Böller sorgten für Aufregung

Jülicher Knalleffekt zum Landesgeburtstag
Von Redaktion [31.08.2006, 18.18 Uhr]

Symbiose: Historische Festungsstadt - moderne Forschungsstadt.

Symbiose: Historische Festungsstadt - moderne Forschungsstadt.

Ein voller Erfolg war nach Aussage der Marketing-Beauftragten in der Brückenkopf-Park GmbH, Anne Schüssler, der Jülicher Stand zum 60. Landesgeburtstag am Wochenende in Düsseldorf. „Sie haben uns die Streichholz förmlich aus den Händen gerissen“, erzählte sie. Begeistert waren die Besucher des Standes unterhalb des NRW-Landtages aber nicht nur von den Werbemitteln, sondern auch von der Stand-Besetzung. Eigens zum festlichen Anlass hatte sich Anne Schüssler, bereits zur Jülicher Hochzeit als Mitglied der höfischen Festgesellschaft gekleidet, in den feinen Renaissance-Zwirn geworfen. Ein beliebtes Fotomotiv, wie sie schmunzelnd erzählte und Grund für viele Fragen, so wollte ein kleines Mädchen wissen: „Bist Du eine Prinzessin…?“ Kritisch bemerkt wurde, dass der Verkehrsverbund ein Kombi-Ticket von Rhein-Ruhr zur Rur-Schiene nicht vorsieht.

In direkter Nachbarschaft präsentierte sich neben der historischen Festungsstadt die moderne Forschungsstadt mit der Jülicher Abteilung der Aachener Fachhochschule und dem Forschungszentrum Jülich. Auch hier war das Interesse riesig und der mitgebrachte Scooter war ein absoluter Publikumsmagnet.

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Ähnlich ging es dem Corps de Juliers, die mit Marketenderin und Lagerstatt angerückt waren. Wer das Corps kennt, weiß, dass es stets für einen Knalleffekt gut ist – lediglich den Düsseldorfer es noch nicht so geläufig. So hatte die „Jülicher Franzosen“ ihr Begehren geäußerte, zum Festakt auch die Kanone abfeuern zu dürfen. Das Organisationsbüro, der Staatskanzlei angesiedelt, hatte zugesagt, sich um die Genehmigung beim Ordnungsamt, die stets zum „Böllern“ vorliegen muss, zu kümmern. Diese lag auch vor. Als es dann aber knallte, zuckten die Gäste förmlich zusammen – die Polizei fuhr vor. Denn, stationiert waren die Jülicher in der „sensiblen Zone“ in der Nähe des Parlaments und, so betont Klaus Pelzer vom Corps de Juliers, auf freundschaftlichem Wege „bei einer Tasse Kaffee ein intensives Gespräch im VIP-Zelt“ geführt. Im Prinzip seien es Reaktionen, wie sie den Vermittlern der Jülicher Geschichte aus den Anfangszeiten des Corps de Juliers bekannt seien: Es käme zu Panik und Angstattacken und bei vielen kämen auch Kriegserlebnisse wieder hoch. Im Einvernehmen verzichtete das Corps de Juliers auf weiter Böller-Termine.

In Jülich wird die Kanone wieder an nächsten Sonntag im gesamten Stadtgebiet zu hören sein – zum Tag des offenen Denkmals böllert das Corps im Brückenkopf-Park.


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