Menschen@juelich führen durch die Geschichte
Was macht Raffael in Jülich?
Von Dorothée Schenk [14.09.2009, 20.32 Uhr]
![]() Guido von Büren (l) erläutert das Ausstellungskonzept von Menschen@Juelich |
2000 Jahre Jülicher Stadtgeschichte – sie ist in historischen Gebäuden im Stadtbild und Dokumenten im Archiv sichtbar. Geprägt haben sie Menschen. Diese stellen der Förderverein Festung Zitadelle mit dem Geschichtsverein Jülich 1923 erstmals in den Fokus einer Ausstellung: Menschen@Juelich heißt sie.
Den kreativen Begriff geprägt hat Peter Schäfer, Mann für die Öffentlichkeit beim Forschungszentrum Jülich. Für den „Tag der Neugier“ war die Bilderschau mit den „verdienten Köpfen“ nämlich ursprünglich konzipiert. Nachdem sie dort einen Tag lang zu sehen war, ist sie nun in die Innenstadt „gewandert“.
Begegnen können Besucher Menschen@Juelich in der Schalterhalle der Sparkasse am Schwanenteich auf der – im wahrsten Sinne – einen Seite historischen Persönlichkeiten mit tiefer Bedeutung für die Stadtgeschichte. Dazu gehören selbstredend Herzog Wilhelm V., Erbauer der Zitadelle, und Kaiser Napoleon, Eroberer und Bauherr in Jülich, aber auch Christina von Stommeln - „seit dem Mittelalter die Ortsheilige“, wie Guido von Büren, Vorsitzender des Jülicher Geschichtsvereins, sie in seinen einführenden Worten launig titulierte. Der finale „Kopf“ Jülicher Geschichte ist dagegen ganz profan: Prof. Dr. Peter Grünberg, Nobelpreisträger und Garant dafür, dass die Mittelstadt an der Rur weltweit bekannt wurde.
![]() Stellen sich vor Förderer und Er-Forscher Jülichs: Conrad Doose, Vorsitzender des Fördervereins Festung Zitadelle, Guido von Büren, Vorsitzender Geschichtsverein Jülich 1923, und Karin Pütz, Leiterin der Sparkasse-Geschäftsstelle am Schwanenteich. |
Die andere Seite der Stellwände ist für die Erforscher der Geschichte und Bauwerke Jülichs reserviert. In den Reigen derer René von Schöfer, Bruno Wenerus und Prof. Eberhardt reiht sich der Streiter der 70er-Jahre, Dr. Hartwig Neumann, bemerkenswert unauffällig ein. Flankiert werden die Bewahrer von den Architekten Alessandro Pasqualini und seinem Sohn xx Pasqualini, deren Bildnisse dem Chorgestühl der Dürener Anna-Kirche entliehen sind.
Die Ausstellung ist eine klug gemachte Werbung und dazu, wie Conrad Doose als Vorsitzender des Förderverein Festung Zitadelle unterstrich, „ein Thema, das wir so in Jülich noch nicht gehabt haben“. Klug auch deshalb, weil unverholen eingestanden wird, dass dies eine weitreichende Werbeplattform für das neue Buch „Das `italienische´ Jülich. Grundelemente der Palastarchitektur und der Idealstadtanlage in den Planungen des Renaissancebaumeisters Alessandro Pasqualini“ ist, dass die beiden Verein am 8. November in der Schlosskapelle vorstellen werden. Die Publikation, die sich in die Jülicher Forschungen des Geschichtsvereins unter der Nummer 8 einreiht, beschäftigt sich mit den neuen Erkenntnissen zur Stadtplanung Pasqualinis. Und jetzt kommt auch Raffael ins Spiel: Ihn sehen die Autoren nämlich als einen der geistigen Väter der Zitadelle, da Alessandro Pasqualini – wie an Beispielen erläutert wird – motivisch von „il Santo“ gelernt habe.
Bei „Menschen@Juelich“ haben Besucher die Möglichkeit, zum Subskriptionspreis von 39,90 statt 49,90 Euro für den Erwerb ihre Unterschrift zu leisten. Die Frist gilt bis 31. Oktober. Die Ausstellung ist bis 25. September zu sehen.
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