Marita Breier zeigt auf dem Kunsthandwerkerinnen-Markt 2001 was mit Nadel und Faden möglich

Hier besticht das Kreuz
Von Britta Sylvester

Das Kreuz im Blick hat Stickererin Marga Breier.

Das Kreuz im Blick hat Stickererin Marga Breier.

Wer bei Marita Breier an die Decke geht, hat was Feines erreicht - Stich um Stich geht es bei der Barmenerin. Die Kunsthandwerkerin präsentiert ihre Stickereien auf dem Markt am 18. August 2001 auf dem Schlossplatz von 11 bis 18 Uhr.

An den Wänden ihres liebevoll hergerichteten barmener Bauernhofes ist kein Plätzchen mehr frei. Marita Breier hat beinahe jeden Quadratzentimeter Wandfläche bestickt. Und das international: Englische, dänische und Assisi-Stickerei wechseln sich ab. Jugendstil- und keltische Motive hängen einträchtig nebenmodernen und jahrhundertealten Stickbildern. Dass Sofa und Eckbank mit handbestickten Kissen bequem ausstaffiert sind, versteht sich da schon fast von selbst. „Ich bin froh, dass meine Familie das so mitmacht,“ freut sich die Schöpferin all dieser Kunstwerke, „sonst wüsste ich ja gar nicht, wohin damit.“ Dennoch, auch die alten Bauernschränke im ganzen Haus quellen schon fast über mit gerade begonnenen, halb und ganz fertigen Handarbeiten. Zeit, sich von einem Teil der bestickenden Textilien zu trennen.

Auf dem Kunsthandwerkerinnen-Markt bietet Marita Breier eine umfangreiche Auswahl ihrer Stickereien an. Das fängt bei Glückwunschkarten oder kleinen gerahmten Motiven für die Wand an und hört bei mittelalterlich bestickten Kissenhüllen noch lange nicht auf.

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Für neugierige Besucher gibt’s die Erklärungen gleich dazu. Schließlich kennt Marita Breier sich aus. Das Regal in ihrem Arbeitszimmer biegt sich unter Büchern über das sticken, stricken und weben. Wenn die vielseitig begabte Kunsthandwerkerin nämlich die Stickerei mal nicht mehr sehen kann, greift sie zum Strickzeug oder setzt sich hinter ihren mächtigen Webstuhl. „Ich habe immer wenigstens einen Socken in der Tasche, im Wartezimmer oder auf dem Weg zum einkaufen,“ schmunzelt Marita Breier und hat auch gleich eine Erklärung für ihre Arbeitswut parat: „Es wäre doch schade um die ungenutzte Zeit.“

Viel freie Zeit bleibt denn auch nicht über: VHS-Kurse wollen gegeben, der Garten gepflegt und der Haushalt geführt werden. „Eigentlich bräuchte ich drei Leben, schließlich will ich noch lesen und kochen für die Jungs muss ich auch noch.“ Aber das Bedauern bleibt ein leises, denn Marita Breier ist mit Spaß bei der Sache, ob diese nun sticken und stricken oder kochen für die Jungs heißt.

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