Rudolf Stellmach, Fachbereichsleiter Altenzentren, erläutert die Hintergründung des neuen Hospizdienstes

Vorbereitungen für das Jahr 2020
Von Dorothée Schenk

Der Caritasverband für die Region Düren-Jülich beschäftigt in der Region etwa 650 Mitarbeiter in verschiedenen Tätigkeitsfeldern. Der ?Schwerpunkt ist die Altenarbeit. In drei Altenheime leben rund 360 Bewohner; darüber hinaus werden in drei Tagespflegeeinrichtungen bis zu 50 Senioren und in unseren Pflegestationen täglich bis zu 600 Personen betreut. Rudolf Stellmach ist Fachbereichsleiter Altenzentren und erläutert im Interview mit Dorothée Schenk, warum die Caritas nun auch einen eigenen Hospizdienst mit Sitz in Jülich anbietet.

Rudolf Stellmach, Fachbereichsleiter Altenzentren, steht Dagmar Amthor zur Seite.

Rudolf Stellmach, Fachbereichsleiter Altenzentren, steht Dagmar Amthor zur Seite.

Warum entwickelt die Caritas ein eigenes Konzept für einen Hospizdienst?

Rudolf Stellmach: Fachbereichsleiter Altenzentren: Ich habe noch gut im Ohr, als Josef Krott zur Eröffnung des Zentrums gesagt hat: Was in Jülich fehlen würde, sei ein Hospiz. Er meinte damals eine stationäre Einrichtung. Jetzt entsteht hier ein Dienst, der für alle stationären Pflegeeinrichtungen der Caritas in der Region Düren zur Verfügung steht. Bei 365 Wohnplätzen für Senioren im Verband ist klar, dass Sterben in unserer Mitte stattfindet. Diese Menschen sollen qualifiziert begleitet werden.

Was unterscheidet das Angebot der Caritas von anderen Hospizdiensten?

Stellmach: In enger Zusammenarbeit mit den Maltesern, die bereits seit 1995 einen Ambulanten Hospizdienst in Jülich anbieten, haben wir unser Konzept entworfen. Bisher erfolgt die Begleitung in den Heimen durch die Pflegekräfte und ehrenamtliche Hospizbegleiter aus bestehenden Gruppen in der Region Düren, die den Schwerpunkt ihrer Arbeit im häuslichen Bereich sehen.. Die Caritas wird sich vor allem auf den stationären Bereich konzentrieren. Wenn wir unseren Auftrag ernst nehmen, müssen sich unsere Aufgaben im Hinblick auf die Zukunft ändern. Die Pflege ist einem starken Wandel unterworfen: Wir betreuen Menschen, die immer stärker pflegebedürftig sind und deren Verweildauer immer kürzer werden. Innerhalb eines Jahres hat sich die Zeit von 70 auf 40 Monate verkürzt. Wenn wir davon ausgehen, dass außerdem bis zum Jahr 2020 jeder dritte Pflegebedürftige dement ist, müssen unsere Mitarbeiter entsprechend vorbereitet werden und gleichzeitig müssen zur Entlastung ehrenamtliche Mitarbeiter mit ins Boot genommen werden.

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39 ehrenamtliche Hospizbegleiter gibt es bereits in Jülich. Wie wollen Sie weitere Menschen für diese Aufgabe gewinnen?

Stellmach: Wir konzentrieren uns ja nicht auf Jülich alleine. Wir arbeiten in der Region und dort gibt es noch mehr Menschen, die sich für die Hopizarbeit interessieren. Außerdem wollen wir bereits qualifizierten ehrenamtlichen Mitarbeitern, die sich selbst organisieren, eine Möglichkeit geben, sich vielleicht einer neuen Gruppe anzuschließen. Darüber hinaus war ein zusätzlicher Gedanke, dass wir einige Mitarbeiter haben, die das Rentenalter erreicht haben, aber weiterhin eine sinnvolle Tätigkeit am Menschen beibehalten wollen.. Das kann in zweierlei Hinsicht geschehen: Entweder in der Hospizbegleitung oder in der Vorbereitung von ehrenamtlichen Mitarbeitern. Wir werden künftig auch einen erhöhten Bedarf an fachlichem Personal für die Qualifizierung haben. Übrigens: Auch hier bieten sich ideale Kooperationsmöglichkeiten mit den bereits vorhandenen Hospizdiensten an, wenn man beispielsweise gemeinsam Referenten engagiert oder Fortbildungen anbietet.

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