Eifelverein Jülich schafft (Natur-)Begegnung über Generationen

Im 100. Jahr noch gute Perspektiven entwickelt
Von Dorothée Schenk [25.03.2009, 22.08 Uhr]

Landrat Wolfgang Spelthahn überreicht Bernd Flecke als Vorsitzendem des Eifelvereins zum 100-jährigen die Eichendorff-Plakette.

Landrat Wolfgang Spelthahn überreicht Bernd Flecke als Vorsitzendem des Eifelvereins zum 100-jährigen die Eichendorff-Plakette.

Launig führte Vorsitzender Bernd Flecke als Conférencier durch die Jubiläumsfeier des Eifelvereins Jülich im vollbesetzten PZ der Zitadelle: 100 Jahre zwischen Information – von 480 Mitgliedern, so war zu erfahren, sind 34 Jugendliche; jährliche werden im Durchschnitt 187 Veranstaltungen werden – Musik, Rede und Auszeichnung spannten sich im festlichen Bogen.

Durchaus nicht unkritisch ging Flecke mit der wechselhaften Geschichte um, die vor allem aber im Bekenntnis zum Wert des Wanderns und der Familienarbeit stehe, „auch in Zeiten, als Wandern als angestaubtes Relikt der Vergangenheit galt“. Heute sei Wandern „in“ und würde allerorts angeboten, aber dank der langjährigen Erfahrung sei der Eifelverein die erste Adresse für Wanderfreunde.

Für taktvolle Bewegung in den Füßen sorgten zum Jubiläum die Bläser des Collegium Musicum Jülich, die mit der Titelmelodie der „Night of the Proms“ würdig den Auftakt markierten, ehe romantisches Liedgut von Josef von Eichendorff zur Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy von Ernst Matthias Siemons dirigiert durch den RWE-Chor Eschweiler erklang. Besonderen Beifall erhielten Inge Duwe, die am Klavier Zitadellen-Hausherr Oberstudienrat Karl-Heinz Kreiner an der Violine begleitete.

Mit Freude hörte der Vorsitzende als Fazit in der Festansprache von Schirmherr Heinrich Stommel dass dieser als Pensionär eine Beitritt zum Eifelverein in Erwägung zieht. Der Bürgermeister erzählte, wie er persönlich als Bundeswehrsoldat die Eifel kennen und tatsächlich auch schätzen gelernt hat. Nicht zuletzt, weil er „eine junge Dame aus der Voreifel“ geehelicht hat. Mehr noch jedoch beindruckte ihn offenbar die Vereinsgeschichte, die seine „Vortragsaufgabe“ war, wie Stommel erklärte: Er ließ die Gründerjahre, die zweite Gründung 1947 und auch die Ära Dr. Felix Sauer Revue passieren. Unter diesem Vorsitzenden brach der Eifelverein sogar zu einer Weltreise auf.

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Das Gratulantencorps mit Dr. Hans Klein, Hauptvorsitzender, Ehrenvorsitzender Willi Pelzer, Landrat Wolfgang Spelthahn, Vorsitzender Bernd Flecke, Bürgermeister Heinrich Stommel, MdL Josef Wirtz (CDU) und  und Josef Hüttemann, Bezirksvorssitzender

Das Gratulantencorps mit Dr. Hans Klein, Hauptvorsitzender, Ehrenvorsitzender Willi Pelzer, Landrat Wolfgang Spelthahn, Vorsitzender Bernd Flecke, Bürgermeister Heinrich Stommel, MdL Josef Wirtz (CDU) und und Josef Hüttemann, Bezirksvorssitzender

Den Schritt hin zum Familien-Verein zur Nachwuchssicherung ging der Eifelverein unter seinem heutigen Ehrenvorsitzenden Willi Pelzer, „perfektioniert“ unter seiner Nachfolgerin Susanne Lehmann. Nach 27-jähriger Mitgliedschaft tritt er heutige Amtsinhaber Bernd Flecke das Amt des Vorsitzenden an und führt ihn über die magische 100 Jahre.

Damit ist nämlich noch nicht Schluss: Gute Perspektiven bescheinigt die Auszeichnung mit der Eichendorff-Plakette dem Eifelverein für die Zukunft. Stellvertretend für Bundespräsident Horst Köhler überreichte Landrat Wolfgang Spelthahn die Auszeichnung, die Köhlers Vorgänger Karl Carstens 1983 stiftete. In deren Vorgaben ist nicht nur festgesetzt, dass ein Verein 100 Jahre bestehen muss, sondern auch ein aktives Vereinsleben der letzten fünf Jahre nachweisen. Beides ist in einer Dokumentation bestens gelungen, so dass der Eifelverein sich in die „größten deutschen Umweltbewegung“, wie Landrat Spelthahn die Eifelvereine nannten, eingliedert.

Gesichert wird damit „des Wunderbaren in Menge“, wie der Festvortrag von Guido von Büren titelte. Er beschäftigte sich mit Jülichs Malersohn Johann Wilhelm Schirmer, der mit seinen „Arbeiten erst die Eifel als eigenständige Kulturlandschaft“ etablierte, wie der Vorsitzende des Geschichtsvereins vortrug.

Lesen Sie Die Geschichte des Eifelvereins


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