Rückblick auf 2000 Jahre Jülicher Geschichte
Römer in der Villa Kunterbunt
Von Edith Salz [19.11.2008, 08.03 Uhr]
![]() Zu Tisch liegen… auch das gehörte zum Römerfest „Salvete liberi et parentes“ |
Ein altes Sprichwort sagt: „Alle Wege führen nach Rom“. Diesmal mussten die Wanderer aber nicht den beschwerlichen Weg über die Alpen nehmen und den Tiber überqueren, um römisches Leben zu genießen. Beim Römerfest der Villa Kunterbunt unter dem Motto „Salvete liberi et parentes“ reichte schon der kurze Weg nach Juliacum bzw. Jülich und über die Rur, um in römisches Leben einzutauchen. Jülich blickt auf eine rund 2.000jährige Geschichte zurück. Die Römer nutzten den Sprengel als Station für den Pferdewechsel auf ihren Weg von Oostende nach Köln.
Das Römerfest bildete dann den Höhepunkt des Römerjahres in der Villa Kunterbunt: Die römische Welt zu Gast im Hort. Bereits Tage zuvor zog römischer Flair durch die gesamte Villa: die Räume waren mit römischen (Papier)säulen geschmückt und Kinder gekleidet in römische Togas wandelten durch die Räume des Hortes. Bei dem Römerfest konnten römische Spiele (wieder)entdeckt werden. In der Werkstatt erprobten die Kinder als römische Handwerker und Handwerkerinnen ihre Fähigkeiten bei dem Gestalten von Mosaiken und Lederwaren. In der römischen Schule erhielten die Villa-Kinder und deren Eltern einen Eindruck von Lehren und Lernen zur Römerzeit, der Unterricht wurde dabei von Hortkindern auf Lateinisch gehalten.
Selbstverständlich durften römische Speisen und Getränke nicht fehlen. Wer da aber an Spaghetti Bolognese oder Pizza denkt, liegt ganz falsch; der Speiseplan zur Römerzeit bestand aus viel frischem Gemüse, Obst und anderen Leckereien wie einem römischen Kuchen, bei dem nur das Rezept antik war.
Das gesamte Jahr 2008 stand unter dem Motto „Römer und römisches Leben“. Die Ferienfreizeit im Sommer ging dann auch nach Xanten, wo die Villa-Kinder im Römerpark die Überreste römischen Lebens am Niederrhein entdecken konnten. In den Herbstferien gab es dann die Gelegenheit zur Entdeckungstour durch Jülich. Diesmal waren nicht die Zitadelle und die Schlosskapelle ihr Ziel, sondern es galt sich in der Jülicher Innenstadt zu orientieren und vorher ausgewählte Stationen zu finden. Unterstützt wurde die Aktion von zahlreichen Jülicher Geschäftsleuten, deren Aufgabe es war, den Kindern Briefumschläge mit weiteren Informationen für Ihre Jülich-Suche zu überreichen. An dieser Stelle herzlichen Dank für die Unterstützung! Die Rallye endete dann im Jülicher Museum, wo Fundstücke aus der Römerzeit bewundert werden konnten.
Die Vorbereitungen für das Römerfest hatten sich über mehrere Wochen hingezogen und alle Beteiligten waren mit viel Engagement und Kreativität dabei. „Wir sind immer wieder bemüht, den Kindern eine neue Sicht auf ihre Welt zu zeigen und gemeinsam mit ihnen neugierig hinter die Dinge des alltäglichen Lebens zu schauen“, so Anke Talarek, die stellvertretende Leiterin der Villa Kunterbunt.
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