Laudatio auf Marijke Barkhoff-Freeling
Von Angelika Merschenz-Quack

Sehr geehrte, liebe Frau Barkhoff-Freeling, sehr geehrter Herr Minister Laschet, sehr geehrte Frau Spelthahn, sehr geehrte Damen und Herren!

Es ist für mich eine Ehre und eine Freude über Frau Marijke Barkhoff-Freeling zu sprechen, eine Frau mit Zivilcourage!

Zivilcourage, ist das der Mut des Nichtmilitärs?
Der Mut des Bürgers!
Der Mut der Unbewaffneten!
Marijke Barkhoff-Freeling ist alles andere als unbewaffnet.
Ihre Waffen sind:
Vorbehaltloses Vertrauen in die Menschen,
Grenzenlose Freude an der Kunst und der Kultur,
Grenzenloses Angebot an Freundschaft für jeden, der Ihr begegnet,
Entwaffnende Fröhlichkeit,
Entwaffnende Offenheit.

Die quirlige, charmante Frau, aus den Niederlanden nach Jülich gekommen, ist die wahre Europäerin, nein sie ist eine wahre Weltbürgerin.

Was nützt der Mut ohne Konsequenz?
Was nützt der Mut, wenn die Sicht auf die Probleme der Menschen um uns herum verstellt ist?
Solange ich Marijke Barkhoff-Freeling kenne, war ihre Sicht auf das Problematische, das Wesentliche, den Aufgabenbereich
niemals verstellt.
Sie befindet sich stets auf der Suche nach Menschen, nach besonderen Menschen und das über alle Grenzen hinweg.
Was sieht Sie? Was findet sie?
Die Menschen in ihrem Blickfeld
stehen in unserer Gesellschaft selten auf der Sonnenseite.
Es sind Menschen in der Fremde.

Sie aber erkennt zielsicher den entscheidenden Funken, selbst aus der trübseligsten, dunkelsten Situation heraus.
Den Funken, der gerade diesen Menschen auszeichnet:
den Funken Begabung,
den Funken Besonderheit,
den Funken Einzigartigkeit.

Der Funken verschüttet
in Not,
in Alltagsproblemen,
in Sorgen,
in einer Fremde,
in einer Nicht-Heimat,
in einem anderen Kulturkreis.


Das ist eine Situation,
die für Menschen aus fernen Erdteilen oft
bedrohlich,
beängstigend und kalt empfunden wird.

Marijke Barkhoff-Freeling entdeckt
den Menschen,
die Künstlerin, den Künstler,
in der alten Heimat bekannt, berühmt und bewundert.
Verstoßen aus politischen Gründen.
In der Fremde
unerkannt,
unbekannt,
verkannt…nämlich wirklich verbannt.

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Marijke Barkhoff-Freeling hat
die Gabe, Heimat zu verschenken,
die Gabe, mit dem Herzen zu sehen,
die Gabe, ihre Wohnung, ihre Privatsphäre zu öffnen,
die Gabe, heimatlosen Verbannten Geborgenheit zu bieten.

In einer derartigen Atmosphäre fallen die Hüllen der Angst und der Verzweiflung.

Angekleidet mit einem neuen Selbstbewusstsein,
ausgestattet mit dem neuen Mut zum ICH, entfaltet sich der von Marijke Barkhoff-Freeling entdeckte Mensch,
der uns bereichert mit seinem Können,
der uns fasziniert,
der brilliert.

Zum Vorschein kommt ein Mensch mit einer
neuen Heimat,
mit unserer Heimat.
Marijke B. gründete 1999 den Verein „Kultur ohne Grenzen“.
Vorher schon unterstützte sie bereits 6 Jahre in Privatinitiative Musikerinnen und Musikern, bildende Künstlerinnen und Künstler
im Exil.

Marijke Barkhoff-Freeling hat Charisma. Sie gewinnt Verbündete!

Der Verein bietet im Exil lebenden Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform
für ihre kulturelle Identität,
für das gegenseitige Wahrnehmen,
für die gegenseitige Einsichtnahme in die bisher unbekannte Welt.

Konzerte, Auftritte und Ausstellungen werden kostenlos vermittelt, organisiert und durchgeführt.

So wird die Basis gebildet für die
Schaffens-und Überlebenskraft der nun nicht mehr Heimatlosen.

Man könnte von unzähligen Personen berichten, die durch Marijke Barkhoff-Freeling Heimat, Freunde und Zukunft gefunden haben.
Doch welche wählt man aus?

Alle Schicksale sind einzigartig.
Alle Schicksale sind verwoben mit der Person Marijke Barkhoff-Freeling.
Ich bewundere Ihre Kraft!
Ich bewundere Ihre Ausdauer!
Ich bewundere Ihre Courage!

Ich beglückwünsche Sie für die Auszeichnung, die nicht treffender hätte verliehen werden können.

Ich wünsche mir und uns allen,
dass Marijke Barkhoff-Freeling und der Verein „Kultur ohne Grenzen“ auch grenzenlos weiterarbeitet.

Ich wünsche mir und uns allen,
dass einschränkende Grenzen finanzieller Art in der Zukunft kleiner und somit überwindbar werden.

Ich wünsche mir und uns allen,
dass in unserer Welt von Morgen Worte wie Verbannung und Ausgrenzung nicht mehr existieren.

Frau Barkhoff-Freeling, danke für Ihren Einsatz, danke für die Zivilcourage.


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