Kreisausschuss für Jugendhilfe tagte im Kulturbahnhof

Jülich: Ein Hort, drei Familienzentren und Kindergartenplätze-Überschuss
Von Dorothée Schenk [23.05.2007, 11.37 Uhr]

Viel Lob erntete das Jugendparlament Jülich (JuPaJü) bei der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses des Kreises Düren am Dienstag im Jülicher Kulturbahnhof ein. Zwar erhielten die Nachwuchspolitiker nicht die beantragten 500 Euro, aber die Projektbeschreibung wurde ähnlich wie für die Nörvenicher Jungparlamentarier positiv bewertet. 333 Euro erhalten beide Gremien vom Kreisausschuss. Bedauert wurde von der Ausschuss-Vorsitzenden Helga Conzen (CDU), dass man trotz eines Schreibens an alle Kommunen relativ geringe Resonanz durch Antragssteller habe. Ingo Esser mutmaßte dass es and er Scheu dr Kommunen liege, Jugendparlamente einzurichten. „Das weckt Begehrlichkeiten bei den Jugendlichen, die nicht immer zu erfüllen sind.“ Ihm wurde entgegen gehalten, dass Ideen der Jugendlichen durchaus nicht immer kostenintensiv sein müssten. „Ein gutes Beispiel, wie Ideen eingebracht werden, die nicht viel kosten müssen, ist Vettweis“, berichtete Helga Conzen.

Kosten lässt es sich der Kreis Düren, den integrativen Hort Villa Kunterbunt in Jülich mit zwei Gruppen bis zum Sommer 2009 zu betreiben. Er sei, so erläuterte Gregor Dürbaum, Leiter der Kreisjugendamtes, der einzige Hort, der die Voraussetzungen einer Finanzierung über 2008 hinaus erfülle. Leer gehen dagegen der Hort „Kleine Strolche“ der evangelischen Kindertagesstätte in Jülich sowie das Aldenhovener Schulkinderhaus „Lapislazuli“ aus. Allerdings hat Kreisjugendamtsleiter Gregor Dürbaum die abgewiesenen Anträge an das Landesjugendamt weitergeleitet. Ob hier Gelder frei werden hält Dürbaum dennoch für fraglich.

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Weiterentwickelt werden in jeder Kommune des Kreises Kindertagesstätten zu Familienzentren. In Jülich befindet sich seit einem Jahr die Kindertagesstätte „Kleine Strolche“ im Nordviertel mit dem Träger evangelischen Gemeinde in der Pilotphase. Jetzt sollen in Lich-Steinstraß in Kooperation der städtischen Einrichtung „Sonnenschein“ (Bertastraße) und „Rappelkiste“ (Matthiasplatz) ein Familienzentrum einrichten sowie die Barmener KiTa St. Martinus gemeinsam mit der katholischen Pfarre und der Koslarer städtischen Einrichtung „Unterm Regenbogen. Der Ausbau wurde im Ausschuss beschlossen. Verschiedene Bewerbungen lagen in einer Vorauswahl durch den Unterausschuss „Jugendhilfeplanung“ vor. Für jede Kommune wurden Konzepte zur Umsetzung angenommen.

Die Umstrukturierung dient letztlich dem Erhalt der Einrichtungen, die sich künftig auf veränderte Situationen einstellen müssen. Aus dem vorgelegten Kindertagesstättenbedarf geht hervor, dass kreisweit ein deutlicher Überschuss an Kindergartenplätzen in den kommenden drei Jahren zu erwarten ist. In Jülich Im Jülicher Land wächst das Überangebot von 59 Plätze im kommenden Kindergartenjahr bis auf 149 Plätze für das Jahr 2009/10 an. Insgesamt werden dann fast 1000 Plätze im Kreis Düren nicht besetzt werden können. Ob es langfristig zu Schließungen kommt, hänge nicht vom Kreis Düren sondern von den Trägern ab, erklärte Kreisjugendamtsleiter Dürbaum. Das Stichwort ist „demografische Wandel“.

Diesen hält Dürbaum aber nicht einmal für das vordringliche Problem in der Bedarfsplanung. Beschäftigen wird die Jugendhilfe ab 2008 das Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern, kurz KiBiz, das zu Beginn der Sitzung vorgestellt wurde. Mit der Änderung zur Pauschalfinanzierung würde sich zusätzlich der Spielraum für die Träger einschränken. Eingefordert wurde von Dietmar Nietan (SPD), sich auch mit dem Thema Plätze für unter Dreijährige zu beschäftigen. Es sei „fahrlässig“, so sagte er, sich hinter fehlender Zuständigkeit zu verstecken.

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