„ActionKids“-Aktion im Hort

Kleine Füchse setzten sich für Restaveks ein
Von brs [17.10.2007, 16.35 Uhr]

Gleich zweimal trat das Küchengeräteorchester der Kleinen Füchse zugunsten der Haitianischen Kindersklaven auf.

Gleich zweimal trat das Küchengeräteorchester der Kleinen Füchse zugunsten der Haitianischen Kindersklaven auf.

„Hier steppt der Fuchs“ – versprach die Einladung in die Kindertagesstätte „Kleine Füchse“ im Jülicher Forschungszentrum. Für einen guten Zweck, zur Unterstützung ausgebeuteter Minderjähriger auf Haiti nämlich, wollten die großen und kleinen Füchse-Kinder mit der Sammelbüchse klappern. Gemeinsam mit ihren Erzieherinnen haben die Schul- und Kindergartenkinder überlegt, wie sich denn am besten an möglichst viel Geld für die Kindersklaven auf Haiti kommen lässt. Denn diese werden in diesem Jahr von der deutschen Kindernothilfe besonders unterstützt. Heraus gekommen sind eine Menge Ideen.

Zweimal am Nachmittag spielte das „weltberühmte Küchengeräteorchester“ mit viel Klappern und Scheppern zum Tanz auf, wunderbare, Hand bemalte Zaubersteine standen zum Kauf, duftende Leckereien für Leckermäuler luden schon an der Tür zum Genießen ein und einige der größeren Kinder griffen sogar zu Lappen und Bürste und brachten gegen eine Spende schmutzige Schuhe auf Hochglanz.

Während diese Kinder sich den Tag nebenbei Kekse naschend und spielend vertrieben, ist für ihre Altersgenossen in dem armen Inselstaat Haiti schwere Arbeit alltäglich. Ihre Eltern schicken die Kinder oft bereits im Alter von fünf Jahren in die Hauptstadt Port-au-Prince. Im Glauben, ihnen ein besseres Leben und ein wenig Schulbildung zu ermöglichen, werden die Kinder auf diesem Weg von den nichts ahnenden Eltern zu „Restaveks“, zu rechtlosen Kindersklaven, gemacht. Ursprünglich bedeutet der kreolische Begriff „Restavek“ so viel wie „bei jemandem bleiben“. Davon kann kaum die Rede sein: „Restaveks“ arbeiten bis zu 14 Stunden am Tag, erhalten kein Geld dafür, kaum etwas zu essen, werden geschlagen, misshandelt und eingesperrt.

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Schuhe putzen für den guten Zweck: Kleine Füchse bei der Arbeit.

Schuhe putzen für den guten Zweck: Kleine Füchse bei der Arbeit.

Die diesjährige „ActionKids“-Aktion der deutschen Kindernothilfe will mit der Unterstützung vieler engagierter Kinder und Jugendlicher, wie auch den „Kleinen Füchsen“, diesen Kindern eine bessere Zukunft ermöglichen. Mit dem Erlös der Sammelaktion soll ein bereits bestehendes Schutzhaus in Port-au-Prince finanziert werden. Dort erhalten „Restaveks“ ein Dach über dem Kopf und ausreichend Nahrungsmittel. Auch sollen die Kinder endlich lesen und schreiben lernen dürfen. Vielleicht finden ein paar junge Haitianer sogar ihre Eltern wieder.

Ein Ziel, für das die „Kleinen Füchse“ und ihre Erzieherinnen sich sicherlich gerne die Finger an Farbe, Schuhcreme und Keksteig schmutzig gemacht haben. Am Ende jedenfalls sind runde 530 Euro in den Sammelbüchsen der Kinder gelandet. Darüber hat sich nicht nur Schatzmeister Julian, der den ganzen Nachmittag mit Argusaugen die gut gefüllte Kasse bewacht hat, mächtig gefreut. Auch die Leiterin der Einrichtung, Josefine Esser-Rödger, war mit Recht stolz: „Damit hätte ich gar nicht gerechnet, das ist ganz schön viel Geld.“

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