Filmfestival in Düren macht Depression öffentlich
"Ausnahmezustand" auch im Dürener Kino
Von Redaktion [31.08.2006, 08.28 Uhr]
![]() Das "Bündnis gegen Depression, Region Düren" will mit dem Filmfestival "Ausnahmezu-stand" in den Comet Cinemas in Düren ein Tabu brechen. |
Vier Filme, eine Botschaft: "Depression ist eine Krankheit, bei der die Chancen auf Heilung sehr groß sind – vorausgesetzt, man überwindet sich und sucht einen Facharzt auf, der die Krankheit erkennt", berichtete Dr. Rolf Peters jetzt in den Comet Cinemas in Düren. In dem Filmtheater an der Fritz-Erler-Straße in Düren findet im September das Filmfestival "Ausnahmezustand" statt. Gezeigt werden vier Filme, die die Volkskrankheit Depression und psychische Krankheiten zum Thema haben. Auf Initiative des "Bündnisses gegen Depression, Region Düren" und unterstützt von Ralf Dienstühler und Oral Karaarslan, Geschäftsführer der Comet Cinemas, wird eine Krankheit ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt, unter der allein in Deutschland rund vier Millionen Menschen leiden – meist still und unnötig.
"Das eigentlich Schlimme an den psychischen Erkrankungen ist, dass man die Ursache des Leidens nicht richtig greifen kann", weiß Landrat Wolfgang Spelthahn, der die Schirmherrschaft über das Bündnis innehat. Er hält die Kunstform Film für ein sehr geeignetes Mittel, um das Leiden, das Betroffenen die Lebenslust raubt, zum Gesprächsthema zu machen. Beim Filmfestival "Ausnahmezustand" ist das "Drüber reden" Programm. Nach den Vorführungen besteht die Gelegenheit, mit Ärzten und anderen Fachleuten über die preisgekrönten Filme zu sprechen.
Zum Auftakt der Reihe wird am Mittwoch, 7. September, Seelenschatten (Schweiz, 2002) gezeigt. Zwei Jahre hat Dieter Gränicher zwei Männer und zwei Frauen mit der Kamera begleitet und dokumentiert, wie schwer es für Betroffene ist, frischen Mut zu schöpfen.
Am Donnerstag, 8. September, steht Janine F. (Deutschland, 2004) auf dem Programm. Teresa Renn erzählt die wahre Geschich-te einer 24-jährigen Künstlerin, die 2002 aus dem fünften Stockwerk des Berliner Künst-lerhauses Tacheles in den Tod gesprungen ist.
Ohne Gewicht ("Weightless", Norwegen, 2002) heißt es am Dienstag, 12. September. Sigve Endresen lässt die Sängerin Kari Ive-land zu Wort kommen, die auf ihre überwundene Magersucht zurückblickt.
Die Reihe schließt am Mittwoch, 13. September, mit Noch eine Stunde mit dir (Un’ora sola ti vorrei", Italien, 2002). Alina Marazzi lässt das Leben einer hübschen, jungen Frau lebendig wer-den, die zur Mailänder High Society zählte und sich mit 33 Jahren, gequält von Depressio-nen, selbst tötete. Der Film ist die Annäherung der damals siebenjährigen Tochter an ihre Mutter.
Die Vorführungen beginnen jeweils um 17 Uhr. Koordinatorin der Filmreihe ist Nicole Sa-velsberg, Geschäftsführerin der kommunalen Gesundheitskonferenz. Die Konferenz hat sich die umfassende Aufklärung über Depressionen zu einer ihrer Hauptaufgaben ge-macht.
Weitere Informationen gibt es im Internet über www.buendnis-depression.de, www.depression-dueren.de und www.cometcinemas.de.
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