Warum Schulsozialarbeit wichtig ist: Statements zweier Jülicher Schulleitungen
Von tee [29.03.2014, 13.17 Uhr]

Die beiden privaten Gymnasien in Jülich „teilen“ sich die Schulsozialarbeiterin Sabine Jacobs – auch über das Jahresende 2015 aus. Aus Überzeugung, wie Maria Bardenheuer, Schulleiterin am Mädchengymnasium Jülich, und Heinz Lingen, Direktor am Gymnasium Haus Overbach betonen. Finanziert wird die Stelle durch die Umwandlung eines Anteils einer Lehrerstelle.

Heinz Lingen, Schulleiter am Gymnasium Haus Overbach

Heinz Lingen, Schulleiter am Gymnasium Haus Overbach

Warum leisten sich die Träger eine Schulsozialarbeiterin?

„Schulsozialarbeit sollte ein Grundbaustein an jeder Schule sein. Sie ist kein Luxus sondern pure Notwendigkeit“, sagt Maria Bardenheuer.,„Zunehmende familiäre Probleme mit Auswirkungen auf die Kinder bleiben nicht vor der Schultür zurück, oder können von den Kindern nicht für die Zeit der Schule weggeschlossen werden; sie haben damit Einfluss auf das Schulleben und den Unterricht.“

Heinz Lingen stimmt dieser Einschätzung zu: „Eine Person wie die Schulsozialarbeiterin, die nicht lehrend und beurteilend ist, dennoch aber sehr intensiv mit dem Schulleben vertraut ist, kann ein wichtiger Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche sein.“

Wie trägt Schulsozialarbeit positiv zum Unterricht bei?

Maria Bardenheuer: „,Dass wir als Lehrer ,Probleme’ abgeben können bedeutet eine große Entlastung - rein arbeitstechnisch aber auch psychisch: Dort, wo wir an die Grenzen unserer Möglichkeiten kommen, auch weil uns die nötigen Kompetenzen fehlen, kann Schulsozialarbeit helfen beziehungsweise übernehmen, das heißt wir Lehrer können uns auf unsere eigentlichen Aufgaben konzentrieren.“

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Maria Bardenheuer, Schulleiterin Mädchgymnasium Jülich

Maria Bardenheuer, Schulleiterin Mädchgymnasium Jülich

Heinz Lingen: „Wenn es gelingt, ein positives und gutes Klassenklima zu schaffen, wozu auch Gespräche und vorbeugende Aktivitäten der Schulsozialarbeiterin beitragen, lernen Kinder störungsfreier, was wiederum dem Unterrichtserfolg zu gute kommt. Insofern trägt die Schulsozialarbeit mittelbar zum Unterrichtserfolg bei.“

Wie ist die Resonanz bei den „Betroffenen“: Lehrern, Schülern, Eltern…

Heinz Lingen Die Rückmeldungen aus der Schüler- und Elternschaft sind auch sehr positiv. Beide Gruppen nutzen die Möglichkeit des persönlichen Gespräches und der Unterstützung. Genauere Aussagen sind nicht möglich, schließlich sind die Gespräche grundsätzlich vertraulich.

Für das MGJ gilt das gleiche, Maria Bardenheuerergänzt: Häufig wird von Schülerinnen oder auch Eltern offen angesprochen, dass der Kontakt gewünscht ist. Am MGJ möchten wir die Schulsozialarbeit nicht mehr missen. Sie ist zu einem selbstverständlichen Bestandteil des Schulalltags geworden. Kann es ein größeres Lob geben?

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