Der Brief der Stadtelternschaft an die Stadtverwaltung Jülich
Von Redaktion

Nachfolgend der offene Brief der Stadtelternschaft an die Stadtverwaltung Jülich im Wortlaut:

An Herrn
Dezernenten Prömpers
Große Rurstr. 3
52428 Jülich


Jülich, den 18.7.2005


Sehr geehrter Herr Prömpers,

erstaunt reagieren die Elternvertreter der Stadtelternschaft angesichts der Terminabsage der Projektgruppe „Offene Ganztagsschule“. Gerade hier sollten die offenen Fragen und bestehenden Konzepte in einem Gesamtkonzept für die Stadt Jülich geklärt und beraten werden.


Die Stadtelternschaft hat Klärungsbedarf zu folgenden Fragen:

1. Welche Zielbeschreibung hat die Projektgruppe Offene Ganztagsgrundschule?
2. Welche Bedeutung hat die Projektgruppe im Zusammenhang mit dem Ausschuss für Jugend, Familie, Schule und Sport und dem Rat der Stadt Jülich in dem Streben ein neues Betreuungsystem für Jülich zu entwicklen und Offene Ganztagsgrundschulen in Jülich zu installieren?

Wenn es an Themen mangelt, so dürfen wir als Stadtelternschaft schon einmal einige Punkte öffentlich machen:

1. Welche pädagogischen Ansätze verfolgt die Stadt Jülich als definierte Mindeststandards bei der Einrichtung einer Offenen Ganztagsschule (OGGS)? Wie viel und welches Fachpersonal, mit welchen Anforderungen soll eingesetzt werden?

2. Wie sieht es mit den Betreuungszeiten aus, die zur Zeit als verbindlich bis 16.00h angenommen werden? Wie sieht es mit flexiblen Lösungen aus, dann z.B. wenn ein Kind bereits feste Nachmittagsangebote verfolgt. Wie sieht es mit längeren Zeiten aus über 16.00h hinaus?

3. Wie soll eine – vielleicht gar schulübergreifende - Ferienbetreuung organisiert werden?
4. Was passiert mit den 10-14 jährigen? Wie werden die zukünftigen Nutzer, die Kindergartenkinder, bzw. ihre Eltern mit einbezogen und informiert?

6. Wie stellt sich die Stadt Jülich der Tatsache, dass 2007 öffentliche Mittel für
die Horte gestrichen werden? Ist die Stadt daran interessiert, Horte zu erhalten? Wie viel mehr müssen Eltern zahlen, damit der jeweilige Hort erhalten bleibt? Falls Horte schließen: Welche sind das? Sind bis dahin genügend Plätze (ca. 100 Hortkinder zur Zeit) in der OGGS geschaffen? Fließen Kommunale Mittel, die zuvor den Horten zu Gute kamen, in die Offene Ganztagsgrundschule bzw. in die Betreuung der 10 bis 14 Jährigen?

7. Wie ist ein Einsatz der Musikschule geplant? Treten hier zusätzliche Kostenbelastungen der Eltern auf? Oder wird die Leistung der Musikschule als Angebot in die OGGS auch finanziell integriert?

8. Abschließend stellt sich die Frage, ob wir in der Gefahr sind, durch das schleppende, zögerliche Vorgehen in Jülich nicht entscheidende Dinge, insbesondere finanzielle Mittel zu verpassen und 2007 mit leeren Händen - das heißt zu wenig Betreuungsplätzen in Jülich - da stehen.

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Kann es nicht zuletzt gerade an der mangelnden Information und Konzeption innerhalb der Stadt Jülich liegen, dass die erwarteten Anmeldezahlen sowohl in der GGS Süd, als auch in der GGS West nicht erreicht wurden?


Wir würden uns freuen, bald möglichst Antwort zu erhalten.


Mit freundlichen Grüßen
(C. Kranen, Sprecher der Stadtelternschaft)

Zum dazugehören Artikel: Stadtelternschaft sieht weiteren Klärungsbedarf bei OGGS


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