Mittwochsclub im April
Jülicher Prozessakten im Mittwochsclub
Von Redaktion [26.04.2009, 07.01 Uhr]
![]() Audienz am Reichskammergericht, Kupferstich, 1750 |
Prozessakten erlauben einen Blick hinter die Mauern und Fassaden einer Stadt – so ist es auch in Jülich. Dr. Hugo Altmann referiert am 29. April zum Mittwochsclub des Jülicher Geschichtsvereins und des Museums Jülich anlässlich des 516. Geburtstags Alessandro Pasqualinis, des Baumeisters von Schloss und Zitadelle Jülich, über das Thema:"Juliacensia in den Prozessakten des Reichskammergerichts".
Das Reichskammergericht wurde unter Kaiser Maximilian I. 1495 gegründet, um das spätmittelalterliche Fehdewesen zurückzudrängen. Es war bis zu seiner Auflösung 1806 neben dem Reichshofrat das oberste Gericht des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Nach mehreren Zwischenstationen war das Gericht von 1527 bis 1689 in Speyer ansässig, danach in Wetzlar. Die erhaltenen Prozessakten sind eine wahre Fundgrube zur Geschichte der Frühen Neuzeit.
Auch die Stadt Jülich hat in der Überlieferung Spuren hinterlassen. Sie erlauben einen Blick hinter die Mauern und Fassaden der Stadt, auf die alltäglichen Konfliktfälle, die man auf dem juristischen Weg zu lösen versuchte. Diese reichten von Schadensersatzforderungen wegen Verstümmelung über Erb- und Grundstücksstreitigkeiten bis zur Einklage von Schuldforderungen. Damit kann der Beschäftigung mit der "Idealstadt der Renaissance" eine interessante neue Facette hinzugefügt werden.
Der Eintritt in die Schlosskapelle der Zitadelle Jülich ab 19.30 Uhr ist frei.
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