Abschied von Prof. Treusch
Prof. Achim Bachem führt den Förderverein Museum Jülich
Von Dorothée Schenk [05.06.2007, 09.29 Uhr]
![]() Prof. Joachim Treusch (v.l.n.r.) übergibt das Amt des Vorsitzenden im Förderverein Museum Jülich an Prof. Achim Bachem, der künftig Museumsleiter Marcell Perse zur Seite stehen wird. |
Es ist ein besonderer Verein, der vor 15 Jahren aus der Taufe gehoben wurde und seither Kultur mit Wissenschaft am Ort verbindet: Der Förderverein Museum Jülich. Und das nicht nur, weil ein dickes Minus bei der Jahresabrechnung die Mitglieder nicht in Verlegenheit bringt. Schließlich sitzt mit Udo Zimmermann als Schatzmeister ein Vorstandsmitglied der Sparkasse Düren am Tisch, der die Finanzen rechtmäßig regelt. Besonders ist der Verein auch, weil seit der Gründung – damals als Förderverein Kulturhaus – der Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums Jülich die Geschäfte führt – und das bleibt so. In einem fast intimen Rahmen trafen sich die Mitglieder zur Versammlung, um einstimmig dem Stabswechsel von Prof. Joachim Treusch zu Prof. Achim Bachem zuzustimmen. „Ich bin froh, dass Prof. Bachem die Schönheit der Aufgabe erkannt und seine Bereitschaft erklärt hat“, so Prof. Treusch nach der Wahl.
Selbstredend wurde der scheidende Vorsitzende nicht ohne Würdigung und Dankeschön entlassen: Nachdem Helmut Scheuer stellvertretend für die Mitglieder seinen Dank ausgesprochen hatte, übernahm Schriftführer Egon Vietzke den offiziellen Part. Er stellte nicht die einzelnen Taten, sondern die Persönlichkeit von Prof. Treusch in den Vordergrund, der den Verein entscheidend geprägt habe: Die mitreißende Begeisterung, der Charme und nicht zuletzt die guten persönlichen Kontakte hätten viel bewirkt und den Förderverein in der Vielfalt der zitierten 400 Vereine in Jülich etwas besonderes sein lassen. Als Erinnerung erhielt der ehemalige Bewohner der Victor-Gollancz-Straße eine Erstausgabe aus dem Jahr 1947 „The Darkest Germany“ des Humanisten Gollancz und malerische Eindrücke Otmar Alts von Jülich.
Reminiszenzen an die ehemalige Wirkungsstätte zum Hören hielt Museumsleiter Marcell Perse bereit: Mit der Aufnahme von Martin Peudargent, Hofkomponist Wilhelms V., reihte er sich in die Dankenden ein. „Ich habe viel von Ihnen gelernt, “ sagte Perse. Er schilderte Prof. Treusch als einen „geistigen Ping-Pong-Spieler“ mit dem man sich herrlich austauschen könne stets vor dem Hintergrund, den Mensch als Ganzes zu betrachten. Die persönlichen Worte gab Prof. Treusch zurück, indem er erklärte, Marcell Perse habe ihm „die tiefe Liebe fürs Museum eingewurzelt“, als er den damals noch nicht amtierenden Museumsleiter bei einer Führung mit Kindern erlebt habe.
Kinder waren auch, die Prof. Treusch und seinen stellvertretenden Vereinsvorsitzenden zusammenbrachten. Heinz-August Schüssler schilderte schmunzelnd wie sie sich auf dem Teppichboden der Sparkasse näher gekommen seien – als Jurymitglieder bei der Auswertung eines Malwettbewerbs. Er war es auch, der den Vorstandsvorsitzenden als ideale Besetzung für den Vereinsersten vorschlug, da er keiner politischen Couleur zuzordnen sei, wie sich Prof. Treusch amüsiert erinnerte, und als Bindeglied zwischen Stadt und Forschungsstätte.
Stets bescheiden erklärte der Präsident der International University Bremen, sein einziger Verdienst zur Vereinsgründung sei die Idee zum Minerva-Preis gewesen. Vor seiner Abreise habe er für genügend Nachschub der Replik gesorgt, so dass der Preis „über die Hälfte des Jahrhunderts hinaus vergeben werden kann“. Er versprach, wann immer möglich, an den Verleihungen teilzunehmen, wie es aus dem Auditorium als Einladung an ihn ausgesprochen wurde.
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