Dia-Vortrag von Dr. M. Mario Kandil

Förderverein Festung Zitadelle lässt fragen: Woran starb Napoleon?
Von Redaktion [07.03.2007, 08.07 Uhr]

Kaiser Napoleons Spuren sind in Jülich als einstige militärische Bauwerke teils noch deutlich zu erkennen: Bei seinem Besuch am 11. September 1804 legte Napoleon persönlich den Grundstein für das „Fort Napoleon“ auf der Merscher Höhe, das aber - anders als der „Napoleonische Brückenkopf“ links der Rur – nicht mehr realisiert wurde. Den Ausbau des Brückenkopfes reduzierte er nach eigener Anschauung und Erfahrung erheblich – aus der auf der Südbastion schon errichteten Kanonengalerie, vom Französischen „Genie-Corps“ ursprünglich für das ganze Kronwerk geplant, wurden „Hohltraversen“ auf den Wällen zwischen den Bastionen.

In einem Dia-Vortrag geht der Historikers Dr. M. Mario Kandil aus Linnich der Frage nach „Woran starb Napoleon?“, den er auf Einladung des Fördervereins Festung Zitadelle Jülich am Freitag, 16. März, ab 20 Uhr, im Hotel Kaiserhof in Jülich vorstellt.

Die Reste des französischen Forts sind praktisch nur noch auf Luftbildern zu erkennen, und der Brückenkopf ist bei Führungen gegenwärtig nur teilweise zugänglich, denn das Schadensbild der feuchten Gewölbe ist dramatisch. Der Förderverein „Festung Zitadelle Jülich will mit dem Vortrag nun einige andere Aspekte im Leben Napoleons vorstellen: Napoleon starb am 5. Mai 1821 in der Verbannung auf der einsam im Südatlantik gelegenen Insel St. Helena.

Werbung

Die Behörden gaben als Todesursache unter Berufung auf seine Ärzte ein Magenleiden an. Allerdings wurde diese Darstellung allgemein nie akzeptiert. Sie schien nur zu gut zur Politik seiner Todfeinde zu passen, denen jedes Mittel recht gewesen wäre - selbst Mord, um Napoleons Rückkehr nach Europa und an die Macht zu verhindern.

Die Diskussion um rätselhafte medizinische Indizien und Verschwörungstheorien ist selbst in Napoleons 186. Todesjahr noch nicht abgeschlossen. Vor wenigen Jahren erhielten die Verschwörungstheorien neuen Auftrieb durch ein Buch des Franzosen René Maury. Der stützte sich vor allem auf das bis vor 50 Jahren verschollene Tagebuch von Napoleons Kammerdiener, Louis Marchand - er hatte die gesundheitlichen Probleme Napoleons akribisch notiert - sowie auf das nach den geschilderten Symptomen erstellte Gutachten des schwedischen Arztes Sven Forshufvud; mehr als 30 charakteristische Merkmale einer chronischen Arsenvergiftung hatte der Mediziner ausgemacht.

Machen ältere und jüngere Untersuchungen tatsächlich eine andere Todesursache wahrscheinlich? Dr. Mario Kandil gibt einen spannenden Überblick über den heutigen Stand der Forschungsergebnisse.


Dies ist mir was wert:    |   Artikel veschicken >>  |  Leserbrief zu diesem Artikel >>

NewsletterSchlagzeilen per RSS

© Copyright