870 Denkmäler in 200 Städten in NRW öffnen ihre Türen
Von Redaktion [10.09.2008, 14.45 Uhr]

Fachleute und engagierte Laien aus Denkmalpflege und Archäologie erklären bundesweit in mehr als 7.000 Denkmälern in über 2.500 Städten und Gemeinden zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 14. September, ihre Arbeit. Alleine in Nordrhein-Westfalen haben sich bislang rund 870 Denkmäler in 200 Städten angemeldet. Eine Auswahl des Angebots vom Jülicher Land in die rheinische Region.

Im Jülicher Land öffnen die Kirche St. Johannes der Täufer in Siersdorf und das

Im Jülicher Land öffnen die Kirche St. Johannes der Täufer in Siersdorf und das

Im Jülicher Land haben die Besucher in der Kommende Siersdorf die Gelegenheit sich mit der Geschichte des Deutschordens zu beschäftigen. Führungen werden durch das Herrenhaus und die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer jeweils um 12, 14 und 16 Uhr vom Förderverein Kommende Siersdorf angeboten. Treffpunkt ist der Infostand des Fördervereins im Pfarrzentrum, der von 11 bis 17 Uhr besetzt ist. Hier besteht die Möglichkeit, Einblicke in die aktuelle Arbeit des Vereins zu nehmen: Es werden erste Ergebnisse des Gutachtens zur Bestandssicherung des Herrenhauses vorgestellt.

Außerdem wird das Ludwig-Gall-Haus in Aldenhoven seine Türen öffnen. Es zählt zu den ältesten Häusern Aldenhovens. Der älteste Teil des Hauses stammt von der Peter-Pauls-Kapelle, die um 1430 errichtet wurde. Bewegte Zeiten liegen hinter dem Gebäude, das 1984 nach dem 1791 in Aldenhoven geborenen Sozialreformer Ludwig Gall benannt ist. So war es Militärlazarett, Amtsgericht und Bürgermeistersitz. Das Prunkstück des Hauses ist das neue Schulmuseum. Im historischen Teil der Ausstellung werden der in Aldenhoven geborene Sozialreformer Ludwig Gall (1791-1863) vorgestellt sowie die Ortsgeschichte. Neben alten Fotos und Ansichtskarten illustrieren Fundstücke von Ausgrabungen auf der Aldenhovener Platte das Leben in der Früh- und Vorzeit. Kurator Guido Pohl wurde als Museumspädagoge eingestellt und bildet Schüler, für die eine weitere neue Firma gegründet worden ist, zu Museumsführern aus. Erste große Bewährungsprobe ist der „Tag des offenen Denkmals".

Das Rheinische Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) organisiert am Tag des offenen Denkmals Fahrten nach Simmerath und Hürtgenwald. Gezeigt werden der Aufbau des Westwalles und die heute noch erhaltenen Ruinen, Schützengräben und Unterstände. Wolfgang Wegener M.A. leitet die 3,5-stündige Exkursion. Abfahrtszeiten sind 10 und 16 Uhr. Mitzubringen sind festes Schuhwerk, Taschenlampe und wetterfeste Kleidung.

Ende Mai 1938 bauten die Nationalsozialisten den Westwall mit Bunkeranlagen und Panzersperren aus. Im Forstgebiet Buhlert, Gemeinde Simmerath, sind einige Bunker dieser Ausbauphase erhalten. Westlich von Hürtgenwald-Vossenack fanden im Herbst 1944 schwere Kämpfe im Bereich des Westwalles statt. Treffpunkt ist an der Außenstelle in Nideggen-Wollersheim, Zehnthofstraße 45. Eine Voranmeldung ist erforderlich unter 02425 / 90 39-0, werktags von 8-15 Uhr oder via E-Mail: ina.lecreux@lvr.de.

„Informativ und vergnüglich“ so verspricht der Landschaftsverband Rheinland wird der Besuchertag in der Abtei Brauweiler in Köln-Pulheim von 11 bis 17 Uhr. Welche Geheimnisse bergen Gebäude? Wie lassen sie sich mit Hilfe moderner Technik entschlüsseln? Vermessungsingenieure und Bauforscher zeigen, wie sie Geheimnisse von Gebäuden bergen, Pläne erstellen und aus mit Hilfe moderner Technik Spuren im Mauerwerk lesen. Auch die Restauratoren öffnen die Pforten ihrer Werkstätten. Das Mikroskop führt Restaurator und Besucher hautnah heran an das Kunstwerk und macht die Schichten der Zeit sichtbar Führungen durch die Abtei und ihre romanische Kirche werden speziell für Kinder und erstmalig auch für Gehörlose angeboten.

Fast immer ist der historische Kapitelsaal der Abtei zur Schonung seiner wertvollen Fresken verschlossen. Am Tag des offenen Denkmals ist das anders. LVR-Bauforscherin Dr. Ulrike Heckner enthüllt hier das Geheimnis der Ritzzeichnungen, die in der gotischen Chorhalle des Aachener Domes gefunden wurden. Für Musikliebhaber ist erstmalig am Tag des offenen Denkmals etwas dabei: Gospels und neue Lieder mit den Pollogne Singers aus Köln erfüllen am Nachmittag den Kaisersaal. Leitung: Daniel Friedemann Konrad. In der Kinderecke freuen sich Restauratorinnen über Nachwuchstalente, die sich spielerisch in Restaurierungstechniken erproben möchten.

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Ludwig-Gall-Haus in Aldenhoven ihre Türen zum Tag des offenen Denkmals.

Ludwig-Gall-Haus in Aldenhoven ihre Türen zum Tag des offenen Denkmals.

In der steinzeitlichen Siedlung in Erkelenz-Kückhoven wurde 1990 ein bandkeramischer Holzbrunnen gefunden, der auf das Jahr 5.090 v. Chr. datiert wird. Damit ist der Brunnen eines der ältesten Holzbauwerke der Welt und eine archäologische Sensation. Der restaurierte und konservierte Holzbrunnen ist mit seinen Funden im Rheinischen LandesMuseum Bonn ausgestellt. Die Führungen zu allem Wissenswerten und den neuesten Erkenntnissen rund um den steinzeitlichen Brunnen beginnen im Rheinischen LandesMuseum um 11, 13 und 15 Uhr und sind im Museumseintritt enthalten. Adresse: Rheinisches LandesMuseum Bonn, Colmantstraße 14-18, 53115 Bonn. Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr. Auskunft unter Telefon: +49 (0) 228 / 2 07 03 09.

Im Grisfeld in Erftstadt-Gymnich hat eine Großgrabung eine jahrtausende alte Siedlung zu Tage gefördert, deren Besiedlung in der Linearbandkeramik (ca. 5.500 bis 4.900 v. Chr.) eingesetzt hat. Einige Fundstücke der Grabung weisen auf Besiedlung in der ältesten Bandkeramik hin, die im Rheinland ansonsten kaum belegt ist. Auch Reste der mittelsteinzeitlichen Großgartacher Kultur (ca. 4.900 bis 4.700 v. Chr.) finden sich im Untersuchungsgebiet. In römischer Zeit wurde dort im ersten Jahrhundert n. Chr. ein Landgut errichtet, das bis etwa in das vierte Jahrhundert n. Chr. bestand. Am Tag des offenen Denkmals erfahren die Besucherinnen und Besucher ab 16 Uhr in einem Vortrag alles über die Grabungsergebnisse. Adresse: Pfarrzentrum Erftstadt-Gymnich, Pfarrer-Weißenfeld-Str. 38, 50374 Erftstadt-Gymnich.

In Euskirchen-Billig führt die Rheinische Bodendenkmalpflege des LVR zur hochmittelalterlichen Burganlage, im Volksmund bekannt als "Motte Knöpp". Auf dem Programm vor Ort steht die "Belagerung" der Burganlage durch ein mittelalterliches Wurfgeschütz, die Blide. Die großen und vor allem kleinen Besucher können Wasserbälle unter Anleitung eines Blidenmeisters abschließen. Adresse: Römerkastellstraße, Euskirchen-Billig. Öffnungszeiten: 11 bis 17 Uhr. Auskunft erteilt: LVR / Rheinische Bodendenkmalpflege, Außenstelle Nideggen, Telefon: +49 (0) 24 25 / 90 39 0.

In Jüchen-Otzenrath führt die Rheinische Bodendenkmalpflege des LVR durch Alt-Otzenrath. Hintergrund sind archäologische Untersuchungen im Ortskern. Der Schwerpunkt der noch andauernden Ausgrabung liegt auf der Erforschung des Dorfursprungs. Der Ort wurde im 11. Jahrhundert erstmalig erwähnt. Um 11, 13.30 und 16 Uhr beginnen einstündige Führungen. Treffpunkt ist die ehemalige katholische Kirche in (Alt)-Otzenrath. Öffnungszeiten: 10 bis 17.30 Uhr. Auskunft erteilt: LVR / Rheinische Bodendenkmalpflege, Außenstelle Titz, Telefon: +49 (0) 24 63 / 99 17 0.

In Oberhausen zeigt die Rheinische Bodendenkmalpflege des LVR die Ausgrabungen der St. Antony-Hütte. Sie gilt als älteste Eisenhütte des Ruhrgebiets und als Wiege der Ruhrindustrie. Seit ihrer Gründung 1758 erfuhr die Antony-Hütte mehrere Umnutzungen, bis sie 1877 geschlossen wurde. Anlässlich des 250-jährigen Jubiläums legte die Außenstelle Xanten der Rheinischen Bodendenkmalpflege die im Boden befindlichen Überreste der Produktionsanlagen frei. An ihnen spiegelt sich die wechselvolle Geschichte der Eisenhütte. Treffpunkt: Antoniestraße 32-34, Oberhausen-Osterfeld. Öffnungszeiten: 11 bis 16 Uhr. Auskunft erteilt: LVR / Rheinische Bodendenkmalpflege, Außenstelle Xanten, Telefon: +49 (0) 28 01 / 77 62 90.

Seit 2006 gibt es zwischen Xanten und Birten einen archäologisch-historischen Wanderweg. Er verbindet die römische Stadt Colonia Ulpia Traiana bei Xanten mit dem römischen Militärlager Vetera bei Birten. Die Route führt sowohl zu den wichtigsten römischen Hinterlassenschaften wie der römischen Wasserleitung und dem Legionslager als auch zu mittelalterlichen und neuzeitlichen Örtlichkeiten wie Galgenplatz und Hohlweg.
Die Rheinische Bodendenkmalpflege lädt zu zwei Wanderungen am Tag des offenen Denkmals ein. Die dreistündigen Wanderungen beginnen um 10 und 14 Uhr. Voranmeldung ist erforderlich. Treffpunkt: 10 Uhr Xanten, Klever Tor; 14 Uhr Birten, Dorfparkplatz. Auskunft erteilt: LVR / Rheinische Bodendenkmalpflege, Außenstelle Xanten unter Telefon: +49 (0) 28 01 / 77 62 90.

Auch der Archäologische Park Xanten (APX) des LVR bietet am Tag des offenen Denkmals von 11 bis 17 Uhr ein umfangreiches Programm. Beim Bau der römischen Handwerkerhäuser können große und kleine Besucher aktiv mitmachen. Selber Hand anlegen ist auch in den Grabungen hinter dem Spielehaus beim Schichtenkuchen, Scherben bestimmen und anderen kreativen Aktionen für Kinder angesagt. In den Ausgrabungen wird das APX-Team dem Publikum seine Arbeit hautnah vorführen. An den Werkbänken bei den Schustern und Knochenschnitzern können die Besucherinnen und Besucher römische Souvenirs anfertigen. Um 11.30, 13.30 und 16 Uhr finden Führungen durch den Kräutergarten statt. Stündliche Führungen von 12 bis 16 Uhr durch den Park runden das Programm ab. Alle Angebote sind im regulären Eintritt enthalten. Im neuen RömerMuseum können die Gäste am Samstag und Sonntag von 12 bis 16 Uhr an stündlichen Führungen teilnehmen (Kosten: 2 Euro zzgl. Eintritt).

Lesen Sie auch: was ist Jülich angeboten wird

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www.tag-des-offenen-denkmals.de


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