Mittwochsclub von Geschichtsverein und Museum
Festvortrag zu Pasqualinis Geburtstag
Von Redaktion [19.04.2006, 13.30 Uhr]
![]() Der Arkadenhof von Schloss Rheydt in Mönchengladbach |
Lange Zeit galten die doppelgeschossigen Lauben der Schlösser Rheydt und Bedburg als seltene Beispiele in italienischer Manier gestalteter Hoffassaden in der rheinischen Adelsarchitektur des 16. Jahrhunderts, wenngleich die archivalische und bauanalytische Kenntnisnahme der zerstörten Schlosshöfe Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg in Jülich, Hambach und Düsseldorf eine größere Verbreitung dieser Gattung bereits erahnen ließ.
Im Rahmen des Mittwochsclubs von Jülicher Geschichtsverein 1923 e.V. und Museum Zitadelle Jülich stellt am Mittwoch, 26. April, um 19.30 Uhr in der Schlosskapelle der Zitadelle Jülich greift Prof. Dr. Norbert Nußbaum (Universität Köln) das Thema auf und referiert anlässlich des 513. Geburtstags von Alessandro Pasqualini, des Baumeisters von Schloss und Zitadelle Jülich, über das Thema: Rheinische Arkadenhöfe des 16. Jahrhunderts.
In den letzten Jahrzehnten wurden auch in Nothberg und Myllendonk beeindruckende Reste untergegangener renaissancezeitlicher Hofarkaturen entdeckt. Zu jenen gesellt sich nun als vorläufig jüngster Fund eine im Schlosshof von Dyck freigelegte Anlage. Es scheint, als habe die Auskleidung der alten Burghöfe mit Säulengängen auch im Rheinland vielerorts den Wandel der Adelssitze von der mittelalterlichen Burg zum frühneuzeitlichen Schloss begleitet, ja an prominentester Stelle indiziert.
Beachtenswert ist die schiere Zahl der renaissancezeitlichen Arkadenhöfe im Rheinland, und sie alle scheinen am Ausbau der Residenzschlösser in den benachbarten habsburgischen Niederlanden orientiert. Exponenten der rheinischen Adelskultur, die offensichtlich dem habsburgischen Lager nahe standen, adaptierten italienische Architektur nicht nur punktuell, sondern offenbar in größerem Stil als identitätsstiftendes Merkmal ihres Standes und ihrer politischen Orientierung.
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