Studenten der RWTH vermessen die Festung

Förderverein Festung Zitadelle regt Forschungen an
Von Redaktion [02.07.2005, 13.35 Uhr]

Studenten der RWTH Aachen vermessen die Zitadelle neu.

Studenten der RWTH Aachen vermessen die Zitadelle neu.

Dem aufmerksamen Beobachter ist es nicht entgangen: Seit einiger Zeit sind junge Menschen in der weiträumigen Zitadelle eifrig mit optischen Messinstrumenten, Bandmaß und Zeichenblock beschäftigt - Architekturstudenten der RWTH wollen den letzten Geheimnissen der Planungen Alessandro Pasqualinis vor 450 Jahren auf die Spur kommen.

Dem Vorsitzenden des Fördervereins „Festung Zitadelle Jülich“, Conrad Doose, ist es ge-lungen, den Aachener Lehrstuhl für Baugeschichte und Denkmalpflege zu intensiven For-schungsarbeiten am historischen Bestand der Zitadelle, dem alten Fürstensitz in der einst als uneinnehmbar geltenden Festung, anzuregen. Bei einer Durchsicht der Jülich-Literatur war nämlich aufgefallen, dass ein systematisches Aufmaß des italienischen „Palazzo in fortezza“ fehlt, das Wehranlagen und Schloss in ihrer räumlichen Beziehung zueinander exakt darstellt. Nun wollen Prof. Pieper und sein Assistent Bruno Schindler durch eine komplette Neuvermessung der Anlage mit modernen geodätischen Instrumenten einen „Masterplan“ erstellen, der dann auch bestehende Forschungsergebnisse integriert und wissenschaftlich neu interpretieren lässt.

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„Erstmals steht wieder - nach der lange zurückliegenden Vorarbeit Hartwig Neumanns und der für Jülich wohl wichtigsten Untersuchung `Jülich – Idealstadtanlage der Renaissance´ Prof. Eberhardts von 1978 - die Gesamtplanung Pasqualinis im Mittelpunkt des Interesses ausgewiesener Renaissancespezialisten,“ freut sich Conrad Doose, und: „Der Förderverein kann diese in jeder Hinsicht wichtige Arbeit, die auch Grundlagen für die Stadtentwicklung schafft, finanzieren - dank der Spenden eines Jülicher Unternehmers im letzten Jahr.“ Die Zitadelle soll der Anfang sein, dem die komplexere Altstadtanlage, das „Jülicher Pentagon“, folgt; allen interessierten Wissenschaftlern werden die Ergebnisse zur Verfügung stehen. Unterstützung findet das Vorhaben seitens des Landes, der Stadt mit ihrem Museumsteam und der Denkmalbehörden.


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