Zwergkaninchen und Meerschweinchen auch im Winter draußen halten

Nager gehören ins Freigehege
Von Redaktion [21.03.2008, 08.12 Uhr]

Zu Ostern ist allen klar: Langohren…

Zu Ostern ist allen klar: Langohren…

Ein Leben im Freigehege ist nach Überzeugung der Tierhilfe meist die bessere und artgerechtere Haltung für Nagetiere. So wird es auch bei den Nagerpflegestellen der Tierhilfe Jülich seit einigen Jahren erfolgreich praktiziert.

Voraussetzung ist ein Freigehege mit integriertem kleinen isolierten Stall, welcher nachts mit einer Decke abgehängt werden kann. Auch Stroh isoliert und sollte immer gut den Stall ausfüllen. Ein über den Zoofachhandel angebotener Kaninchenstall ist für eine konstante Unterbringung eindeutig zu klein, aber mit einem angrenzenden Freigehege kann er seinen Zweck dennoch erfüllen.

Natürlich muss er für die Wintermonate noch zusätzlich isoliert sein und wird dann auch dankbar von den Kaninchen als Bauersatz angenommen. Ein handelsüblicher Stall lässt sich recht einfach winterfest gestalten, wenn man die Seiten und den Boden mit Styropor eindämmt.

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…gehören ins Freigehege

…gehören ins Freigehege

Hierfür als besonders geeignet haben sich Styroporplatten erwiesen, da sie von festerer Konsistenz sind und sich passend zuschneiden lassen. Man sollte die Platten dann festklemmen oder mit einer Leiste verschrauben, damit sie im Frühling –etwa Ende April – wieder problemlos entfernt werden können.

Keine Angst vor Katzen, nur sehr kleine und junge Tiere sollten unzugänglich untergebracht werden. Hierfür am besten ein Freigehege anbieten das auch von oben geschlossen wird.

Als Schutz vor Marder können Hundehaare als Bündel in Nylonstrümpfen an die Umzäunung gehängt werden und natürlich bewährt sich auch hier ein geschlossenes Freigehege.

Gegen Raubvögel kann man an erhöhten Stellen der Gehege Flatterbänder anbringen. Die Nager gewöhnen sich schnell daran. Gegen Witterungsbedingungen sollte man zusätzlich das Freigehege von oben mit Platten oder einer Plane abdecken: Viele Kaninchen haben einen natürlichen „Buddeltrieb". Verhindern lässt sich dies durch einen Maschendrahtzaun in den Seitenbereichem des Freigeheges, der mit Heringen fixiert wird. Alternativ kann man ihnen zusätzlich einen „Buddelhügel" mittig des Freigeheges anbieten.

Hier noch ein paar „kosmetische" Tipps:

Zur Nagelpflege sollte man für die Nager Waschbeton-, Schieferplatten o.ä. im Freigehege integrieren, damit diese ihre Krallen abwetzen können. Die Nagelpflege ist sehr wichtig und endet bei Vernachlässigung für die kleinen Nager oft sehr schmerzhaft. Eine mit Holzspänen o.ä. gefüllte niedrige Wanne (z.B. Katzenklo) kann als Toilette dienen. Dies wird auch von vielen Kaninchen gerne angenommen.

Tiere, die bis jetzt in der Wohnung gehalten wurden, können aber erst ab dem nächsten Frühling, wenn die Zeit des Bodenfrostes vorbei ist, ihre Freiheit draußen genießen. Erst ab diesem Zeitpunkt kann man sie das gesamte Jahr draußen lassen.

Bei Fragen steht die Tierhilfe zur Verfügung. Derzeit warten etwa 40 Kaninchen und Meerschweinchen auf ein neues Zuhause. In der Regel sind die männlichen Nagetiere kastriert oder werden mit einem Kastrationsgutschein vermittelt.

Die Tierhilfe Jülich ist werktags von 18 bis 20 Uhr unter 02461-53076 oder im Internet unter www.tierhilfe-juelich.de zu erreichen.


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