Von „südlichen Wurzeln“ und „weichen Strukturen“

VHS und Förderverein sind GaSt-Geber
Von Redaktion [01.04.2008, 22.56 Uhr]

Am Modell der Zitadelle an der Pasqualini-Brücke Treffen sich die Teilnehmer zur Geschichte am Sonntag. Foto: Schenk

Am Modell der Zitadelle an der Pasqualini-Brücke Treffen sich die Teilnehmer zur Geschichte am Sonntag. Foto: Schenk

Monumental erhebt sich die Zitadelle im Zentrum der Stadt. Beeindruckend sicherlich auch ohne Führung, doch erst bei einer Einführung in ihre Mitte des 16. Jahrhunderts herausragende wehrtechnische Bedeutung, wie Conrad Doose sie bietet, erschließt sie sich als erste italienische Re-naissancefestung nördlich der Alpen - mit der geradezu revolutionären „Rundumverteidigung ohne tote Winkel“ und der „weichen“ Struktur der Wälle, die selbst Luftminen 1944 nicht sprengen konn-ten. Der Förderverein Festung Zitadelle und die Volkshochschule laden am 6. April, zur Geschichte am Sonntag (GaSt). Treffpunkt zur Führung ist um 11 Uhr an der Pasqualini-Brücke.

Der einzigartige „Palazzo in fortezza“ gewinnt wieder Gestalt, dessen Schlosskapelle italienische Hochrenaissance mit nur in Jülich erhaltenen Architekturmotiven zeigt. Die Formensprache der Bauhütte von St. Peter in Rom kannte der Bologneser Baumeister Alessandro Pasqualini, der sich in Jülich als wohl Raffaels begabtester Schüler und Meister der optischen Täuschung offenbart.

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Auf der Wegstrecke durch die historische Altstadt werden Strukturen der „Idealanlage der Renais-sance“ sichtbar. Und wohl kaum jemand vermutet hier Erinnerungen an die „zweite Stadtgründung Jülichs“ vor 450 Jahren. Eine geheimnisvolle Rolle spielt dabei der „am Reißbrett konstruierte“ Stadtgrundriss; auch er repräsentiert italienische Befestigungstechnik, die modernste des 16. Jahr-hunderts. Und in der Nachkriegsarchitektur prägen Renaissanceformen den Altstadtkern, den Marktplatz mit seinen „südlichen Wurzeln“, das „Alte Rathaus“ und das „Stadthotel“ - Architektur der „dritten Stadtgründung“ Jülichs, die an ihre italienischen Ursprünge erinnert.


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