Harmonischer Festakt

Mozartkugeln versüßen den Ehrenring für Pater Karduck
Von Dorothée Schenk [14.03.2007, 14.05 Uhr]

Sichtlich erfreut nahm Pater Manfred Karduck aus den Händen von Bürgermeister Heinrich Stommel…

Sichtlich erfreut nahm Pater Manfred Karduck aus den Händen von Bürgermeister Heinrich Stommel…

„Herzlich“ und „persönlich“ sind die Adjektive, die die Stimmung zur Verleihungsfeier der Ehrenringwürde der Stadt Jülich an Pater Manfred Karduck am besten beschreiben. Nicht in der guten Stube der Stadt, der Schlosskapelle der Zitadelle, sondern in der Kapelle des Hauses Overbach in Barmen fand der Festakt im Beisein von Ratsmitgliedern, Vertretern des zugehörigen Gymnasiums und der Salesianer statt – nicht zu vergessen „seine Kinder“: der Overbacher Kammerchor und das Blasorchester. Diese sorgten für die musikalisch beschwingte Gestaltung der Feier.

Sichtlich bewegt zeigte sich Pater Karduck, der Wahl-Jülicher, über die Ehrung, vom Rat der Stadt Jülich zuerkannt, weil er als Pädagoge, Musiker und Ordensmann über die Grenzen der Stadt, der Region und sogar über die Landesgrenzen hinaus Jülich bekannt gemacht hat. Wie sich sein Wirken darstellte, porträtierte vor der Verleihung Bürgermeister Heinrich Stommel in seiner Laudatio. Sehr persönliches kam zu Tage, so auch, dass die Overbacher ihren Pater liebevoll die Mozartkugel nennen, und das nicht nur wegen seines musikalischen Tuns. Seine Vorliebe für Süßes, das sich umfänglich über die sichtbar gemacht hat, ist legendär und „Generationen von Orchestermitgliedern haben davon profitiert“, wie es Heinrich Stommel ausdrückte. Daher erhielt er zum würdevollen Ring auch eine Schachtel mit – wer hätte es gedacht?! – Mozartkugeln…

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…den Ehrenring der Stadt Jülich entgegen.

…den Ehrenring der Stadt Jülich entgegen.

„Ich würde am liebsten singen, denn Worte reichen nicht aus“, bekannte der Geehrte in seiner Rede und richtete ort-nungsgemäß den ersten Dank gen Himmel, an Gott, für das geschenkte Talent und die Begleitung durch all die Jahre. Pater Karduck bettete seine Auszeichnung aber ausdrücklich in sein Leben an Haus Overbach ein. Teil eines Ganzen zu sein, sei wichtig – das gilt gleichermaßen für Schüler, deren schulischer Erfolg oft mit dem musikalischen einhergehe. Ähnlich drückte es Pater Lienhard, Provinzial der Salesianer in Barmen in seiner Laudatio aus: „Wenn Pater Karduck heute für seinen Beitrag an dieser ganzheitlichen Erziehung des Menschen geehrt wird, dann wird auch der Talentschuppen Haus Overbach geehrt.“

In diesem Sinne hat Jülich auch in seinem Selbstverständnis als familien- und kinderfreundliche Stadt die entsprechende Entscheidung mit dem zehnten Träger des Ehrenringes getan. Denn, wie Pater Lienhard sagt: „So haben wir in diese Jugend investiert, weil Bildung des Geistes und des Herzens die beste Kapitalanlage sind.“ Längst hat Pater Karduck den Taktstock in jüngere Hände gelegt, gleichwohl als Hausvorsteher des Internats Overbach im „Unruhestand“ nicht zum alten Eisen gehörend. Das Credo, zu dem er sich am Verleihungsabend bekannte: „Wenn Musik in die Welt der Transzendenz reicht, ist es sicher unsere Aufgabe dieses hohe Gut zu schützen und zu fördern“. Aber die Welt des Transzendenten, die solle bitte noch etwas warten, unterstrich sein Provinzial Lienhard: „Wir hoffen aber, dass er noch lange hier uns musikalisch himmlische Töne beibringt, denn der Himmel läuft ihm doch nicht weg!“

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