Förderverein Freibad sieht Handlungsbedarf

Der Rat ist am Zug
Von Dorothée Schenk [26.06.2005, 13.37 Uhr]

Die Standortfrage der Schwimmbecken ist noch in der Schwebe.

Die Standortfrage der Schwimmbecken ist noch in der Schwebe.

Noch ist es zu schaffen, sind sich die „Köpfe“ des Jülicher Förderverein Freibad einig. Wenn alle mitziehen, stehen die Becken zur Frei-Badesaison 2006 wieder offen. Allerdings muss die Stadt die schnellen Schuhe anziehen: Bedingung ist, dass die Übertragung des Freibades an die Stadtwerke Jülich vollständig vollzogen ist und im Spätsommer mit dem Baumaßnahmen begonnen wird. Dies betrifft vor allem das Nicht-Schwimmerbecken, das für die Nutzer ein zentrales Bedürfnis, aber statisch nicht mehr tragbar ist.

Nicht mehr abhängig machen können sich die Stadtväter, darin sind sich Vorsitzender Claus Maas und seine Mitstreiter einig, von der Planung des Schwimm-Leistungszentrums auf dem Gelände des Freibades. Das ursprüngliche, von Landrat Wolfgang Spelthahn vorgestellte Konzept ist eh vom Tisch. Es sah einen Neubau unter Aufgabe des derzeitigen Freibades vor. Die Förder-Anträge, die im Mai hätten gestellt sein müssen, sind nicht eingereicht worden. Damit ist offen ob oder wann mit dem Baubeginn des Leistungszentrums zu rechnen ist.

Allerdings birgt dies auch Pferdefüße. Die Kalkulation für die Kosten des Baus und der Technik ist natürlich damit eine andere. Es gibt eine Rechnung, die sich mit den Kosten des Leistungszentrums beschäftigt, diese beläuft sich auf runde 15 Millionen Euro. Die Sanierung des Freibades soll mit 1,4 Millionen Euro zu Buche schlagen. Was die Kombination kostet, ist noch nicht ermittelt worden und, wie Elfriede Krüger vom Förderverein richtig bemerkt: „Es ist nicht egkärt, ob es nicht vielleicht billiger wäre.“

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Das gilt vor allem für die Technik. Unsicher ist, ob mit der alten Technik das Freibad für eine Saison gefahren werden kann, um auf den Neubau und die aktuelle Techik des Zentrums zu „warten“. Baulich hängen die Bereiche bedingt zusammen. Sprich: Es könnte jetzt im Spätsommer der Abbruch des Nicht-Schwimmerbeckens begonnen und der Neubau angegangen werden, ohne bereits die Festlegung auf die technischen Voraussetzungen.

Zusätzlich ist über die Bau-Pläne zu diskutieren, weil die Standortfragen innerhalb des Geländes unklar sind. Ursprünglich war das Leistungszentrum am jetzigen Standort des Nichtschwimmer-Beckens vorgesehen. Damit hätte das Nichtschwimmer-Becken östlich des Schwimmerbeckens angesiedelt werden müssen. Diese Entscheidung stieß beim Förderverein, der sich vom Jülicher Architekten Franz-Josef Wick beraten lässt, auf wenig Gegenliebe. Der Grund: Schlechte Voraussetzungen für die bauliche Erschließung. „Wir wollen verhindern, dass sich die Stadt ein Ei ins Nest legt. Alle unsere Vorschläge sind getragen von Funktionalität und Wirtschaftlichkeit,“ betont Claus Maas. Offenbar sind die Planer gewillt, jetzt der Variante des Vereins zu folgen. Kommt das Leistungszentrum aber mit der nördlichen Anbindung, fällt ein beträchtlicher Teil der Liegewiese weg. Dies ist zu berücksichtigen, wie Jochen Borell vom Förderverein erklärt: „Wir müssen immer auf Konsenz bedacht sein, denn: Wo man uns draußen lassen kann, tun sie es.“

Wie es jetzt weitergeht, entscheidet der Jülicher Stadtrat in seiner letzten Sitzung vor den Ferien. Sie wird am Mittwoch, 6. Juli, stattfinden.

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