Interview mit Susanne Lehmann, Vize-Vorsitzende der Eifelvereins
Was der Eifelverein in der „Hexenküche“ zubereitet
Von Arne Schenk [02.06.2005, 16.36 Uhr]
Von einem überalterten Eifelverein war nach der Frühjahrstagung in Mayen kürzlich zu hören. Der Nachwuchs bliebe aus. Sinkende Mitgliederzahlen führten zu Stillstand, wenn nicht sogar zu Auflösung von Ortsgruppen. So geschehen bei der OG Zülpich. Über die Situation der Jülicher Ortsgruppe ließ sich Arne Schenk von der stellvertretende Vorsitzende und Führerin der Familienwandergruppe, Susanne Lehmann, im Interview berichten.
![]() Susanne Lehmann, stellvertretende Vorsitzende des Jülicher Eifelvereins. |
Wie sieht die Situation in Jülich aus? Ähnlich bedrohlich?
Lehmann: Jülich ist eine der großen Ortsgruppen. Wir hatten schon über 500 Mitglieder. Zurzeit schwankt die Mitgliederzahl um die 485. Das Alter liegt im Bundesdurchschnitt wohl bei 65 Jahren. Ich kann mir vorstellen, dass dies bei uns ähnlich ist. Aber was vielen unbekannt ist, gibt es in Jülich seit 1996 eine Familienwandergruppe. Rund 30 Kinder und Jugendliche sind Mitglieder.
Welche Aktionen veranstaltet diese Familiengruppe?
Lehmann: Wir haben im letzten Jahr natürlich Wanderungen unternommen, auch Nachtwanderungen. Die werden sehr gern angenommen. Auch die Randwanderungen sind sehr beliebt. Sie führten unter anderem zum Feuerwehrmuseum in Lövenich bei Erkelenz. Das waren immerhin 40 Kilometer hin und zurück. Dann haben wir im letzten Jahr an der Frühjahrstagung in Traben-Trabach teilgenommen. Da gab es ein interessantes Jugendprogramm mit Moselfahrt, Nachwanderung mit Fackeln und eine Rallye. In diesem Jahr waren wir auf dem Pfingsttreffen der Deutschen Wanderjugend (DWJ) in Rurberg. Dort wurde eine Disco organisiert, eine Nachtwanderung und eine Rallye, auf der an verschiedenen Stationen Aufgaben erledigt werden mussten, von Stelzenlaufen, Geschicklichkeits- und Ballspielen über Klettern bis hin zu einer Hexenküche.
Was steht als nächstes auf dem Programm?
Lehmann: Meine nächste Veranstaltung ist am Samstag, 4. Juni. Dann treffen wir uns mit den Fahrrädern um 13 Uhr am Parkplatz hinter dem Bahnhof und fahren zur Beobachtungshütte des Naturschutzbundes bei Huchem-Stammeln. Sie wird betreut von Herrn Barbian, einem netten und freundlichen Menschen. Die Beobachtungshütte ist wie ein kleines Museum und liegt zwischen Teichen, die er renaturiert hat. Er erzählt von Pflanzen und Tieren, überhaupt von der Natur. Die Kinder können mit dem Fernrohr Vögel betrachten und viele Fragen stellen.
Welche Altersgruppen werden angesprochen?
Lehmann: Das jüngste Mitglied ist zehn Monate alt. Wir haben schon Kinderwagen mitgenommen, ein dreirädriges, das sehr geländegängig ist. Aber auch 13-Jährige sind dabei. Die Kinder sollten aber in Begleitung eines Erwachsenen teilnehmen, da die Veranstaltungen als Familienwanderungen angeboten werden. Es ist bei uns übrigens ein Prinzip, dass Gäste jederzeit willkommen sind.
Wie könnte der Eifelverein in zehn Jahren aussehen?
Lehmann: Ich hoffe, dass wir bis dahin die Mitgliederzahl halten können. Ich bin überzeugt, dass unser Angebot so umfassend und gut ist, dass wir auch in Zukunft genügend neue Mitglieder gewinnen können. Unsere Ortsgruppe besteht seit 1909, und wir freuen uns erst einmal auf das große Jubiläum in vier Jahren.
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