Staatssekretär Rachel und NRW-Minister Pinkwart starteten JUBL-Erweiterung

Europas schnellster Rechner steht in Jülich
Von Redaktion [08.03.2006, 12.48 Uhr]

JUBL läuft jetzt mit einer Billionen Rechenschritte in der Sekunde durchs Netz.

JUBL läuft jetzt mit einer Billionen Rechenschritte in der Sekunde durchs Netz.

Erst im August vergangenen Jahres ging JUBL ans Netz im Forschungszentrum Jülich. Mit 5,6 Teraflops Spitzen-Rechenleistung startete das kleine Computerwunder, und sprang damit sofort auf Platz 60 der aktuellen weltweiten Supercomputer-Rangliste, wie das Forschungszentrum erklärte. Seit Montag katapultierte sich die Jülicher Wissenschaftsschmiede sogar auf Platz 1 der Weltrangliste: Eine neue Ära im Höchstleistungsrechnen läuteten der Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Thomas Rachel, gemeinsam mit NRW-Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart ein. Sie gaben den Startschuss für den aufgestockten JUBL-Rechner, der inzwischen mit 46 Tera-Flops (Billionen Rechenschritte in der Sekunde) im Netz unterwegs ist.

Der Supercomputer JUBL (Jülicher Blue Gene /L) wurde von IBM gebaut. Seine neue Technologie gilt als Schlüssel zu grundlegenden Erkenntnissen in Biologie, Chemie, Physik und Klimaforschung und wird Materialwissenschaftlern, Nanotechnologen und Energieforschern Wege zu völlig neuen Anwendungen eröffnen.

Enthusiastisch äußerte sich Nordrhein-Westfalens Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart: „Der neue Superrechner ist ein Hightech-Werkzeug, das die Forschungsbedingungen in Jülich auf Weltniveau hält. Strategisch ist er ein großer Schritt hin zu dem Ziel, Standort eines europäischen Höchstleistungs-Rechenzentrums zu werden, was wir von Seiten der Landesregierung nach Kräften unterstützen.“ „Blue Gene ist das Paradebeispiel für den gerade stattfindenden Paradigmenwechsel im Höchstleistungsrechnen“, erklärte Prof. Thomas Lippert, geschäftsführender Direktor des Jülicher John von Neumann-Instituts, in dem der Jülicher Rechner angesiedelt ist.

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Die neue Architektur erzielt ihre einzigartige Rechenleistung durch den parallelen Betrieb sehr vieler Strom sparender Prozessoren – insgesamt 16384 – und das bedeutet größte Rechnerleistung auf allerkleinstem Raum bei bescheidenem Energieverbrauch. Lippert: „Allein diese Strategie wird es uns in den kommenden drei Jahren ermöglichen, die unvorstellbare Zahl von einer Billiarde Rechenoperationen in der Sekunde (1 Peta-Flop/s) auf kostengünstige Weise zu erreichen. Dann endlich kann eine Vielzahl von Rechenproblemen in Wissenschaft und Ingenieurwesen, den so genannten Grand Challenges, gelöst werden.“

Das John von Neumann-Institut verfolgt für die Helmholtz-Gemeinschaft ein duales Zukunftskonzept. Die neuen Blue Gene-Türme in der klimatisierten Jülicher Rechnerhalle werden ergänzt durch den bereits vorhandenen Supercomputer JUMP. Da Anwendungen mit größtem Rechenbedarf in der Zukunft auf JUBL gerechnet werden, haben die Nutzer nun mehr Platz, um mit JUMP ihre datenintensiven Probleme zu rechnen. „Für das vom BMBF geförderte deutschen e-Science-Projekt D-Grid bauen wir zur Zeit ein Grid-System auf, das den Anwendern in ganz Europa einen komfortablen Zugang zu unserem Rechnerkomplex gestattet und die optimale Einbindung der Helmholtz-Zentren sowie deutscher Universitäten und Forschungsinstitute ermöglicht“, freut sich Lippert.

Mit JUBL geht das Forschungszentrum Jülich einen weiteren großen Schritt hin zum Standort eines europäischen Höchstleistungsrechenzentrums, wie es im 7. Forschungs-Rahmenprogramm der EU eingerichtet werden soll.

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