Offener Brief an die Jülicher Verwaltung

Stadtelternschaft sieht weiteren Klärungsbedarf bei OGGS
Von Britta Sylvester [18.07.2005, 14.14 Uhr]

Sommerferien hin oder her: Das Thema „Offene Ganztagsgrundschule“ (OGGS) bewegt nach wie vor die Gemüter Jülicher Eltern. In einem offenen Brief an die Stadt Jülich fordert die Stadtelternschaft weitere Erläuterungen, u.a. zum eingesetzten Personal und der Finanzierung. Obschon bereits mehrfach diskutiert (siehe u.a. diesen Artikel >>), sind offensichtlich noch immer nicht alle Punkte zur Zufriedenheit aller Beteiligten geklärt.

Nachdem zum Erstaunen der Stadtelternschaft offenbar ein Termin der Projektgruppe OGGS abgesagt worden ist, stellt Elternschafts-Sprecher Cornel Kranen dem zuständigen Dezernten Andreas Prömpers schriftlich Fragen wie diese: Welche Bedeutung hat die Projektgruppe im Zusammenhang mit dem Ausschuss für Jugend, Familie, Schule und Sport und dem Rat der Stadt Jülich in dem Streben ein neues Betreuungsystem für Jülich zu entwicklen und Offene Ganztagsgrundschulen in Jülich zu installieren?

Kopien des Briefes sollen auch an Bürgermeister Heinrich Stommel und seinen Stellvertreter Peter Schmitz geschickt werden. In ihrem Schreiben an die Verwaltung schlagen die Elternvertreter weitere Punkte zur Diskussion vor. Unter anderem soll geklärt werden in welchem zeitlichen Rahmen die Betreuung der Grundschüler in der OGGS geplant ist. Bisher sei von einer verbindlichen Betreuung bis 16 Uhr die Rede. Auch interessiert die Stadtelternschaft die Frage nach dem Personal, ob Fachpersonal und wieviele Betreuer generell eingesetzt werden sollen.

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Von großer Bedeutung für alle Beteiligten ist die Finanzierung des Konzeptes. Auf den Nägeln der Eltern brennt zusätzlich noch die Zukunft der Horte. Nicht von ungefähr fragt Sprecher Kranen deshalb in dem offenen Brief, welche Pläne die städtische Verwaltung mit den bestehenden Horten hatt. In der Villa Kunterbunt neben der Nordschule, der evangelischen Tageseinrichtung „Kleine Strolche“ an der Röntgenstraße, in der Kindertageseinrichtung „Kleine Füchse“ am Forschungszentrum und im Hort an der Bertastraße werden zur Zeit ungefähr 100 Hortkinder im Alter von sechs bis vierzehn Jahren betreut.

Die Unterbringung der 10 bis 14jährigen Schulkinder ist durch eine OGGS, die sich nur auf die Grundschule bezieht, nicht gesichert. Auch dies ein Diskussionesthema, das die Eltern in ihrem offenen Brief vorschlagen: Was passiert mit Kindern in diesem Alter, sollte die bisherige Betreuung durch die Horte durch eine Streichung bisheriger Mittel wegfallen. Abschließend muss sich Dezernent Prömpers die Frage gefallen lassen, ob „wir in der Gefahr sind, durch das schleppende, zögerliche Vorgehen in Jülich nicht entscheidende Dinge, insbesondere finanzielle Mittel zu verpassen und 2007 mit leeren Händen - das heißt zu wenig Betreuungsplätzen in Jülich - da stehen.“

Mehr zum Thema:
- Der offene Brief der Stadtelternschaft im Wortlaut >>

- Zwischen Qualitätsverlust und Förderpotential >> [14.05.2005]

- Brenzlicht: Gefühl der Machtlosigkeit >> [14.05.2005]

- Jülicher Nordschule schert aus >> [30.04.2005]



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