Grußwort zum 200. Geburtstag von Johann W. Schirmer
Von Wolfgang Gunia

Grußwort des stellv. Bürgermeisters Wolfgang Gunia zum 200. Geburtstag von Johann W. Schirmer

Als Vertreter des Hausherrn begrüße ich Herrn Udo Zimmermann, unseren Landrat Wolfgang Spelthahn, Herrn Marcel Perse und die Mitglieder der Familie Schirmer, die Vertreter des Stadtrates und die
zahlreichen Kunstfreunde von nah und fern !

Ich vertrete hier unseren Bürgermeister Heinrich Stommel, der gerne selbst hier gewesen wäre, aber schon lange zu einem wichtigen Termin bei Hauptgemeindebeamten zugesagt hatte.
Große Söhne und Töchter

Jede Stadt, ob groß, ob klein, schmückt sich gerne mit ihren großen Söhnen und Töchtern. Jülich ist da keine Ausnahme und dieses Schmücken ist auch gut und wichtig, denn große Söhne und Töchter gehören einfach zur Identität einer Stadt. Zusätzlich zur historischen Festungsstadt und modernen Forschungsstadt passte eigentlich „Schirmerstadt“ als 3.Label ganz gut. Dieses Schmücken mit den großen Töchtern und Söhnen hilft nicht nur der Stadt, sondern auch den Geehrten und bewahrt sie vor dem Vergessenwerden.

Reich gesegnet ist Jülich mit großen Söhnen und Töchtern ja noch nicht und mancher in Jülich bekannte Name ist streng genommen gar kein Jülicher – zumindest wenn man nur auf den Geburtsort und nicht auf den Ort ihres Wirkens schaut .Ich denke da an Herzog Wilhelm V., an Pasqualini, an Josef Kuhl . Aber bei einer Forschungsstadt besteht ja immer die Chance, dass aus dem FZJ, der FH oder dem TZJ eine große Tochter, ein großer Sohn hervorgeht.

Zum Glück ist Schirmer nun auch bei strengen Maßstäben ein richtiger Jülicher. Sein Geburtstag wird mit dem heute beginnenden Projekt „Schirmer 200“ also mit vollem Recht in Jülich begangen.
Jülich hat seinen großen Sohn schon immer zu ehren und zu feiern gewusst: Wir haben eine Schirmer-Schule, eine Schirmerstraße, es gab bereits mehrere Schirmerausstellungen . Ehrenbürger ist er wohl nicht geworden.
Aber verdient hätte er es um seine Heimatstadt.

Unsere Schirmerbilder – besonders beeindruckende finden sich ja im Pulvermagazin auf der Johannesbastion, das ein Kunstmuseum geworden ist , gefallen den Besuchern der Zitadelle . Sie sprechen spontan an .Das stelle ich bei Zitadellenführungen immer wieder fest. Für viele Besucher sind dann Schirmers Bilder plötzlich wichtiger als die Architektur des französischen Pulvermagazins.

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Es sind wirklich Schätze, die sich da im Eigentum der Stadt befinden. Sie haben nicht nur einen hohen künstlerischen Wert, sondern auch einen Sammlerwert. Ich bin gespannt, wie unser Kämmerer in seiner nächsten Bilanz gemäß den Prinzipien von NKF den Wert dieser Bilder veranschlagt. Nicht , dass Jülich plötzlich reich ist und der Landrat mehr Kreisumlage von uns haben will.

Aber Kunstfreunde brauchen keine Angst zu haben, dass die Stadt plötzlich ihre Schätze verkauft, denn nach internationaler Museumskonvention und dem Willen der Schenker, Geld-und Zuschussgeber sind die Bilder unveräußerlich. Das ist gut so.

Die Stadt Jülich hat mit diesem wertvollen Besitz auch eine hohe Verantwortung vor der Kunstwelt. Es reicht nicht, dass man die Bilder irgendwo in einem Magazin verwahrt und manchmal zeigt. Es geht auch um Restaurierung und um wissenschaftliche Bearbeitung. Das geht schnell über die Kräfte einer Stadt unserer Größe hinaus.

Da ist es gut, wenn man neben einem aktiven und ideenreichen Museumschef wie Marcel Perse auch noch Partner findet, die auf unterschiedliche Weise helfen. Ich denke da an das Forschungszentrum, mit dem es vor einigen Jahren eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit in Sachen Schirmer gab. Und weiterhin denke ich an unsere Sparkasse, die heute , und nicht zum ersten Male, der Stadt hilfreich die Hand bietet. Dafür danke ich im Namen des Rates und der Verwaltung ganz herzlich.

Nicht zuletzt geht mein Dank auch an das Land NRW, das als Eigentümer der Zitadelle unser Städtisches Museum mit dem Museumsbereich in diesem Denkmal beauftragt hat und die Arbeit des Museums finanziell maßgeblich trägt. Speziell zum Thema Schirmer hat das Land wegen der überregionalen Bedeutung des Künstlers dem heute beginnenden Jubiläumsprojekt , das im kommenden Jahr in eine Ausstellung mündet , eine Förderung durch den Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers des Landes zugesprochen.

Nicht vergessen möchte ich auch den Museumsverein, der immer wieder nach Kräften hilft, wenn es um den Erwerb von Gegenständen unterschiedlicher Art für das Museum geht. Prof. Treusch hat ja den Staffelstab des Museumsvorsitzes weiter gegeben an Prof. Bachem, seinen
Nachfolger im Amt im FZJ . Wir danken ihm für die Übernahme dieser wichtigen Aufgabe.

Gerade heute beim Festakt möchte ich einen speziellen Dank an einige Menschen nicht vergessen. Sie haben dazu beigetragen, dass die Jülicher Schirmersammlung weiter an Profil gewonnen hat und inzwischen die größte ständige Ausstellung über diesen wegweisenden Landschaftsmaler ist. Als Vertreter der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt freue ich mich, dass sie liebe Familie Schirmer unsere Sammlung durch einige Schenkungen bereichern. Ich freue mich auch über die Schenkungen des Ehepaares Schlader, des Ehepaares Großpietsch und die Großzügigkeit der Hans Lamers-Stifung. Nochmals herzlichen Dank !

Ich freue mich mit ihnen auf interessante Vorträge und schöne Präsentationen heute und ihm Rahmen des Projektes. Uns allen wünsche ich Kunstgenuss und Erkenntnisgewinn.

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