Genussreicher Denkmaltag

Jülicher Zitadelle genießen und „Premiere“ erleben
Von Redaktion [01.09.2009, 08.12 Uhr]

Viele Führungen bringen die Besucher beim Tag des offenen Denkmals in Jülich Geschichte und Geschichten näher.

Viele Führungen bringen die Besucher beim Tag des offenen Denkmals in Jülich Geschichte und Geschichten näher.

Denkmalpflege, die die mühevolle Arbeit des Wiederherstellens und Erhaltens zum Ziel hat, viel mit Genuss zu tun, vertreten die Initiatoren selbstbewusst ihre Auffassung. Dann nämlich, wenn die Ergebnisse für alle sichtbar werden und jeder sehen kann, dass sich der Einsatz von Geld, Arbeit und Fachwissen gelohnt hat und historische Bauwerke in neuem "alten" Glanz erstrahlen. Wenn Details spannende neue Geschichten erzählen, die zuvor unter Staub und Dreck verborgen waren. Zum Tag des offenen Denkmals, der am 13. September bundesweit unter dem Motto Historische Orte des Genusses steht, können sich in Jülich Interessierte in der Zitadelle ein eigenes Bild davon machen.

Das Schloss und die Zitadelle Jülich wurden in der Mitte des 16. Jahrhunderts als palazzo in fortezza für den einflussreichsten Landesherren im Nordwesten des Reiches, Herzog Wilhelm V. von Kleve-Jülich-Berg, errichtet. Die bastionierten Festungsanlagen zählen zu den ältesten und am besten erhaltenen im deutschsprachigen Raum und trotz einschneidender Umbauten und Zerstörungen im Laufe der Jahrhunderte vermitteln die Reste des Schlosses und die eindrucksvollen Festungswerke dem Besucher immer noch eine sehr gute Vorstellung von der schon von Zeitgenossen bewunderten Anlage.

Neben einem Feldlager des „Corps de Juliers“, welches das soldatische Leben zu Zeiten Napoleons zeigt und dem Besucher durch Geschützdemonstrationen das damalige Kriegswesen näher zu bringen versucht, entführt der General und Heerführer Jan von Werth die Besucher in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges.

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In Führungen werden öffentliche Teile des Zitadelle, aber auch normalerweise unzugängliche Teile vorgestellt und die Geschichte der Zitadelle wird anschaulich erklärt. Dabei haben Besucher dieses Jahr die Gelegenheit, die Bastion Marianne mit der Nordkurtine sowie das Ravelin Lyebeck an der Ostseite der Zitadelle während einer Führung zu besichtigen. Eine Führung zugeschnitten auf die kleineren Besucher wird es ebenfalls geben genauso wie eine Führung speziell für Blinde und Sehbehinderte. Die Führung beginnt um 15 Uhr, zur besseren Planung bittet das Museum um eine Anmeldung unter 02461 – 93 768 0.

Als besonderer Höhepunkt wird zum ersten Mal das Gebetbuch Herzog Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg der Öffentlichkeit präsentiert, das erst vor kurzer Zeit vom Museum Jülich erworben wurde und auf das unter anderem im Rahmen eines Vortrags näher eingegangen wird. Dieses bemerkenswerte Zeugnis der kulturellen Blüte im 16. Jahrhundert und eines der wenigen persönlichen Gegenstände aus dem Besitz Herzog Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg wird in einem Vortrag um 11 Uhr vorgestellt. Ergänzend dazu gibt eine Blickpunktausstellung Einblick in die Hofkultur Herzog Wilhelms V.

In der Präsentation „Licht und Schatten – Zitadelle Jülich“ stellt die Fotografin Caroline Schmitz ihre Sicht auf die alte Festungsanlage vor. Ihre Bilder werden den ganzen Tag über im Schlosskeller zu sehen sein.

Um Kindern die spielerische Annäherung an die Zitadelle und ihre Vergangenheit zu ermöglichen, wird es neben der angebotenen Kinderführung auch einen Kindermitmachbereich geben. Für das leibliche Wohl sorgt das Zitadellencafé, welches dem Besucher ermöglicht, sich bei Kaffee und Kuchen zu stärken.

Der Arbeitskreis Historische Festungsstadt im Stadtmarketing Jülich e.V. und das Museum Zitadelle haben das abwechslungsreiches Programm vorbereitet, das Kinder und Erwachsene von 11 bis 18 Uhr durch die Geschichte Jülichs und der Zitadelle führt.

Weitere Infos sind unter www.juelich.de/denkmaltag erhältlich. Der Eintritt ist frei.

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