Seit zehn Jahren auf der Suche nach eigenem Domizil

Der „Vereinsmeier“ stellt vor: Tierschutzverein Jülich
Von Britta Sylvester [19.04.2005, 15.56 Uhr]

„Ich hab auch schon mal ‚ne Herde von dreißig Gänsen eingefangen!“ Irmgard Sonnenberg muss noch immer schmunzeln, wenn sie an ihren ersten Versuch als Gänsehirtin erinnert wird. Auch das entlaufene Hängebauschwein, das gleich drei Tierfreunde eine ganze Weile auf Trab hielt, amüsiert die Ehrenvorsitzende des Jülicher Tierschutzvereins und ihre Mitstreiterinnen noch heute.

Doch nicht alle Aufgaben, die Schatzmeisterin Birgit Rose, Kassenprüferin Ute Heinze und Irmgard Sonnenberg bei ihrem Verein so haben, reizen so zum Lächeln wie diese tierischen Erlebnisse. Immer wieder klingelt bei den Jülicher Tierschützern das Telefon - „auch schon mal morgens um sieben Uhr....“, melden besorgte Finder entlaufene, ausgesetzte oder vernachlässigte Tiere. Dass auch schonmal der eine oder andere Fehlalarm dabei ist, wundert die aktiven Tierschützer nicht. In heissen Sommern glaubt manch ein Anrufer vermeintlich fast verdursteten Kühen auf der Weide helfen zu müssen. Ein Missverständnis, das durch schnelle Nachfrage beim Landwirt rasch aufgeklärt werden kann. Doch die meisten Patienten des Tierschutzvereins sind immer noch Hunde und Katzen.

Geht ein solcher Notruf ein, findet sich ein Vereinsmitglied, holt das Tier ab und fährt zumeist erst einmal in die nächste Praxis und lässt den Findling verarzten. Dann heisst es eine neue Bleibe finden. Das ist leider nicht so einfach, bedauern die Damen vom Vorstand unisono. Circa zehn ehrenamtliche Pflegestellen stehen dem Verein zur Verfügung. Nicht genug für die vielen hilfsbedürftigen Vierbeiner. Deshalb ist der Verein immer auf der Suche nach tierlieben Zweibeinern, die Hunden und Katzen ein Zuhause auf Zeit geben möchten.

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Doch nicht nur Kurzzeitpflegestellen stehen auf der Fahndungsliste. Seit gut zehn Jahren ist der Verein auf der Suche nach geeignetem Gelände und Gebäude für ein eigenes Tierheim. Seit kurzem mit eigener Seite im weltweiten Netz vertreten, nutzt der Verein jetzt auch das neue Medium und sucht dort nach eben diesem Domizil. Bisher erfolglos, denn es gibt behördliche Vorgaben zu beachten. Der Abstand zur nächsten bewohnte Ortschaft muss mindestens 500 Meter betragen. Außerdem wünscht sich der Verein ein Areal von wenigstens 1000 Metern im Quadrat. Und, ganz wichtig, das Gelände sollte im Altkreis Jülich liegen, damit die aktiven Tierschützer ihre Findelkinder nicht so weit fahren müssen. Finanziert werden soll das eigene Tierheim ausschließlich aus Eigenmitteln. Aber natürlich ist niemand im Jülicher Tierschutzverein böse, wenn sich ein paar Spender für die gute Sache finden.

Kontakt über die neue Homepage des Vereins oder telefonisch über
Irmgard Sonnenberg, Tel. 02461/2300


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