Vortrag beim Verein Stadtmarketing Jülich

Kein Geld, keine Rezepte, aber Motivation für indeland-Partner
Von tee [26.04.2007, 12.04 Uhr]

„Die Vision indeland und ihre Perspektiven für Jülich“ entfalten sollte auf Einladung des Vereins Stadtmarketing im Anschluss an die Mitgliederversammlung der Geschäftsführer der GmbH, Hans Martin Steins. Auf erstaunlich geringes Interesse stieß der Vortrag, der den Anwesenden wenig Neues zu bieten hatten.

Interessant war die Erkenntnis, dass nicht nur ein See, sondern drei Seen in den nächsten 90 Jahren in der Region um Jülich entstehen werden. Neben Inden – dem ersten im Reigen, mit dessen Errichtung ab 2030 zu rechnen ist – entstehen weitaus größere Seen in Hambach (2045 bis 2100) sowie in Garzweiler (2045 bis 2090). Den Vorteil des indeland Projektes verspricht sich Steins durch den früheren Start: „Wir können schon früher Dinge verfestigen und etablieren.“ Außerdem gab der hauptberufliche Kreisderzernent die Losung aus: „Die Zeit der Einzelkämpfer ist schon mittelfristig vorbei.“ Seinen Vorstellungen nach, ist eine Region indeland durchaus denkbar. „Allerdings ist es viel zu früh, um eine konkrete Potentialbestimmung vorzunehmen. Hier sind viele Abstimmung unter den Partnern nötig.“

Die scheinen allerdings noch nicht ganz reibungslos zu funktionieren. So zeigte sich Brückenkopf-Park-Chefin Dr. Dorothee Esser überrascht, dass es im Römerpark von Aldenhoven demnächste auch eine Skaterbahn und einen Minigolf-Platz geben wird. „Da musste ich schon schlucken“, aber sie verdeutlicht auch, dass sie als Verfechterin der euregionalen Vernetzung ein Kirchturmdenken für nicht mehr zeitgemäß hält. „Wir müssen die Region stärken. Da geht es nicht um Tagestourismus.“ Mit Blick auf den Jugendzeltplatz erklärte sie die Abhängigkeiten: Diese Übernachtungsmöglichkeit zum kleinen Preis sei ein Alleinstellungsmerkmal Jülichs in der Region, benötige aber zur Auslastung Buchungen aus der Region.

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Die Frage von Wolfgang Hommel ins Auditorium an den technischen Beigeordneten der Stadt Jülich, Martin Schulz, welche Ideen es gebe, Jülich so zu profilieren, dass die Stadt etwas vom Projekt Indeland habe, griff Hans Meyer auf. Die erlittenen Nachteile seit der kommunalen Neugliederung 1972, vor allem verursacht durch die flankierenden Tagebau-Gebiete, sollten endlich ausgeglichen werden. Hierzu fehle es noch an einem Großprojekt für Jülich. Widerspruch erntete er von Schulz, der verdeutlichte, dass mit den vorgestellten Projekten inklusive Golfplatz, Solarturmkraftwerk und Schwimmleistungszentrum die Stadt gut dastehe. Auch wenn die Kritik berechtigt sei, dass diese Projekte unabhängig von „indeland“ sind.

Hans Martin Steins betonte, dass von der „indeland GmbH“ nichts zu erwarten sei, da sie weder über Geld noch Personal verfüge. „Ich kann keine Angebote machen und keine allgemeingültigen Rezepte vorschlagen“, erklärte der Geschäftsführer. Lediglich die Bereitschaft zur Unterstützung, Vermuttlung von Kontakten, Hilfestellungen bei Genehmigungsverfahren und Marketingstrategien brächte der Verband ein. Die Aufforderung „sich einzubringen“ verstand der Verein Stadtmarketing Jülich als Arbeitsauftrag, dem man sich widmen wolle, wie Jürgen F. Hake abschließend bemerkte.


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