Warum ist Erinnerung wichtig?

Jülich: Erinnern an gemeinsame Wurzeln
Von Redaktion [16.11.2005, 12.55 Uhr]

Der 9. November 1938 - ist in Deutschland die Nacht der Pogrome, die Nacht der Zerstörungen, Misshandlungen, Verhaftungen, angeordnet und inszeniert von einem Regime und durchgeführt von Menschen, die damit den Weg der Menschlichkeit verließen.Das war auch in Jülich so. Eine Plakette in der Straße, die inzwischen „An der Synagoge“ heißt erinnert daran.

Diejenigen, die alljährlich dazu aufrufen sich zu erinnern, sehen sich auch alljährlich mit Meinungen konfrontiert, die besagen: "...so etwas passiert doch nie wieder! Meine Güte, warum müssen wir uns immer erinnern?" " Das ist lange her. Was hat der 9.November 1938 mit unserem Leben zu tun?"

Warum ist die Erinnerung an den 9. November 1938 wichtig ist, erklären Menschen, die seit Jahren die Jüdische Woche in Jülich vorbereiten sund aktiv gestalten. Heute:

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Michael Richardy

"Für mich ist das jährliche Gedenken deshalb wichtig, weil die Erinnerung an die grausamen Schicksale unserer jüdischen Mitbürger mir immer wieder die Augen öffnet und mich sensibel macht für Antisemitismus und Intoleranz in unserer Gesellschaft heute. Unser Gedenken beinhaltet auch die stete Erinnerung daran, dass wir Christen dem jüdischen Volk geschwisterlich im Glauben verbunden sind und die gleichen biblischen Wurzeln teilen. So sind durch das gemeinsame Gedenken für mich auch erstmals Kontakte zu Menschen jüdischen Glaubens entstanden."

Anne Gatzen

Mich macht es immer wütend, wenn ich erlebe, wie gleichgültig einige Menschen den Schicksalen der jüdischen Mitbürger gegenüberstehen. Mir geht es nicht darum, unsere Kinder mit einer Schuld zu konfrontieren - selbstverständlich trifft sie keine; die Erinnerung soll unsere Kinder wachsam machen, dass Demokratie und Menschenrechte verteidigt werden müssen."

Zitat „Erinnern“ von

Karin Latour

Dr. Thomas Kreßner

Maria Krämer

Dr. Peter Jöcken

Hilda Swalve

Anne Gatzen

Gabriele Spelthahn


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