Bürgermeister eröffnet den Markt
Damit der Stadt ein Weihnachtslicht aufgeht
Von Dorothée Schenk [10.11.2005, 22.38 Uhr]
![]() Stehen geschlossen hinter dem Weihnachtsmarkt (v.l.) Wolfgang Hommel, Gerd-Willi Cremanns, Gertrud Vendt, Andreas Muth. |
Weihnachten beginnt in Jülich schon im August – und das nicht nur in den Regalen der Supermärkte, in denen Spekulatius & Co auf den Konsumenten warten. Gemeint sind die Planungen für den Markt zum Fest: Bereits im Sommer bewegte Gerd-Willi Cremanns 14 Schubkarren Mutterboden, damit die acht Meter hohe Tanne, die Freitag, 11. November, erstmals an der Kölnstraße als Blickfang für den Weihnachtsmarkt aufgestellt wird, den herbstlichen Stürmen trotzen kann. Dies war eine der Neuigkeiten, die der Arbeitskreis der Werbegemeinschaft für den 33. Jülicher Weihnachtsmarkt zu vermelden hatte. „Wir versuchen, das was gut war nicht zu ändern, und trotzdem immer etwas Neues zu bieten“, bringt es der Vereinsvorsitzende, Wolfgang Hommel, auf den Punkt. Neu soll bei der Eröffnung am Donnerstag, 17. November, um 17 Uhr durch Bürgermeister Heinrich Stommel auch die Veranstaltungsbühne sein, die aber derzeit noch in der Entstehen begriffen ist. Zwischen „Baum“ und „Bühne“ soll sich dann das Treiben zwischen den 31 Ständen erstrecken.
Ein Viertel der Stände bedienen den Gaumen der Gäste, allerdings keinen Maroni-Stand. „Es war keiner zu bekommen“, bedauert Gertrud Vendt. Das übrige Angebot – 90 Prozent der Beschicker sind seit Jahren bestens bekannt – bietet Vielseitiges von Dekoration über Spielwaren bis zu kunsthandwerklichem Angebot und Textilien. Mit Bedauern aufgegeben haben die Organisatoren den Versuch, Handwerker mit Ständen nach Jülich zu holen. Dazu ist das Angebot in anderen Städten einfach zu gut. Selbst die Töpfer aus Langerwehe haben vor 13 Jahren ihre Teilnahme in Jülich eingestellt. Auch nach Gesprächen mit Katarina Esser, die bekanntermaßen alljährlich seit über zehn Jahren den Kunsthandwerkerinnen-Markt für die Stadt organisiert, hat sich keine Alternative angeboten. „Wir hatten auch schon mal an Themenwochenenden gedacht“, so Hommel zu weitern Überlegungen. Allerdings sei auch dies aus logistischen und organisatorischen Problemen verworfen worden. Viele Beschicker, so unterstrich Cremans, würden lieber vier Wochenenden Märkte beschicken, als vier Wochen an einem Ort zu stehen. Um den Besuchermangel unter der Woche aufzufangen, hat der Arbeitskreis der Werbegemeinschaft ein buntes Programm zwischen Kasperle, Skatabend und musikalischen Einlagen zusammengestellt.
![]() Die Aufbauarbeiten des 33. Jülicher Weihnachtsmarktes sind in vollem Gange. |
Fester Bestandteil des Weihnachtsmarktes auf dem Schlossplatz ist inzwischen auch der Stand des Lionsclubs Juliacum. Täglich werden seine Vertreter von 17 bis 19 Uhr auf dem Markt stehen, am Wochenende den ganzen Tag. Unter dem Motto „Jülicher Lionsclub Juliacum unterstützt hilfsbedürftige Kinder aus Jülich und Umgebung“ starten sie ihre Losaktion. Jedes Los zu 50 Cent hat zwei Gewinnchancen, eine direkte und dann wandert das Los in die Hauptziehung, bei der es einen 1000-Euro-Gutschein, zwei Reisen über 500 Euro und einen Wertgutschein über 250 Euro zu gewinnen wird. Diese Hauptverlosung findet am Dienstag, 20 Dezember, um 18 Uhr, am Stand statt. Dass die Rechnung aufgeht zeigte sich 2004, als die „Löwen“ 6000 Euro erlösten, der dann in einer Spendenaktion verteilt wurde. In diesem Jahr sollen von dem Erlös Mittagstafeln für Ganztagsgrundschulkinder finanziert werden, Projekte in Kindergärten werden unterstützt oder auch Ferienfahrten bezahlt.
Die Werbegemeinschaft bringt auch Geschenke zum Weihnachtsmarkt: Zum einen hat sich traditionell der Altennachmittag eingebürgert, dessen Nutznießer in diesem Jahr den Senioren des Hildegardisstifts sind. Verschenkt werden wie stets im Advent die Lose. 400.000 dieser Gewinnchancen bringt die Werbegemeinschaft unter das Kundenvolk. 462 Lose gewinnen Preise im Wert von 20.000 Euro – alles in Eigenleistung der Geschäftsleute, die dieser Lose, wie Wolfgang Hommel betont, erwerben müssen.
Das wohl weithin sichtbarste Geschenk der Werbegemeinschaft ist die Weihnachtsbeleuchtung in der Jülicher Innenstadt. Jedes Mitgliedsgeschäft legt hierfür 120 Euro auf den Tisch, in der Summe kostet das atmosphärische Licht der City 10.000 Euro. Erstmals beteiligen sich auch Geschäftsleute der Düsseldorfer Straße mit einem Obulus an der Weihnachtsbeleuchtung. „Wir wissen alle, dass die Düsseldorfer Straße als Einkaufsstraße Unterstützung braucht“, zeigt Wolfgang Hommel sich als Vereinsvorsitzender solidarisch.
Zu dem blickfangenden Tannenbaum als Entrée zum Weihnachtsmarkt von der Kölnstraße aus gesellen sich weitere 100 kleine schmucke Bäume. Die schlagen Vertreter der Werbegemeinschaft eigenhändig im Forst von Rheinbraun. Allerdings fehlen am Ende des Marktes immer die besten Tannen – da wollen sich pfiffig findende Weihnachtsmänner sich den Baumkauf sparen. „Das ist seit 33 Jahren so“, winkt Cremans ab. Da hilft nicht einmal der Nachtwächter, der hundbegleitet nächtlich seine Runden zieht. Trotzdem soll dies nun ein Ende haben: Am letzten Tag können sich Interessierte die Bäume bei den Marktbeschickern abholen. Heimlich mitnehmen ist also völlig unnötig.
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