3 Fragen an den Preisträger

Minerva – die neue Gefährtin von Ranga Yogeshwar
Von Dorothée Schenk [07.12.2006, 14.24 Uhr]

Gute Jahre hat Ranga Yogeshwar nach eigenen Aussagen in Jülich verbracht. Jetzt bekam er an seiner früheren Wirkungsstätte den Minerva-Preis verliehen. Für den Wissenschaftsjournalisten nach eigenem Befinden, eine Ehrung, die wegen der persönlichen Ebene einen besonderen Wert hat. Am Rande der Preisverleihung stellte er sich einem Kurzinterview.

Am Rande der Preisverleihung stellte sich Ranga Yogeshwar einem Kurzinterview.

Am Rande der Preisverleihung stellte sich Ranga Yogeshwar einem Kurzinterview.

Jülich – war das für sie vor der Preisverleihung ein Ort des Vergnügens oder nur ein Ort der Arbeit?

Ranga Yogeshwar: Ich habe in Jülich ein paar extrem gut Jahre verbracht,. Ich habe hier nie gewohnt, aber ich bin täglich von Aachen aus gependelt mit einer lustigen Truppe, von der jeder in Jülich arbeitete . Es war das wunderbare Gemisch aufs spannender Forschung und lahmem Verkehr in den Zeiten, wenn Zuckerrübenernte war. In Linnich und Stetternich stand man.

Minerva und Ranga Yogeshwar – was fällt ihnen zu diesem Paar ein?

Ranga Yogeshwar: Minerva gibt mir in ihrer Figur die Beständigkeit einer Tradition, die in heutigen Zeiten des Wandels unglaublich wichtig ist. Sie hält mich, während ich durch den Wind des Neuen mitunter manchmal den Boden verliere. Wenn man sich mit Minerva beschäftigt, so hat sie viele Facetten, der Kultur, aber auch die des Hauses, der Erdung. Sie hat – wie Prof. Treusch es gesagt hat – auch die Rolle der Gefährtin.

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Der MinervaPreis ist für Ranga Yogeshwar eine ganz persönliche Ehrung.

Der MinervaPreis ist für Ranga Yogeshwar eine ganz persönliche Ehrung.

Es gab heute ein ausgesuchtes Rahmenprogramm durch das Pasqualini Trio. Sie selbst haben am Konservatorium in Luxemburg Klavier studiert. Hilft es einem Wissenschaftler, musikalisch zu sein?

Ranga Yogeshwar: Ich bin begeistert von der Musik gewesen. Die Veranstalter haben sich große Mühe machten, zu erfahren, welche Art von Musik ich mir wünsche und es dann auch noch so umgesetzt. Das habe ich bei einer Preisverleihung noch nie so erlebt. Der Pianist hatte einen wunderbaren Anschlag.
Wir heften Menschen immer Facette an, dann klebt da zum Beispiel das Schild Wissenschaft. Oft machen wir den Fehler, das wir meinen, der Raum sei nicht da, um vielleicht noch andere Schilder hinzusetzen. Was für Wissenschaftler gilt, gilt für viele andere Menschen auch. Menschen haben viel Fläche. Sich nur als Wissenschaftler zu definieren, wird den meisten Wissenschaftlern nicht gerecht. Ich vergleiche es mit einem Bild: Der Wissenschaftler sucht mitunter nach Wahrheit und der Komponist auch. Es ist ein bisschen so wie Menschen, die auf der Erde bohren. Sie bohren immer tiefer und nähern sich einem Kern. Es ist egal, von wo man startet. Wenn man tief genug sucht, stößt man möglicherweise auf sehr ähnliche Dinge.

Sie haben in diesem Jahr bereits verschiedene Preise bekommen, unter anderem den Preis für Wissenschaftspublizistik und die „Saure Gurke“ – wie reiht sich hier der MinervaPreis ein?

Ranga Yogeshwar: Man sollte Preise nicht vergleichen. Es gibt für mich auch keine Stufe der Wichtigkeit. Wenn es überhaupt eine gibt, will ich sagen, dass der erste Preis für mich der wichtigste war, weil ich vorher keinen hatte. In dem Falle hier ist für mich das Schöne, dass Prof. Treusch alle im Raum kannte, der Bürgermeister wahrscheinlich auch, aber ich zumindest einen sehr großen Teil der Menschen hier auch kenne. Diese persönliche Ebene ist einfach ganz wunderbar.

War dies ein Grund, den MinervaPreis anzunehmen?

Ranga Yogeshwar: Die Eitelkeit, den Minerva-Preis nicht anzunehmen, habe ich nicht. Punkt.


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Zum Artikel: Leben unter dem Planet Yogeshwar

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