Projekt Kunst- und Kulturraum

Merzenich: Otmar Alt gestaltet die Alte Kirche
Von Redaktion [09.12.2005, 10.13 Uhr]

Der Künstler Otmar Alt (Mitte) hat das Konzept entwickelt, nach dem aus der Alten Kirche in Merzenich ein Raum für Kunst und Kultur werden soll.

Der Künstler Otmar Alt (Mitte) hat das Konzept entwickelt, nach dem aus der Alten Kirche in Merzenich ein Raum für Kunst und Kultur werden soll.

Aus der Alten Kirche in Merzenich soll in den nächsten zwei, drei Jahren mit Hilfe der Menschen vor Ort eine multireligiöse Begegnungsstätte, ein Ort der Toleranz werden. Und es ist niemand Geringeres als der renommierte Maler und Bildhauer Otmar Alt, der bereits Entwürfe für die künstlerische Ausgestaltung des einst sakralen Ortes gemacht hat. Gemeinsam mit Merzenichs Bürgermeister Peter Harzheim, Landrat Wolfgang Spelthahn und Prof. Dr. Frank Günther Zehnder, pensionierter Leiter des Rheinischen Landesmuseums in Bonn, stellte er das Projekt jetzt vor. Wegen seines umfassenden Anspruchs soll es weit über die Region hinausstrahlen.

Zunächst muss die Open-Air-Ruine am Lindenplatz mit einem Dach versehen werden, um sie wetterfest zu machen. In Frage kommt aus Denkmalschutzgründen nur eine aufgelegte Stahl-Glas-Konstruktion. In Zülpich wurde bereits vorexerziert, dass ein zerfallenes Gotteshaus auf diese Weise zu einer Begegnungsstätte für Bürger umfunktioniert werden kann. Wünsche, neben dem Wasserturm auch die Kirchenruine verstärkt für Kunst und Kultur zu nutzen, gibt es in der Gemeinde schon länger. Als der Landrat und Otmar Alt, der dem Kreis Düren sehr eng verbunden ist – man denke an den gleichnamigen Regio-Sprinter - , eine Ausstellung in dem Gemäuer besuchten, zündete der Funke: "Hier muss etwas passieren, hier müssen wir etwas machen", berichtete Alt im Pressegespräch vor Journalisten.

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Wir soll heißen: Die Bürger aus Merzenich und dem gesamten Kreis Düren sind aufgerufen, sich einzubringen, sich mit dem Vorhaben zu identifizieren. So lädt Bürgermeister Harzheim zu einem Vorstellungstermin ein. Am Sonntag, 18. Dezember, 11 Uhr, erläutert der 65-jährige Künstler seine Ideen und Entwürfe anhand eines kleinen Films und ist auf die Resonanz gespannt. Am liebsten sähe er dann einen Ruck durch die Bürgerschaft gehen.
Otmar Alts Entwürfe für die "Kunst im multireligiösen Raum" spannen den Bogen vom Alten Testament bis in die Gegenwart. Weil, wie Prof. Zehnder , der "Kulturpapst im Rheinland", es formulierte, Otmar Alt ein "Allrounder" ist, finden sich Exponate der verschiedensten Materialien und Techniken in seinem Konzept. So etwa ein siebenarmiger Leuchter, den er gemeinsam mit seinem Linnicher Kollegen Arno Schlader gestaltet. Schlader ist es auch, der als Bindeglied zu den einheimischen Künstlern fungieren wird. Für Glasarbeiten hat man die Linnicher Firma Oidtmann angesprochen, ein Steinmetz aus Augsburg soll einen symbolträchtigen Stuhl herstellen.

Um den Start des ehrgeizigen und langwierigen Projekts zu finanzieren, hat Otmar Alt 250 Siebdrucke gestiftet, die die "Arche Noah" im typischen Alt-Stil zeigen. Stückpreis: 149 Euro. Die Sticker sind mit fünf Euro für Förderer mit kleinerem Geldbeutel gedacht. Die Kosten für den Umbau der Alten Kirche zur Begegnungsstätte können derzeit nur geschätzt werden. Bürgermeister Peter Harzheim geht von 350000 Euro aus. Wie Landrat Wolfgang Spelthahn hofft er auf Fördermittel. Prof. Zehnder begleitet den Umbau der Alten Kirche wissenschaftlich. Er ist sich sicher: "Hier entsteht hochkarätige Kultur in einem hervorragenden Ambiente."

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