12. „Verzäll“ in der Stadthalle
Jülicher Mundart nicht bedroht
Von Barbara Scheidt [15.11.2007, 09.03 Uhr]
![]() Nachwuchs ist schon am Start: Matthias Elsen. |
Matthias Elsen ist schon lange mit dabei und immer noch der jüngste auf der Bühne. Dem Elfjährigen brach mit der Geschiche vom Kaufmann Matthes gleich zu Beginn des 12. Jülicher Mundartabends das Eis. Das kundige Publikum amüsierte sich köstlich darüber, dass der Junior „eventuelle Ähnlichkeiten“ mit Verwandten grinsend von sich wies, versorgte Opa Matthias Hellmann doch bis vor wenigen Jahren von Geschäfts wegen mit Köstlichkeiten.
Eine Bedrohung von „uns Muttersproch“ war an diesem Tag nicht zu erkennen. Volle Halle am Nachmittag wie am Abend und beste Stimmung unter den vorwiegend älteren Zuschauern zeigen den Erfolg des mittlerweile 12. Mundartabends. Zum ersten Mundartabend im Kulturhaus fanden sich damals nur 40 Zuschauer ein.
Der Unterhaltungswert der Veranstaltung beruht auf der guten Mischung aus Schauspiel, Liedgesang, Erzählungen und Geschichten. Bei der Programmwahl scheuten Heino Bücher und Dieter Bunterbruch als Organisatorenteam nicht, über die Jülicher Muttkratgrenzen hinauszusehen.
![]() Für viel Stimmung sorgten der 12. Mundartabend in der Stadthalle. |
Die „Heimatbühne der Mundartfreunde“ aus Münstereifel stellte mit ihren Schauspielstücken über Ereignisse aus dem Leben einfacher Leute erneut eines der Highlights des Tages dar. Als Mitwirkende der ersten Stunde werden sie von Insidern liebevoll „die Münsereifeler“ genannt. „In der Apothek“ und das Karl Valentin-Sück „Theaterbesuch“ trieben den Zuschauern vor Lachen die Tränen in die Augen.
Ursel Schütte, Hans Pelzer und Maria Nepomuk aus den Reihen der Mundartfreunde brachten mit Ihrem „Verzäll“von Erlebnissen in und um Jülich, mit Gedichte, die erinnern, wie es einst „et Obends op de Kölle-Straß...“ war, die Zuschauer zum schmunzeln, lachen oder weckten sehnsüchtige Erinnerungen. Als Neulinge, wenn auch nicht ganz unbekannt, wagten sich außerdem Else Schumacher und Berthold Rey vors Publikum. Heino Bücher in seiner Doppelfunktion als Moderator und Akteur zeigte sich der Aufgabe humorvoll gewachsen.“Als nächstes kütt der Heino“, kündigte er seinen eigenen Auftritt an und hob den Liedvortrag der Mundartfreunde als „911 Jahre geballte Sangeskunst“ hervor. In dem Potpourri aus Liedern wie „Rirarickelche“ und „Muttkrate senn mir“ stimmten viele vergnügt mit ein.
Lesen Sie hierzu: "Kalle", wie die Muttkraate jewachse sin
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