Führungsriege im Kulturbahnhof komplettiert

KiB-Mitglieder sollen mitgestalten und entscheiden
Von Dorothée Schenk [28.06.2007, 08.33 Uhr]

 Der neue Vorstand des KuBa (v.l.) Peter Scheidt, Volker Lingens, Cornel Cremer, Fatima Abdellaoui, Frank Steffens, Markus Uhlenbruck und Jens Vogt. Foto: Arne Schenk

Der neue Vorstand des KuBa (v.l.) Peter Scheidt, Volker Lingens, Cornel Cremer, Fatima Abdellaoui, Frank Steffens, Markus Uhlenbruck und Jens Vogt. Foto: Arne Schenk

Die Führungsriege des KuBa-Betreibervereins ist wieder komplett. Nachdem im März zwei Vorstandsmitglieder von „Kultur im Bahnhof“ (KiB) zurückgetreten waren hatten die Mitglieder bei der jüngsten Jahreshauptversammlung die Wahl. Frank Steffens, Markus Uhlenbruck, Cornel Cremer, Volker Lingens und Jens Voigt treten mit den neugewählten Vertretern Fatima Abdellaoui und Peter Scheidt in eine heiße Entscheidungsphase. Es gilt nicht nur die Zusammenlegung mit dem Jugendheim zu gestalten, rege diskutiert wurden im dichtbesetzten Mehrzweckraum die Situation von Kneipe, Sanierung des Hauses und vor allem die der Toiletten als wichtigste Themen.

Den Rückblick auf zehn Jahre KuBa trug Geschäftsführer Christoph Klemens vor: Statistisch gesehen ist alle anderthalb Wochen ein kulturelles Angebot gemacht worden. Eine stolze Leistung. ( Mehr zum Rückblick) Frank Steffens übernahm die Rolle als Vorstandssprecher. Zwar setzte der Verein KiB 25.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr 2005 mehr um, aber die Ausgaben steigen. Ein Defizit ist die Folge, das aber wiederum geringer ausfiel als im Vergleichjahr. Umsatzpacht, wachsende Stromkosten und Sanierungen schlagen zusätzlich deutlich zu Buche, die in der „Gründerzeit“ entweder nicht entrichtet werden mussten, oder aber von der Stadt getragen wurden.

Die Sanierung der Toiletten, die aus Geldern der Xmas-Wellcome-Home-Party bezahlt werden sollten, wurde ausgesetzt, weil der Handwerker die abgesprochene Summe um ein Drittel erhöhen wollte. Das sei finanziell nicht tragbar gewesen. Eine Ansparung sei aus steuerlichen Gründen nicht möglich. Konrad Schlüter bezweifelte diese Aussage und der Vorstand wurde beauftragt, hier noch einmal nachzuhaken. Im August/September will der Vorstand Vertreter der Politik einladen, um konzeptionelle Vorschläge zu machen zum Thema „wo sehen wir das KuBa in zehn Jahren“. Denn, so die Erkenntnis: „Es ist nicht gottgegeben, dass wir hier sein dürfen.“ Im Vorfeld solle mit einer kleineren Gruppe von Mitgliedern ein Konzept erarbeitet werden.

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Mehr Publikum soll künftig ins "Offbeat" strömen. Foto: Verein

Mehr Publikum soll künftig ins "Offbeat" strömen. Foto: Verein

Kritik kam aus Reihen der Mitglieder, die bemängelten, dass die Entscheidung zur Zusammenlegung mit dem Jugendheim ohne Beteiligung des KiB bereits getroffen sei. Auch die mangelnde Anwesenheit in städtischen Ausschuss-Sitzungen zum Thema wurde angesprochen. „Ich dachte, die Arbeit an einer Konzeption sei längst begonnen“ zeigte sich Peter Scheidt überrascht und meinte, August sei dazu viel zu spät im Jahr. Alles in kleinen Arbeitskreisen, statt auf der breiten Meinung der Mitglieder aufzubauen, stellte Uwe Hassler in Frage. Dem folgend wurde beschlossen, direkt nach den Schulferien eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen.

Eine Überprüfung der Rentabilität forderte Martin Bachner ein. Das gilt vor allem für die Kneipe „Offbeat“ und die Frage von Personalkosten und Umsatz. „Es ist eine Ansichtssache, ob man den Montag, der erfahrungsgemäß schlecht besucht ist, aus Kontinuitätsgründen offen lassen will.“ Die gleichen Überlegungen hat der Vorstand auch bereits angestellt. Dieser Sommer wird die Entscheidung bringen. Alternativ wird eine Öffnung am Sonntagnachmittag in Erwägung gezogen, auch um das Arena-Abo besser ausschöpfen zu können.

Wie nicht nur mehr Mitglieder – die übrigens im vergangene Jahr um über ein Viertel auf 105 angewachsen sind – zu gewinnen sind, sondern auch mehr Publikum in der Kneipe, wurde heftig diskutiert. Weil eine Attraktivierung mit den bisherigen Kneipenleitern nicht funktionierte wird ab 1. Juli das Oberkellner-Prinzip eingeführt. Britta Krückel und Stefan Handke leiten Betrieb und Personal mit geringer Eigenverantwortung unter Anleitung des Vorstandes. Bezweifelt wurde dieses als Erfolgsmodell. Konrad Schlüter plädierte für die Einstellung eines Kneipiers als ganze, nicht wie bisher als halbe Stelle. Sparpotentiale ergäben sich aus der Beschäftigung von weniger Aushilfen. Martin Bachner meinte überzeugt: „Es müssen gute Leute sein, egal, was sie kosten. Eine Umsatzerhöhung von 13 bis 14 Prozent ist möglich.“

„Ihr KuBa“ verteidigten viele Mitglieder und machten deutlich, dass eine Veränderung mit ihrer Zustimmung nicht umgesetzt würde. Auch wenn neues Publikum gewonnen würde, so versprach Steffens, bliebe es „immer noch die besondere Kneipe für die Jugendlichen“. Inhaltlich müsse sich etwas bewegen. Gefunden werden sollen auch sie auf de außerordentlichen Mitgliederversammlung.


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