Ausschuss tagte in Jülich

Verbessertes Netz für Jugendhilfe im Kreis Düren diskutiert
Von Dorothée Schenk [23.05.2007, 11.38 Uhr]

Verwaltungstechnisches Neuland gilt es für die Jugendhilfe zu beschreiten, wie dem Kreisausschuss bei seiner jüngsten Sitzung durch Dezernent Georg Beys erläutert wurde. Er stellte den Produktkatalog zur NKF-Einführung vor und bat, den Vorschlag wie vorbereitet zu verabschieden, dem die Ausschuss-Mitglieder nach kurzer Diskussion folgten. Es werde sicher Modifizierungen geben müssen, so Beys, aber schließlich müssten alle noch üben. „Lassen Sie uns gemeinsam lernen“, forderte er die Jugendhilfe-Delegierten auf. Um das zu gewährleisten, wurde der Wunsch aus dem Auditorium nach einer Schulung für politische Vertreter und sachkundige Bürger über das System NKF laut. Beys sagte dies zu.

Erstmals hatte auch die Gemeindeprüfungsanstalt NRW einen Bericht zur „Jugend“ erstellt. Dezernent Beys kritisierte, dass die Arbeit „nach dem platten Grundsatz >was kost’ das<“ nur durch die Brille der Finanzen geprüft worden wäre. „Das wird dem Thema nicht gerecht“. An fachlichen Kriterien und im Sinne der Kinder- und Jugendhilfe würde keine Betrachtung stattfinden. Vorsitzende Conzen wies darauf hin, dass der Bericht durchaus eine Anregung sein könne. Das soziale Netz und die Jugendhilfe müssten immer wieder auf Verbesserungen geprüft werden.

Werbung

Ein System hierzu ist der so genannte „Wirksamkeitsdialog für die Offene Kinder- und Jugendarbeit“, dessen Ergebnisse für 2005 Dr. Thomas Kressner vorstellte. 22 Einrichtungen wurden von einem Gremium aus drei Vertretern des Kreisjugendamtes, zwei Trägern, zwei Jugendarbeitern und einem politischen Vertreter anhand eines Fragenkatalogs überprüft. Fazit: Fachlich hoch ist das Niveau des Angebots der Offenen Jugendarbeit, das erhalten bleiben soll. Überprüft werden sollten künftig die Kooperationspotentiale in Kommunen wo es mehrere Jugendeinrichtungen gebe.

Vernetzung ist das Stichwort. Dass diese in abgestimmt professioneller Form in einer Kommune geschehen sollte, stellte Christa Höher-Pfeiffer vom Institut für soziale Arbeit (ISA) Münster zum Sitzungsbeginn vor. „Soziale Frühwarnsysteme“ nennt sich das Prinzip, das auf einem Informationsfluss zwischen Institutionen, Familien und öffentlichen Stellen fußt. Nach ausgehandelten Standards sollen Handlungsstrategien für Notfälle geschaffen werden. Als einfaches Beispiel führte die Referentin keine adäquate Kleidung bei Kindergartenkindern im Winter an. Hier gäbe es konventionelle Übereinkünfte und klare Maßnahmen. Der Jugendhilfeausschuss beschloss, einen kostenlosen Workshop zur Installation des sozialen Frühwarnsystems wahrzunehmen, die vom ISA in der Kommune angeboten wird. Ausschussvorsitzende Helga Conzen dachte laut darüber nach, das Thema in den Mittelpunkt des nächsten Jugendhilfetages zu stellen.

Lesen Sie hierzu auch
Jülich: Ein Hort, drei Familienzentren und Kindergartenplätze-Überschuss

KuBa und Jugendheim: Zusammenwachsen nur mit Auflage


Dies ist mir was wert:    |   Artikel veschicken >>  |  Leserbrief zu diesem Artikel >>

NewsletterSchlagzeilen per RSS

© Copyright