Landschaft macht Schule
Jülicher Museum zeigt Schirmer und Neuerwerbungen
Von Redaktion [11.05.2008, 08.08 Uhr]
200 Jahre ist es her, dass Johann Wilhelm Schirmer in Jülich geboren wurde, doch sein Ruhm als einer der einflussreichsten Landschaftsmaler seiner Zeit ist seitdem nicht verblasst. Er kombinierte bis ins Detail realistisch dargestellte Bildelemente von unterschiedlicher Herkunft in sorgfältig kalkulierten Kompositionen zu idealen Landschaften. Seine Malerei machte Schule, als Professor der Kunstakademien in Düsseldorf und Karlsruhe etablierte er die Landschaftsmalerei als Lehrfach und unterrichtete über 300 Schüler darunter Andreas und Oswald Achenbach, Caspar Scheuren, Anselm Feuerbach und Arnold Böcklin.
Die Ausstellung „Landschaft macht Schule – Johann Wilhelm Schirmer (1807-1863)“ vollzieht anhand von Studien und verschiedenen Ausführungen seiner Motive, darunter viele Neuerwerbungen, den komplexen Entstehungsprozess seiner Gemälden nach und erläutert seine Maltechnik, die durch wissenschaftliche Untersuchungen seiner Bilder rekonstruiert werden konnte. Seine vor Ort in der Natur gezeichneten Landschaftsstudien zeigen im Gegensatz zu den Kompositionen einen detailgenauen Ausschnitt aus der vorgefundenen Situation. Diese Studien, die oft lokalisiert werden können, dokumentieren die historische Landnutzung und zeugen von den tiefgreifenden Veränderungen der Landschaft seitdem.
Schirmer beeinflusste nicht nur die Malerei des 19. Jahrhunderts, er dient auch modernen Künstlern als Vorbild. Gerne folgten darum Otmar Alt, Janet Brooks-Gerloff, Jens Dummer, Herbert Falken, Horst Halling, Sabine Hörscheler, Kai Loges und Andreas Langen, Evelyn Rogge, Helmut Rosenzweig, Herb Schiffer, Jörg W. Schirmer, Rudolf Theilmann und Helmut Bieler-Wendt dem Aufruf des Jülicher Museums, sich künstlerisch mit dem Werk Schirmers auseinander zu setzen. Das ebenso vielfältige wie eindrucksvolle Ergebnis wird auf der Zitadellenjazznacht am Samstag, 17. Mai, um 19 Uhr präsentiert. Dann lädt das Museum zur "Nacht der Dialoge" und zur Vorbesichtigung der Ausstellung "Landschaft macht Schule".
Die offizielle Eröffnung ist am Tag nach der Jazznacht, am Internationalen Museumstag, um 11.00 Uhr in der Zitadelle. Zu jeder vollen Stunde findet eine Einführung in die Ausstellung statt, um 15.00 Uhr ein Rundgang durch die Kasematten, in denen schon der junge Schirmer „... des Wunderbaren in Menge“ fand. Ab 14.00 Uhr führt Restaurator Börries Brakebusch live die Maltechnik Schirmers vor. Erstmals bietet das Museum ein umfangreiches Programm für Kinder an. Die vier betreuten Aktionen finden parallel zu den Führungen statt. In „Die Jülicher Verlobung“, „Den Göttern zur Ehre“, „Neues Geld für schlechte Zeiten“ und „Malen wie die Romantiker“ nehmen sich die Kinder jeweils ein Objekt aus dem Museum vor, das sie spielerisch erforschen.
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