Es hat nicht sollen sein

TTC indeland muss weiter um Klassenerhalt bangen
Von Thomas Mauer [28.01.2008, 18.22 Uhr]

Sogar Nationalspieler aus Quatar hatten den Weg in die Nordhalle gefunden, als der TTC indeland Jülich in seinem ersten Spiel im neuen Jahr auf Müller Würzburg traf. Nur ein Punkte trennte die beiden Kontrahenten vor der Begegnung.

In einer ausgeglichenen Partie starteten Jörg Rosskokopf/Taku Takakiwa gegen Rui Wu Tan/Evgueni Chtchetinine. Mit ihrem dritten Satzball gewannen die beiden den ersten Satz mit 12:10. Auch den zweiten Durchgang entschieden die Jülicher mit 11:8 für sich. Im dritten Satz drehten die Herzogstädter noch einmal auf, den Würzburgern fiel in dieser Phase kein rechtes Gegenmittel ein. Bis zum 10:8 holten die Würzburger auf, bevor Tan einen Ball auf die Netzkante setzte. Von dort versprang der Ball ins Aus, Jülich gewann 11:8 und ging 1:0 in Führung.

Marcos Freitas und Tiago Apolonia erwischten gegen Thomas Keinath/Wei hao Ling den besseren Start und gewannen 11:6. Den zweiten Satz mussten die Jülicher ihren Gästen mit 11:8 überlassen. Dagegen ging der dritte Durchgang erneut mit 11:9 nach Jülich. Im vierten Durchgang hatten die Gäste drei Satzbälle und gewannen 11:7.
Im fünften Satz war alles wieder offen, bei 5:2 für wurden die Seiten gewechselt. Danach brach das Jülicher Doppel jedoch unerwartet ein und gab fünf Punkte in Folge ab. Drei Matchbälle waren letztlich zu viel für die Portugiesen, bereits den ersten verschlugen sie und verloren 7:11.

Würzburg glich zum 1:1 aus.

Jörg Rosskopf gegen Thomas Keinath hieß das Einzel an Platte Eins. Der Jülicher Star sprühte vor Spielfreude und Angriffslust. Die vier Satzbälle im ersten Satz brauchte er nicht, den zweiten verwandelte er zum 11:7.
Im zweiten Durchgang dauerte es etwas länger, aber 13:11 war bedeutete ebenfalls Satzgewinn. Im dritten Satz nahm Rossi eine „Auszeit“ und ließ Keinath mit 11:8 den Vortritt. Dafür revanchierte er sich im vierten mit vier Matchbällen. Der erste brachte ihm das 11:6.

Und die 2:1-Führung für die Herzogstädter.

Taku Takakiwa traf in seinem ersten Match auf Rui Wu Tan. Der Gast zeigte von Beginn an seine Klasse. Taku konnte wohl den ersten Satz mit 11:8 für sich entscheiden, hatte in den Folgesätzen dann jedoch seinem Gegner einfach zu wenig entgegen zu setzen und verlor 5:11, 5:11 und 8:11.

Würzburg gelang damit der 2:2-Ausgleich.

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Tiago Apolonia empfing Evgueni Chtchetinine im ersten Spiel des unteren Paarkreuzes. Den ersten Satzball nutzte sein Gegner und gewann 12:10.
Auch im zweiten Satz wusste Tiago noch nicht so recht, wie mit dem Abwehrspezialisten umgehen. Aber Tiago wehrte sich erfolgreich und erspielte sich ein 13:11. Hingegen war 0:5 kein guter Start für den Portugiesen im dritten Durchgang. Folgerichtig ging der Satz auch mit 11:4 an den Würzburger. Tiago mühte sich, der Weißrusse konterte mit stark angeschnittenen Abwehrbällen, und Tiago verschlug, weil er nicht die nötige Geduld aufbrachte, einen erfolgreichen Angriff vorzubereiten. Das 4:11 war absehbar und und die Gäste mit 3:2 in Front.

Die Chance zur Profilierung bot sich Jakub Kosowski in seiner Begegnung mit Wie Chao Ling. Hoch motiviert und konzentriert begann der Pole. Dennoch ging der erste Satz mit 11:8 an Ling. Den zweiten sicherte sich Kosowski mit 12:10, musste aber im dritten wiederum dem Würzburger mit 11:5 den Vortritt lassen. Aber Jakub steigerte sich und gewann den vierten Satz erneut mit 12:10. Im fünften Durchgang begann Jakub stark, bei 5:2 wurden die Seiten gewechselt. Die Partie gewann an Klasse und Dramatik. Die etwa 250 Zuschauer feuerten ihren Liebling frenetisch an. Und Kosowski riskierte eine harte Rückhand, die ihm ein 14:12 bescherte und für den Ausgleich zur Pause sorgte.

Nach der Pause gewann Rosskopf gegen Tan wohl den zweiten Satz mit 11:6, nachdem der erste mit 7:11 verloren gegangen war. Danach musste sich der erfahrene Deutsche dem stürmischen Chinesen aber mit 9:11 und 5:11 beugen. Würzburg ging mit 4:3 in Führung.

Das zweite Einzel im oberen Paarkreuz bestritten Takakiwa und Keinath. Taku steckten die Reiseanstrengungen in den Knochen, er war erst in der Nacht aus Japan zurückgekehrt. Den ersten Satz schaffte er gegen den Tschechen mit 11:9, die folgenden Sätze gingen jedoch mit 10:12, 9:11 und 9:11 verloren.

Würzburg ging mit 5:3 in Führung.

Tiago hatte es gegen Ling in der Hand, den Jülichern einen Punkt zu retten. Engagiert und konzentriert begann der Portugiese und hatte gleich fünf Satzbälle. Ein langer Ballwechsel brachte ihm den ersehnten 11:8-Satzgewinn. Im zweiten Durchgang spielte Tiago weiter sehr konzentriert, er verteidigte die anfängliche Führung bis zum 10:5. Der dritte Ball brachte den 11:7-Satzgewinn. Im dritten Satz hatte Ling die Überhand und gewann 11:5. Den anfänglichen Rückstand im vierten Satz konnte Tiago in eine 7:4-Führung umwandeln. Und hatte fünf Matchbälle. Der dritte reichte ihm zum 11:7.

Jülich hatte wieder Anschluss mit 4:5 gefunden.

Jakub Kosowski hatte es gegen Chtchetinine in der Hand, den Jülichern ein Unentschieden retten. Im ersten Satz wehrte er drei Satzbälle erfolgreich ab, musste beim vierten jedoch passen und verlor 11:13. Im zweiten Satz präsentierte sich ein deutlich besser eingestellter Kosowski, der seinen Gegner auch in Verlegenheit bringen konnte. Beim 7:7 war der Ausgleich geschafft. Den zweiten Satzball verwandelte Jakub bravourös zum 11:9 Satzgewinn. Danach spielte der Weißrusse jedoch seine Routine und Erfahrung aus. Kosowski fiel ein ums andere Mal auf die angeschnittenen Abwehrschläge herein und knallte den Ball ins Netz oder über die Platte. 7:11 und 7:11 verlor der Jülicher. Würzburg gewann am Ende 6:4 und setzte sich mit vier Punkten von den Jülichern ab.

„Es hat leider nicht gereicht“, gab sich Trainier Johannes Dimmig nicht abgrundtief traurig. „Wir sind ein wenig Opfer des internationalen Terminkalenders geworden.“ Er spielte damit auf die späte Anreise von Takakiwa an, der gegen Keinath klarer Favorit war und überraschend verloren hatte. Außerdem ärgerte Dimmig ein wenig die Niederlage des zweiten Doppels, die seiner Ansicht nach unnötig gewesen war.

„Wir haben knapp gegen eine der acht europäischen Top-Mannschaften verloren. Das ist kein Grund, sich zu grämen“, sagte Ehrenvorsitzender Arnold Beginn. Für ihn kam die Niederlage nicht allzu überraschend. „Gegen Gönnern haben wir unser Entscheidungsspiel“.


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