Entscheidung am 21. April

indeland stellt Weichen für Schwimmleistungszentrum
Von Dorothée Schenk [19.04.2008, 15.29 Uhr]

Unmittelbar vor der Weichenstellung für die Auftragsvergabe zum Bau eines Schwimmleistungszentrums steht Landrat Wolfgang Spelthahn. In der Aufsichtsratssitzung der Entwicklungsgesellschaft indeland, deren Aufsichtsratsvorsitzender Spelthahn ist, soll das Ausschreibungsverfahren am Montag, 21. Mai, in Gang gebracht werden.

Erste Pläne für ein Schwimmleistungszentrum in Jülich stellte…

Erste Pläne für ein Schwimmleistungszentrum in Jülich stellte…

Die größte Hemmschwelle für Bauvorhaben sind Beschwerden gegen das Vergabeverfahren. Diese Erkenntnis brachte in der jüngsten Ratssitzung in Jülich Wolfgang Spelthahn, Kreisdürener Landrat und in Personalunion Aufsichtsratsvorsitzender der Entwicklungsgesellschaft indeland, vor und dazu, Details zum Schwimmleistungszentrum weiter zurückzuhalten. Seit vier Jahren beschäftigt die Idee und seine Umsetzung Wolfgang Spelthahn, aber wie der Ideengeber Spelthahn meinte: 2Besser drei Jahre gute Vorbereitungszeit als ein schnelles Millionengrab.“

Lesen Sie hierzu: Welle der Zustimmung für Jülich

Erneut bekräftigte Spelthahn, dass der Landesschwimmverband seinen bisherigen Standort in Übach-Palenberg aufgeben und Jülich unterstützen wolle. (2006 im Januar bereits beim Landessportausschuss) Von der Landesregierung überbrachte er die Meldung von der Förderungsfähigkeit des Projektes, 1,9 bis 2,5 Millionen Euro soll das Land NRW nach Aussagen von Landrat Spelthahn für den Neubau des Schwimmleistungszentrum zur Verfügung stellen.

Völlig neu ist die Eröffnung, dass der Bau in als PPP – Public Private Partnership – umgesetzt werden soll. Europaweit erfolgt nun die Ausschreibung – vorausgesetzt der 14 bis 15 Millionen Euro teure Bau (so beziffert 2006) findet die Unterstützung der indeland GmbH als Auftraggeber. In der Aufsichtsratssitzung am Montag, 21. April, soll die Entscheidung fallen. Optimistisch gibt sich Spelthahn als der Vorsitzende des Gremiums und rechnet mit einer siebenmonatigen Verfahrenszeit: Dann stünden Bauer Planer und Betreiber fest. Eine Bindung auf 20 Jahre soll der Vertrag festlegen. Verbindlich verzichten soll der PPP-Partner auf eine eigene Gastronomie mit Übernachtungsmöglichkeiten, um eine Konkurrenz zum geplanten Jugendgästehaus auszuschließen.

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Architekt Hans-Karl Schüssler 2006dem Landessportausschuss vor.

Architekt Hans-Karl Schüssler 2006dem Landessportausschuss vor.

Ein Beraterteam fällt gemeinsam mit einer – so wörtlich – „Task Force“ der Landesregierung die Entscheidung. Mit drei namhaften, europaweit tätigen Institutionen habe es bereits Vorgespräche gegeben, soviel gab Landrat Spelthahn preis.

Dennoch bekundete er, dass die Bürgerschaft beteiligt werden soll – allerdings nach der Highlander-Methode: Es kann nur eines geben. Nämlich: Kein Hallenbad, das einfach nicht zu erhalten sei, das Freibad integriert in das Schwimmleistungszentrum. Standort: Brückenkopf. Allein die Planungsgröße von 17.400 Quadratmetern mache ein anderes Gelände in Jülich unmöglich. Über den Boden des Freibades in benachbarte Grundstücke hinein wird geplant. Mit den Eignern – der Kirche und anderen habe es bereits positive Gespräche gegeben. Wörtlich sagte Landrat Spelthahn : „Es gibt keine unüberwindbaren Gegensätze bis jetzt.“

Es gehe darum, Arbeitsplätze und rund 40 Millionen Euro für die Region zu gewinnen. Es sei nicht mehr sinnvoll, bei einem PPP über Zahlen zu reden. „Die Stadt ist immer dann der Gewinner, wenn es wenigster Geld kostet und mehr Qualität bringt“, betonte Spelthahn.

Trotz der grundweg positiven Darstellung waren nicht alle Ratsherren nach dem Vortrag kritiklos. So bezweifelte Jürgen Laufs für die Grünen, die konkrete Möglichkeit, dass Anregungen umgesetzt werden. Zumal, wenn es sich um ein PPP handele, könnte man sich nicht über die Beauftragten hinwegsetzen. Sorgen um steigende Eintrittspreise formulierte Claus-Hinrich Neuenhoff für die FDP. er konstatierte den Versorgungsauftrag für Stadt und Region und fürchtet, dass Besucher die Eintrittspreise für die geplante Gegenstromanlage zum Nutzen der Forschung und die sportlichen Extras für ein Schwimmleistungszentrum im Eintrittspreis spüren werden. Hier sagte der Landrat eine Staffelung der Preise zu.

Fazit von Landrat Spelthahn: „Die Parameter sind derzeit günstig. Im nächsten Jahr ist das Eisen kalt und möglicherweise nicht mehr zu bearbeiten.“


Lesen Sie hierzu: Förderverein Freibad thematisiert Schwimmleistungszentrum


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