Der Jülicher Bert Radloff ist ein Mann der ersten Freibade-Stunde
Am Wasser in seinem Element
Von Achim Heidemann [24.07.2006, 14.06 Uhr]
![]() Da ist Schwimmmeister Bert Radloff in seinem Element: Dem Wasser des Jülicher Freibades. Foto: Achim Heidemann |
Immer im Sommer arbeitet er unter freiem Himmel, im Winter in molliger Wärme und überdacht. Ständig hat er mit Wasser zu tun und wird doch nie nass. Sein Name ist Bert Radloff. Er ist 54 Jahre alt und seit über 31 Jahren Schwimmmeister in Jülich. Einen Monat nach Antritt seiner Arbeit hat der den Bau und die Eröffnung des Jülicher Freibades miterlebt.
Radloff ist ein Mann der ersten Stunde und ein Urgestein, was sein Lieblingselement das Wasser betrifft. So lange wie möglich will er den Beruf noch machen. „Schließlich ist einem das Bad auch ans Herz gewachsen und man ist damit verbunden. Man kennt die Leute, die Stammstimmer und da will man auch nicht weg.“, meint der 54-jähirge. Gerne erinnert er sich noch an die ersten Stunden. Damals gab es noch nichts außer die Becken. Nach und nach kamen Fußballfeld, Spielplatz und die Sonnenterasse. Mehr Spaß macht es immer, wenn viele Leute im Bad sind.
Sehr erfreut ist er auch, dass die Besucherzahlen in der neuen Saison teilweise bei über 3000 Besuchern am Tag liegen. „Man ist Stolz in so einem neuen, modernen Bad zu arbeiten. Die Schwimmer kommen mittlerweile von weit her um zu schwimmen.“ Die Qualität des Bades scheint sich durchzusetzen. Seine Aufgaben bestehen nicht nur sich um die Sicherheit der Badegäste zu kümmern, sondern auch in Technikarbeiten und Wahrung der guten Wasserqualität. Für letztere Arbeiten braucht man schon gutes Chemiewissen. Einmal im Monat kommt auch unangekündigt das Gesundheitsamt und prüft den Wassergehalt. In seinen mehr als drei Jahrzehnten Wasserdienst gab es nie Probleme.
![]() Die hohen Besucherzahlen zeigen ist: Qualität setzt sich durch. Davon ist auch Schwimmeister Radloff überzeugt. Foto: Achim Heidemann |
Aber Radloff hat nicht nur immer den Schwimmer im Auge, sondern ist auch wie er selber gerne sagt, Mädchen für alles. „Da wird man zum Streitschlichter am Beckenrand oder zum Tröster über die verlorene Schwimmbrille.“ Auch an manche lustige Situation kann er sich erinnern. Da gab es eine Frau die mit Korsett über dem Badeanzug schwimmen ging oder der Mann der mit Hut, statt mit Badekappe duschen ging. Sein Favorit war der Mann, der lässig mit Handtuch über der Schulter das Hallenbad betrat. Er erntete erstaunte Blicke, denn außer dem Handtuch trug er nichts. Radloff klärte ihn auf, dass die Sauna eine Etage tiefer sei.
Trotz des lustigen Erlebnisses im Hallenbad ist Radloff lieber im Freibad. „Da ist mehr Leben drin und ständig fragen die Kinder wann man den Fünf-Meter-Turm aufmacht. Und wenn man ihn dann aufmacht, dann stehen manche zehn Minuten an für zwei Sekunden Flug“
Eigentlich ist Radloff gelernter Maler. Auf Schwimmmeister schulte er erst später um und ist nun staatlich geprüft. Privat schwimmt Radloff nicht. Schmunzelnd meint er, dass er doch den größten Pool der Stadt habe und immer schon mal nach Feierabend seine Runden dreht und dann brauche man Zuhause nicht auch noch so viel Wasser.
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