Jubiläumskonzert
Zum 20-jährigen KuBa-Geburtstag die „Hosen“?
Von Arne Schenk [30.10.2006, 16.10 Uhr]
![]() Auf Tuchfühlung mit den Fans: The Donots. |
Begeisterte Zuschauer feiern drei tolle Bands, den zehnjährigen Geburtstag des Kulturbahnhofs und damit auch sich selbst. In einem ausverkauften Haus ließen sich am Samstag, 28. Oktober, Donots und Co von der ausgelassenen Stimmung mitreißen, sodass Sänger Ingo Donot sich zu der Aussage verleiten lässt, dass sie sich freuen würden, im kommenden Jahr mit neuer Platte wieder Station im Bahnhof zu machen.
„Ich denke, dass die Party gezeigt hat, wo der KuBa steht“, zeigt sich Cornel Cremer, Vorstandsmitglied und Veranstaltungsorganisator bei Kultur im Bahnhof e.V., äußerst zufrieden mit dem Geschenk, dass sich der Verein auch sich selbst gemacht hat. Als Geburtstagswunsch äußert er, dass der KuBa überregional weiterhin seinen guten Namen behielte, was angesichts der riesigen Konkurrenz in Aachen, Köln, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet schwierig sei.
„Dass der Laden national bekannt ist und einen positiven Ruf hat, bestätigt uns in unserer Arbeit“, erklärt Cremer. „Nicht umsonst habe wir heute die Donots bekommen.“ Denn eigentlich sei diese Formation schon zu gewichtig für eine Größenordnung wie den Bahnhof. „Die bekommen in Köln Hallen voll, die sind vier Mal so groß.“ Aber sie gehörten zu einer Handvoll Bands, die für das Zehnjährige in Frage kamen, mit einem klangvollen Namen und gerade noch erschwinglich. Am liebsten hätte er die Toten Hosen engagiert, aber die seine halt eine Nummer zu groß: „Vielleicht zum 20.“
![]() Donots-Ingo stahl Jupiter Jones fast die Show. |
Die Verpflichtung des „kleinen Bruders“ erwies sich indes als Volltreffer. Von 0 auf 100 schießt das Publikum bereits bei der Ankündigung der Donots, die ebenfalls aus dem Stand eine Breitseite nach der anderen feuern, ohne dass ihnen die Munition auszugehen scheint. So schleudert das Quintett ihre Metal-Punk-Rock-Juwelen à la „Room with a View“, „Whatever happens to the 80s“ (mit „Kids in America“-Einlage) und „We’re not gonna take it“ in Körper, Arme und Beine, lässt die Feiernden pogen, schwofen und mitsingen.
Dabei musste das Publikum zuerst einmal geweckt werden. „Wir sind wohl zu cool für Euch“, mutmaßte Toto, Sänger und Gitarrist bei „Skin of Tears“, die als Eisbrecher einen außerordentlich guten Job hinlegten. Mit ihren schneidigen Songs samt deren cleveren Arrangements sorgten die Tears ihrerseits für die passende Party-Bühnen-Stimmung. Gleiches gilt für den Deutsch-Punk-Pop von Jupiter Jones, eine sehr gute Live-Formation, bei denen auch Donot-Ingo keine Scheu hat, auf die Bühne zu klettern. Der einzige Nachteil dabei lag darin, dass der bandfremde Shouter dem eigentlichen Simmorgan Nicholas Müller alias General Johnny Louis Jones glatt die Show stahl. Dieser allerdings nimmt die ganze Sache gelassen, scheint sich selbst lediglich als Transportvehikel für seine Songs zu sehen. Und weil es so schön geklappt hat, wird mit Mundharmonikaspieler Bapo ein weiterer Partygast integriert, den Jupiter Jones beim vorangegangenen Konzert kennengelernt haben. Ungeprobt auf die Bühne – und es funktioniert. Keine Scheu vor Experimenten.
Auch dem KuBa-Team gab dieser Testballon Recht. Wer mit so einem Geschenk nicht nur sich selbst, sondern auch Hunderte von Gästen beglückt, der darf so feiern. Wenn der Erfolg nicht nachlässt auch in zehn Jahren. Vielleicht dann mit den Hosen?
Donots on stage für 10 Jahre KuBa
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