Kamera läuft – und Action

Kreis Düren ist 35. Filmstadt in NRW
Von Redaktion [30.06.2010, 18.38 Uhr]

Zweifache Freude: Landrat Spelthahn freut sich über die Aufnahme in das Netzwerk Filmstadt und die Jülicherin Martina Chardin über den 1. Preis des Fotowettbewerbs der Filmstiftung. Foto: H. Herbertz

Zweifache Freude: Landrat Spelthahn freut sich über die Aufnahme in das Netzwerk Filmstadt und die Jülicherin Martina Chardin über den 1. Preis des Fotowettbewerbs der Filmstiftung. Foto: H. Herbertz

„Kamera läuft - und Action!“ Dieses Kommando soll es in Zukunft immer häufiger an der Rur geben, denn der Kreis Düren ist nun offiziell als 35. Mitglied in das Netzwerk der Filmstädte NRW aufgenommen worden. 14 Kommunen hatten sich Anfang des Jahres um die Aufnahme beworben, die Wahl fiel auf den Kreis Düren.

Mit seiner Präsentation möglicher Drehorte in seinen 15 Städten und Gemeinden hatte er die Jury der Filmstiftung NRW überzeugt. Der Bilderbogen reichte von der Zitadelle Jülich über Düren als Stadt mit 50er Jahre-Charme bis zu den touristischen Attraktionen in der Eifel. Und nicht zu vergessen: die Filmautobahn in Siersdorf, auf der Teams ohne Straßensperrungen spektakuläre Stuntszenen drehen können.

„Unsere Filmautobahn ist weithin einzigartig. Eine Konkurrenzstrecke – wenn man das überhaupt sagen kann – gibt es nur in Australien“, berichtete Landrat Wolfgang Spelthahn am Montagnachmittag im Staatenhaus am Rheinpark/Kölnmesse vor der Presse. Auf Einladung der Filmstiftung NRW hatte der Kreis Düren dort während des Internationalen Filmkongresses im Rahmen des medienforum.nrw die Gelegenheit, sich als Neuzugang im Filmnetzwerk der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Tanja Güß und Andrea Baaken, die das Pressegespräch als Verantwortliche der Filmstiftung NRW moderierten, hatten eigens eine Schauwand mit Motiven und einem Kurzporträt des Kreises Düren gestaltet. „In ihrem Kreis gibt es viele gute Locations zwischen der niederrheinischen Bucht im Norden und der Eifel im Süden“, stellte Tanja Güß fest. „Sie werden unsere Internet-Datenbank sehr bereichern“, freute sich Andrea Baaken.

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Die Jülicher Zitadelle war schon mehrfach "Location" für FIlme.

Die Jülicher Zitadelle war schon mehrfach "Location" für FIlme.

In diesem Verzeichnis sind bereits über 4000 Schauplätze aus den 35 Filmstädten gelistet. Filmteams nutzen es bei der gezielten Suche nach geeigneten Kulissen. Gefragt sind nicht nur Vorzeigeobjekte, sondern oft Orte mit ganz eigenem Charme. Das zeigte die Ausstellung „Auf der Suche nach dem perfekten Motiv“ sehr eindrucksvoll. 75 Fotografen hatten der Filmstiftung NRW über 300 Bilder von bislang unentdeckten Objekten zugeschickt. Die 30 Gewinnerfotos wurden jetzt beim Internationalen Filmkongress ausgestellt. Darunter waren Industriebrachen ebenso wie ein trauriger Hof mit Graffiti-Wänden als stimmungsvolle Schauplätze möglicher Filmhandlungen.
Wie der Zufall es will, hatte die Jury den 1. Preis der aus Jülich stammenden Fotografin Martina Chardin zuerkannt. Sie hatte einen lange geschlossenen Theatersaal in Mettmann aufgespürt und fotografiert. „Dort ist jetzt schon ein Musikvideo gedreht worden“, berichtete die Siegerin, die in Düren zur Fotolaborantin ausgebildet wurde und in Aachen an der Fachoberschule für Gestaltung studiert hat. Einer ihrer Lehrer sei der Dürener Künstler Herb Schiffer gewesen, berichtete sie.

Für Landrat Wolfgang Spelthahn ist die Mitgliedschaft im Filmnetzwerk Kultur- und Wirtschaftsförderung zugleich. „Die Filmbranche boomt, die Produktionen sind sehr aufwändig. Wenn Teams bei uns drehen, dann ist das nicht nur gut für unsere Wirtschaft, sondern wegen der internationalen Vermarktung der Filme zugleich Standortmarketing für unseren Kreis.“ Dass sich die Mitgliedschaft im Netzwerk der Filmstädte lohnen wird, daran hat der Filmfan keine Zweifel: „Just heute gab es schon eine Anfrage eines Teams, das auf der Suche nach einem ganz speziellen Drehort ist.“

Im Kreishaus werden diese Anfragen zentral von Winfried Plum bearbeitet. Er hilft nicht nur beim Fahnden nach Locations, sondern koordiniert auch die Genehmigungsverfahren, die vor der Ansage „Kamera läuft - und Action!“ erforderlich sind.

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