Verwaltung erfüllt Prüfungsauftrag

Realschule zwischen Raumkonzept und Rechenexempel
Von Dorothée Schenk [18.02.2009, 18.16 Uhr]

Derzeit wird ein Umzug der Realschule Jülich ins…

Derzeit wird ein Umzug der Realschule Jülich ins…

Die Aussage von Dezernent Andreas Prömpers im jüngsten Stadtrat: „Wir denken in beiden Richtungen weiter“ konnten die Bedenken von Realschulleiter Paul Krahe nicht zerstreuen. Seit klar ist, dass alleine die Sanierung der Turnhalle zwischen zwei und sechs Millionen Euro kosten wird – je nach Lösungsalternative –, hat die Verwaltung seit 13. Januar den Auftrag, einen Umzug der Realschule ins Schulzentrum Linnicher Straße zu prüfen. Das stößt bei Schulleitung und Elternschaft nicht auf Zustimmung.

Die Geister scheiden sich an Raumbedarf, Raumkonzept und Finanzierung. Während Wolfgang Anhalt (SPD) vor allem die „individuellen Erfordernisse der Schulen“ statt Standards in der Raumplanung betont sehen will, beschäftigt Wolfgang Gunia (CDU) die Frage, ob Fördergelder des Landes und öffentliche Mittel aus dem Konjunkturpaket II einander ausschließen.

Die Befürchtungen der Schule trug Paul Krahe ausführlich vor: Die Eltern haben bei einer Sanierung der Turnhalle die Sorge, dass nur die Fassade schön ist, aber etwaige Schimmelpilze nicht bekämpft werden. Bemängelt wird, dass durch einen fehlenden Raum für Schulveranstaltungen in den kommenden vier bis fünf Jahren – und gerade jetzt zur Karnevalszeit – der Schule ein Imageschaden entsteht. Ob er schon jetzt eingetreten ist, werde man erst an den aktuellen Anmeldezahlen sehen. Unzufrieden ist der Schulleiter mit der Beachtung des Elternwillen. Deren Anregungen, zur Sprache gekommen bei einer gemeinsamen Schulkonferenz-Sitzung mit politischen Vertretern und der Verwaltung im Januar, seien nicht aufgegriffen oder geklärt worden. „Wenn der Umzug schon beschlossen ist – so ist mein Eindruck – dann stellt sich die Frage: Warum wurden wir nicht vorher beteiligt?“

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…Schulzentrum Linnicher Straße von der Stadtverwaltung geprüft. Foto: Stadt Jülich

…Schulzentrum Linnicher Straße von der Stadtverwaltung geprüft. Foto: Stadt Jülich

Andreas Prömpers hielt dem entgegen, dass die Politik die Verwaltung in der Sitzung am 3. Dezember dazu veranlasst hat, das Projekt Umzug der Realschule zu überprüfen. Neben der Wirtschaftlichkeitsberechnung seien auch die sinkenden Schülerzahlen zu berücksichtigen. 2004 besuchten das Schulzentrum 1100 Schüler der Gemeinschaftshauptschule und der Katholischen Grundschule. Für das Jahr 2014 prognostiziert der Entwicklungsplan 1000 Schüler für das Schulzentrum und die Realschule zusammen.

Wolfgang Gunia stellte in diesem Zusammenhang klar, dass die Stadt es sich nicht leisten könne an beiden Schulstandorten künftig 20 sanierte Klassenräume leer stehen zu lassen. Denn neben mindestens 2 Millionen Euro für die Sanierung der Turnhalle der Realschule – zu der, wie Kämmerer Prömpers vorlegte, an diesem Standort 3,9 Millionen Euro für den Brandschutz hinzu kämen, 600.000 Euro für die Einrichtung der Übermittag-Betreuung sowie 800.000 Euro für die Sanierung der Fassade – sind kommen 8 bis 10 Millionen Euro für die anstehende Sanierung des Schulzentrums Linnicher Straße.

Der „runde Tisch“ mit Beteiligung von Betroffenen und Experten zu den Umzugsplänen hat sich am Montag, 18. Februar, getroffen. Eine nächste Sitzung ist nach Karneval anberaumt – vor der nächste Sitzung des Schulausschusses am Montag, 16. März.


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