„Stillschweigende Zustimmung“ aus der Stadt Jülich
Von Jülicher Zeitung / Seite 22, 7. März 2013 [07.03.2013, 09.10 Uhr]
Aus der Jülicher Zeitung, Do, 7. Mär. 2013, Lokales / Seite 22 Die Bürgermeister der Gemeinde Aldenhoven, Lothar Tertel, und der Stadt Linnich, Wolfgang Witkopp, weisen die Kritik der Stadt Jülich zurück, sie hätten im Streit um die Gesamtschule „unwahre Tatsachenbehauptungen“ verbreitet. Im Kern geht es dabei um die Frage, ob in der Gemeinde Titz ein Ableger der Sekundarschule Jülich errichtet wird. Die Stadt Jülich hatte – in einer „Klarstellung“ immer mit Bezug auf das „Schuljahr 2013/2014“ – erklärt, „dass die Sekundarschule Jülich nur einen Standort hat. Dieser Standort ist Jülich.“
Dependance
Dass über einen Teilstandort Titz diskutiert werde, dafür gebe es, so Tertel und Witkopp, etliche Anhaltspunkte: So habe der Titzer Bürgermeister Jürgen Frantzen im Moderationsverfahren bei der Bezirksregierung Köln zur Gesamtschule Aldenhoven/Linnich laut Protokoll gesagt: „Durch eine Gesamtschule würde man die eigenen Planungen, einen Teilstandort der Sekundarschule Jülich in Titz zu errichten, gefährden.“ Keiner der zahlreichen hochrangigen Vertreter der Stadt Jülich habe dazu auch nur relativierend Stellung genommen, erinnern sich Tertel und Witkopp. Weiterer Beleg: Am 26. Januar wurde in dieser Zeitung aus einer Sitzung des Jülicher Ausschusses für Jugend, Familie, Schule und Sport berichtet: Danach regte Marco Johnen (CDU) an, „sich mit der Gemeinde Titz Gedanken zu machen, ob dort nicht eine Depandance-Lösung der Jülicher Sekundarschule möglich sei“. Ende Januar, so die beiden Bürgermeister weiter, hat ebenfalls laut dieser Zeitung Frantzen bei der Übergabe von 760 Unterschriften für den Erhalt des Schulstandorts Titz im Bereich der Sekundarstufe I bei der Bezirksregierung erklärt: „Gegenwärtig befindet sich die Gemeinde Titz in zielführenden Gesprächen und konzeptionellen Vorbereitungen mit der Stadt Jülich zur Errichtung einer Dependancelösung der Sekundarschule Jülich für einen Parallelbetrieb der Klassen 5 und 6 auf Titzer Gemeindegebiet.“
Und in der Klagebegründung der Gemeinde Titz gegen die Gesamtschule Aldenhoven/Linnich heiße es laut Zeitungsbericht: „Die Titzer setzen zudem Hoffnungen darauf, gemeinsam mit der Stadt Jülich einen zweiten Standort der Jülicher Sekundarschule in Titz zu bilden. Auch diese Konstruktion, so wird argumentiert, werde nicht zustande kommen, sollte die Gesamtschule Aldenhoven/Linnich errichtet werden.“
Kooperation
Da jetzt klar sei, dass die Gesamtschule Aldenhoven/Linnich 2013/14 nicht in Betrieb gehe, dürfe doch, so die beiden Bürgermeister, „die Frage erlaubt sein, was aus der vielfach angekündigten Kooperation Jülich und Titz wird, wenn man die Aussagen von Herrn Frantzen ernst nimmt und die fehlenden Stellungnahmen aus Jülich als stillschweigende Zustimmung sehen muss?“
Die Antworten auf diese Frage seien „deutlich“. Denn Frantzen habe im Radio erklärt: „Dies sei völliger Quatsch. Es gebe weder einen gemeinsamen Schulentwicklungsplan, noch einen entsprechenden Antrag bei der Bezirksregierung.“ Und die Stadt Jülich unterstreiche, wie bereits erwähnt, in ihrer „Klarstellung“, „dass die Sekundarschule Jülich nur einen Standort hat. Dieser Standort ist Jülich“.
C DU Linnich: Konstruktive Zusammenarbeit mit Nachbarn kann nur förderlich sein
Die CDU Linnich strebt bei der Neugestaltung der Schullandschaft eine „konstruktive, ideenreiche Zusammenarbeit“ mit den Nachbarkommunen an. Dies könne „nur förderlich“ sein Das Interesse der Eltern an einer zukunftsfähigen Bildung ihrer Kinder verdiene Respekt und Unterstützung durch alle.Der Schulstandort Linnich sollte, so die R Christdemokraten des Rurstätdchens, schon im Interesse einer ausgewogenen Weiterentwicklung der Stadt gesichert werden, zumal hier die denkbar besten Voraussetzungen (Schulgebäude, Schwimmbad, Sportstätten etc.) vorhanden seien. Unverzichtbare Voraussetzung für eine unvoreingenommene Entscheidung der Eltern sei eine umfassende Information mit verlässlichen Zahlen, welche Möglichkeiten sich für ihre Kinder böten.
Zunehmende Berufstätigkeit beider Eltern und die Situation vieler Alleinerziehender machen es, so die CDU, erforderlich, auch Konzepte der Ganztagsbetreuung zu erarbeiten. Weiterhin sollte für die Schule ein klares Profil erstellt werden, das der Schule ein Alleinstellungsmerkmal verleihe, etwa individuelle Förderungsmöglichkeiten, ein breites Angebot an Arbeitsgemeinschaften oder besondere Sportangebote.
Für die Aldenhovener Freie Wählergemeinschaft (FWG) bleibt die Gesamtschule „unser Favorit für Aldenhoven“. Auch nach dem Nichterreichen der geforderten 125 Anmeldungen für die Gesamtschule bestehe weiter die Chance, eine Gesamtschule zu gründen. Diese Schulform sei die beste Lösung, da sie das größte Zukunftspotential mit allen Abschlüssen in 13 Schuljahren biete.
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