Glaskünstlerin Karin Uhlenbruck zeigt ihre Kunst beim 9. Kunsthandwerkerinnen-Markt 2002

Zerbrechliches fest im Griff
Von Britta Sylvester

Eine glasklare Vorstellung von ihrer Arbeit hat Karin Uhlenbruck.

Eine glasklare Vorstellung von ihrer Arbeit hat Karin Uhlenbruck.

„Das ist das schöne am Glas – die Farben, die Bilder leuchten so,“ wenn Karin Uhlenbruck über ihre funkelnden Glasarbeiten spricht, dann strahlen auch ihre Augen. Eine Begeisterung, die sie auch im vierten Jahr mit auf den Kunsthandwerkerinnen-Markt bringt. Am 29. Juni ab 11 Uhr ist die Glaskünstlerin dabei.

Karin Uhlenbruck weist mit ausgestrecktem Arm quer durch ihre, zeigt ein paar Bilder am Fenster, erklärt kurz den Unterschied zwischen der so genannten Tiffany-Technik und der Arbeit mit Bleiruten, und beeindruckt durch fachkundiges Erzählen. Kein Wunder, „immerhin ist Glas mein Leben, wenn man mich anpieken, dann fällt mir eine Menge ein.“ Und das ist auch gut, denn so erfährt auch der neugierige Besucher in der Werkstatt an der Jülicher Sternschanze einiges über die Kunst mit dem zerbrechlichen Material zu arbeiten. Wer Feuer gefangen hat, kann sich zu einem der Kurse anmelden, die die Künstlerin das ganze Jahr hindurch anbietet.

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Arbeit mit voller Konzentration.

Arbeit mit voller Konzentration.

Vor zehn Jahren hatte Karin Uhlenbruck selber ihr künstlerisches Aha-Erlebnis. „Das war beim Fliesenschneiden, das Schneiden und Brechen hat mir viel Spaß gemacht,“ erinnert sich die Kunsthandwerkerin. Nachdem alle Fliesen klebten, ging es auf dem schnellsten Weg in den nächsten Kreativkurs: Tiffany-Technik lautete das Thema. „Tja, und dann hat es mich gepackt und nicht mehr losgelassen.“ Ein paar Jahre lang verbrachte Karin Uhlenbruck ihre gesamte Freizeit im Keller, immer auf der Suche nach neuen künstlerischen Herausforderungen. Die Tiffany-Technik reichte schon bald nicht mehr. Schnell erlernte Autodidaktin Uhlenbruck die kompliziertere Methode, das farbige Glas mit Bleiruten zu fassen.

Dann gab es Brüche nicht mehr nur im Glas, sondern auch in der beruflichen Laufbahn: Karin Uhlenbruck hängte den, oder besser die, erlernten Berufe Bankkauffrau und Erzieherin an den Nagel, vergrößerte die Werkstatt und machte sich als Künstlerin selbstständig. Nach einem Praktikum in der Jülicher Kunstglaserei Vasen & Bickendorf wagte sie sich in abstraktere Gefilde. Heute arbeitet die Glaskünstlerin nur noch nach eigenen Entwürfen, experimentiert mit neuen Techniken, kombiniert Kupferfolie und Bleiruten und hat schon wieder neue Ziele: „Ich spare gerade für einen Brennofen.“ Denn seit Karin Uhlenbruck in der Linnicher Glasmalerei-Werkstatt Oidtmann die Schwarzlotmalerei entdeckt hat, weiß sie: „Das muss ich unbedingt probieren.“ Doch vorher packt sie Bilder, Objekte, Glasplatten, Bleiruten und viele Kisten mit Werkzeug – schließlich will sie bei beim Jülicher Kunsthandwerkerinnen-Markt nicht nur Glaskunst verkaufen. Interessierte Besucher dürfen, sollen sogar zugucken, und Fragen stellen. Denn, allein der Anblick der filigranen Arbeit kann – wie die Kunsthandwerkerin weiß – in Begeisterung versetzen.

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