Reiterin Tordis Garitz ergriff die Initiative

Sophienhöhe soll wieder pferdefreundlich werden
Von Dorothée Schenk [29.11.2007, 13.06 Uhr]

30 Gleichgesinnte fanden sich in Welldorf zusammen, um die Reitwegesituation rund um die Sophienhöhe zu besprechen.

30 Gleichgesinnte fanden sich in Welldorf zusammen, um die Reitwegesituation rund um die Sophienhöhe zu besprechen.

In die Legalität wollen die Reiter auf der Sophienhöhe. Dazu trafen sich jüngst über 30 Gleichgesinnte in Welldorf. Bei einem diskussionsreichen Abend, zu dem auch Ingo Kerper als Experte für Reitrecht im Verein der Freizeitreiter Deutschland (VFD) erschien, wurden die Eckpunkte festgelegt: Instandsetzung der vorhandenen Reitwege, Erweiterung des Netzes und sogar von einer Freistellung – also unbeschränkten Reit-Erlaubnis – war die Rede. Schnell wurde eins klar: Nur in der Gemeinschaft würden sich Ziele erreichen lassen und nur in der Partnerschaft mit der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Düren, zuständig für die Reitabgabe und Reitwege, mit dem Forstamt Eschweiler, mit RWE Power – also Rheinbraun – als Besitzer der Sophienhöhe und Förster Günter Rosenland.

Letzterer hatte den Stein des Anstoßes für ihn völlig unverhofft gegeben. Reiter auf Abwegen rund um die Sophienhöhe gibt es solange es Reitwege dort gibt und deren Anfänge gehen in die 80er Jahr zurück. In den ersten Oktoberwochen hatte Förster Rosenland wieder einmal Amazonen im Wald angetroffen, die sich nicht auf einem der rund zwölf Kilometer langen ausgeschilderten Reitwegen befanden und durchgegriffen: Anzeigen waren fällig, denn, so der Förster, „wer beratungsresistent ist, muss zahlen“.

Es handelt sich nämlich keinesfalls um ein Kavaliersdelikt, sondern um eine Ordnungswidrigkeit, die von den Reitern begangen wird.

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Wenn es regnet verwandeln sich die Reitwege an der Sophienhöhe in ein "gefährliches Pflaster".

Wenn es regnet verwandeln sich die Reitwege an der Sophienhöhe in ein "gefährliches Pflaster".

Durchaus nicht ohne Unrechtbewusstsein sind die Pferdefreunde auf verbotenen Pfaden unterwegs, aber, so die Kritik, die Reitwege sind in schlechtem Zustand: Überwachsen, versumpft und für Mensch und Tier stellenweise sogar gefährlich.

Ebenso empfand Tordis Garitz, Pferdebesitzerin aus Güsten. Sie ließ sich aber nicht nur von Rosenland verwarnen, sondern trat in Aktion: Nicht hinnehmbar fand sie die Situation – einerseits die Un-Weg-Barkeit, andererseits die gesetzeswidrige Handlung ihrerseits – und rannte damit beim Förster offene Türen ein. Rheinbraun hat zwar jährlich rund sechs Kilometer des Wegenetzes freigeschnitten, aber eigentlich gehört es nicht zu den Aufgaben des Unternehmens. Einig war man sich: Eine Grundsanierung muss her. Gelder dafür gibt es beim Kreis Düren – sie müssen aber von einem Verein abgerufen werden.

Mit dieser Information ausgestattet initiierte Reiterin Garitz das erste Treffen der Initiative. Inzwischen ist daraus der angestrebte Verein geworden: Der Kreisverband Düren als Unterorganisation des VFD. Offiziell als Reitwegebeauftragte bestellt ist Tordis Garitz und hatte mit der Vereinsvorsitzenden Bettina Sohnius-Lüpertz, bereits ein erstes Treffen mit Förster Rosenland, zur Ortsbesichtigung und um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Lesen Sie mehr zu den Hintergründen: Reitweg-Pflege kostet jährlich 1000 Euro je Kilometer

und: Freizeitreiter im Kreis Düren organisieren sich


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