Blick über die „Reißbrett-Stadt“ hinaus
Förderverein Festung Zitadelle lädt zu Versammlung und Vortrag
Von tee [02.04.2008, 22.55 Uhr]
Inzwischen ist es schon gute Tradition beim Förderverein Festung Zitadelle, ihren Mitgliedern nach der Jahreshauptversammlung einen Vortrag zu bieten, der auch dem interessierten Publikum offen steht. Hierzu lädt der Verein am Freitag, 4. April, in den Hotel Kaiserhof, am Schwanenteich, in Jülich.
Nach dem Rück- und Ausblick im Kreise der Mitglieder durch den Vorsitzenden Con-rad Doose ab 18.30 Uhr beginnt Prof. Dr. Klaus Humpert, Stadtplaner und Architekt in Freiburg, sein Referat „Gottes Plan und Menschen Hand“ um 20 Uhr.
Er wirf einen Blick auf die europäische Stadt des Mittelalters. Anders als die „kühle“ Renaissancestadt, die – ingenieurmäßig, quasi „am Reißbrett“ wie in Jülich zu sehen entworfen – sich nur rational erschließt, strahlt die mittelalterliche Stadt „Wärme“ aus. Und sie scheint gänzlich ohne Kalkül entstanden zu sein – immer noch sprechen wir von der „gewachsenen Stadt“, die sich im Laufe von vielen Jahrhunderten wie ein Organismus um das geistige und architektonische Zentrum – die Hauptkirche bzw. den Dom – entwickelt hat.
Mit überraschenden Entdeckungen, die einen großen – noch andauernden – Exper-tenstreit entfachten, müssen wir uns nun auch hier an völlig neue Gedanken gewöh-nen: Der Freiburger Forscher Prof. Dr. Klaus Humpert hat sich 15 Jahre lang mit der mittelalterlichen Stadtentwicklung beschäftigt und gelangte zu einzigartigen Ergeb-nissen, über die er in seinem Vortrag berichten wird.
Zum lokalen Bezug und Hintergrund: Das mittelalterliche Jülich ist in der Pfingstnacht vom 26./27. Mai 1547 fast vollständig abgebrannt. Doch Herzog Wilhelm V., „der Reiche“, holte den italienischen Baumeister Alessandro Pasqualini, nach dessen Plänen „Statt und Schloß Jülich“ in nur 35 Jahren wieder aufgebaut wurden. Im No-vember 1944 wurde Jülich wiederum vollständig zerstört. Und erneut wurde es wie-der aufgebaut – nach den Plänen Prof. René v. Schöfers in Anlehnung an die Stadt des 16. Jahrhunderts, weshalb die Herzogstadt heute mit Fug und Recht „Das `italie-nische´ Jülich“ genannt werden können.
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