Im Vorbeigehen Geschichte erleben
Mit Förderverein Festung Zitadelle und VHS durch die Stadt
Von Redaktion [05.03.2007, 20.41 Uhr]
![]() Der Stern des Pasqualini auf dem Jülicher Marktplatz. |
Den Jülichern ist sie so vertraut, dass sie ihnen im Stadtbild kaum mehr ins Auge fällt. Sie glauben sie zu kennen: Die an Großzügigkeit und gleichzeitiger Geschlossenheit monumental und unverrückbar stehende Zitadelle. Erst bei einer Einführung in ihre Mitte des 16. Jahrhunderts, wie Conrad Doose, Vorsitzender des Fördervereins Festung Zitadelle, sie bietet, erschließt sie sich ihre herausragende wehrtechnische Bedeutung. Als erste italienische Renaissancefestung nördlich der Alpen wurde sie mit der geradezu revolutionären „Rundumverteidigung ohne tote Winkel“ und der „weichen“ Struktur der Wälle errichtet, die selbst Luftminen 1944 nicht sprengen konnten.
Wer das Vertraute einmal mit anderen Augen sehen möchte, dem bietet sich bei der zweieinhalbstündigen Führung durch die Pasqualinische Altstadt Jülichs, die Zitadelle und das ehemalige Schloss mit Schlosskapelle am Sonntag, 11. März, eine Gelegenheit dazu.
Von der Zitadelle ausgehend, erschließt sich auch die Stadtanlage neu. Auf dem Weg durch die historische Altstadt Jülichs werden Strukturen der „Idealanlage der Renaissance“ sichtbar. Und wohl kaum jemand vermutet hier Erinnerungen an die „zweite Stadtgründung Jülichs“ vor 450 Jahren. Eine geheimnisvolle Rolle spielt dabei der „am Reißbrett konstruierte“ Stadtgrundriss; auch er repräsentiert italienische Befestigungstechnik, die modernste des 16. Jahrhunderts. Und in der Nachkriegsarchitektur prägen Renaissanceformen den Altstadtkern, den Marktplatz mit seinen „südlichen Wurzeln“, das „Alte Rathaus“ und das „Stadthotel“ - Architektur der „dritten Stadtgründung“ Jülichs, die an ihre italienischen Ursprünge erinnert.
Die Führung wird in Zusammenarbeit von Volkshochschule Jülich und Förderverein Festung Zitadelle angeboten. Sie startet um 11 Uhr an der Pasqualini-Brücke. Neben einer Gebühr von 5 Euro ist der Eintritt für das Museum im Schlosskeller der Zitadelle zu bezahlen.
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