Förderverein Festung Zitadelle veröffentlicht Film aus den 60ern

Zeitzeugen über das Abenteuer Hexenturm
Von Dorothée Schenk [19.08.2005, 15.17 Uhr]

Im Design treu geblieben: Der Förderverein Festung Zitadelle gibt den zweiten historischen Film zu Jülich heraus.

Im Design treu geblieben: Der Förderverein Festung Zitadelle gibt den zweiten historischen Film zu Jülich heraus.

Einen seltenen Glücksfall nennt Conrad Doose, Vorsitzender des Fördervereins Festung Zitadelle Jülich, die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit den Zeitzeugen Heinz Breuer und Rudolf Brempter. Vom Niedergang und Aufbau des Hexenturms erzählen die beiden 76-jährigen im neuesten Film-Produkt des Vereins. In nur acht Wochen wurde es auf die Spur gebracht: Den original Schmalfilm digitalisierte Klaus Krafft ohne ihn jedoch zu verändern. Schließlich wurden die Tonspuren, die Kommentare eingeschnitten. Ab Samstag, 20. August, steht der Film zum Verkauf. Der Erlös des Video bzw der DVD „Der Hexenturm“ soll das Lichtprojekt mit finanzieren.

Bereits vor rund drei Jahren hatte der Fotograf Heinz Breuer dem Vorstand des Fördervereins seine Bilddokumente – Fotos und Farbfilm – zur Veröffentlichung angeboten. Jetzt entstand ein auf familiär-liebenswerte Weise lebendiger Einblick in die Geschiche von Jülichs Tor zur Stadt.

32 Minuten und drei Filme lang kann der historisch Interessierte sich durch das Thema geleiten lassen. Wegen der großen Nachfrage fand der Rundflug von 1944/45 über die zerstörte Stadt Jülich aus dem Imperial War Museum London, der bereits auf Video/DVD „Eine italienische Stadt“ zu sehen war, noch einmal Aufnahme. Neu und bislang unveröffentlicht sind die originalen Filme von Heinz Breuer.

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Stolz auf ihr Produkt: Hans Meyer vom Vorstand, Filmfachmann Klaus Krafft, Vereinsvorsitzender Conrad Doose.Fotograf Heinz Breuer und Meister Rudolf Brempter.

Stolz auf ihr Produkt: Hans Meyer vom Vorstand, Filmfachmann Klaus Krafft, Vereinsvorsitzender Conrad Doose.Fotograf Heinz Breuer und Meister Rudolf Brempter.

Sie zeigen den Wiederaufbau des Hexenturms zwischen 1960 und 1961. Der Jülicher Zimmermanns-Meister Rudolf Brempter hat sich hier verdient gemacht. In heimeliger Wohnzimmeratmosphäre fühlt sich der Zuschauer an die Hand genommen und trotzdem fachlich kompetent informiert wenn etwa Meister Brempter erzählt, wie „der König aufgerichtet“ wurde. Das ist der Hauptmast, der das Dachgerüst trägt. Abenteuerlich war im übrigen der Wiederaufbau des zerstörten Zwiebeldaches, weil es keine Pläne gab. Nach Postkarten arbeiteten Brempter und seine Gesellen die Dachkonstruktionen nach.

Erstmals veröffentlicht sind auch Impressionen von den Beleuchtungstest des Hexenturms, die Dieter Benner aufgenommen hat. So kann schon vor dem 29. Oktober, wenn die Lampen am Jülicher Wahrzeichen zum ersten Mal bis Mitternacht eingeschaltet sein sollen, der Betrachter einen Eindruck gewinnen. Das öffnet vielleicht auch ein weiteres Mal den Geldbeutel: Noch 6000 Euro sind aufzubringen.

Einmalig als Paket bietet der Förderverein Festung Zitadelle Jülich die Filme „Das italienische Jülich“ und „Der Hexenturm“ für eine Mindestspende von 20 Euro am Samstag an seinem Stand auf dem Kirchplatz an. Der Hexenturm-Film wird normalerweise gegen eine Spende von 12 Euro abgegeben, das „italienische Jülich“ alleine wird für 20 Euro abgegeben.

Ab 22. August wird „Der Hexenturm“ in der Buchhandlung Fischer, Kölnstraße, bei Foto Allkauf, Markstraße, und in der Schlossapotheke, Römerstraße, abgegeben.

Parallel zum Verkauf des Films wird bis 27. August in der Sparkasse Düren am Schwanenteich eine Fotoausstellung „Der Hexenturm“ gezeigt. Neben 33 Bildern von Heinz Breuer und 23 Bilder von Dieter Benner, die die Beleuchtungstests am Hexenturm dokumentieren, sind sechs Bilder des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege zu sehen. Im Vorfeld der Sanierung war 1960 die Dachform diskutiert worden. Hierzu entstanden verschiedene Modelle, die fotografisch festgehalten wurden. Dieter Kielhorn vom Förderverein hat die Ausstellung maßgeblich vorbereitet.

Hintergrund zum Hexenturm, der Klappentext des Films

Zum Lichtprojekt

Der 1. Film: Jülich - Erinnerungen vor und nach dem 16. November 1944

Noch mehr Hexenturm im Film für das Lichtprojekt.


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