Karnevalsgesellschaften feierten
Siebenmal 40-jähriges Jubiläum
Von [01.07.2016, 06.14 Uhr]
Kürzlich fand im Jülicher Kulturbahnhof ein ganz besonderes Jubiläum statt. Sieben Karnevalsgesellschaften aus dem Jülicher Land feierten ihre 40-jährige Freundschaft und Zusammenarbeit.
Angefangen hatte es 1976 mit der Initiative von Karl-Heinz Wahn (KG ULK Selgersdorf), Dieter Schumacher (Schanzeremmele Stetternich), Franz-Leo Abels (Schnapskännchen Güsten) und Hermann Rese bzw. Franz-Josef Mundt(Fidele Brüder Koslar). Seinerzeit kam die Idee auf, dass man die vier Sitzungen an einem gemeinsamen Abend abhalten könnte, um so die Chancen auf die Mitwirkung von Kölner Künstlern zu erhöhen. Schließlich war es auch damals schon schier unmöglich, eine Spitzenkraft für nur einen einzelnen Auftritt aus Köln nach Jülich zu locken. Was zunächst nur Theorie war, wurde dann aber im Folgejahr bereits in die Praxis umgesetzt und es wurde tatsächlich der erste Künstler aus Köln für vier Auftritte im „Ring" gebucht. Inzwischen - vierzig Jahre später - wird über den Ring das komplette Programm des Abends gebucht.
Durch persönliche Kontakte nach Erkelenz (Lövenicher Hoppesäck) und Niederzier (KG Fidelio) wurde die Ringgemeinschaft Mitte der Achtziger Jahre um zwei weitere Mitglieder erweitert. Und heute zählt man mit den „Gevenicher Jecke" bereits sieben Mitglieder.
Zum Jubiläum feierte man im voll besetzten KuBa mit Mitgliedern der sieben Gesellschaften, aber auch Abordnungen von anderen befreundeten Karnevalsgesellschaften aus Jülich.
Thomas Beys von den Güstener Schnapskännchen führte durch das kurzweilige Programm und begrüßte erstmals in Jülich einen ganz besonderen Redner: Gisbert Fleumes, der sich als „kompetente Kölner Servicekraft im 15. Ausbildungsjahr" vorstellte. Für musikalische Unterhaltung sorgten der Tenor Norbert Conrads und Krätjersänger Phillip Oebel jeweils ihre einzigartige Weise.
Zum offiziellen Teil überließ Beys das Wort dann dem „Chef vom Ring" Karl-Heinz Wahn. Der Präsident der KG Ulk Selgersdorf war in den vierzig Jahren federführend für die Buchung der Künstler zuständig und war auch stets derjenige, der immer eine Lösung für jedes Problem fand. „Wir hatten in diesen vierzig Jahren keinen nennenswerten Streit" resümierte er nicht ohne Stolz. Er erinnerte in seinem Rückblick auch an die ein oder andere amüsante Anekdote aus der Vergangenheit, so u.a. dass 1982 im Vertrag der Bläck Fööss der Passus stand, dass der Gruppe „ein Klavier zur Verfügung gestellt werden muss". Da man sich nicht in der Lage sah, dies für alle Vereine zu bewerkstelligen, wurde kurzerhand der Kontakt zur den Fööss gesucht und man konnte den entsprechenden Satz im Vertrag streichen lassen.
Jakob Lövenich als Vizepräsident vom Regionalverband Düren übermittelte anschließend die Glückwünsche vom Bund Deutscher Karneval. Er zeichnete die vier Gründergesellschaften mit einer besonderen Ehrenurkunde aus. Den vier Gründungsmitgliedern (Hermann Rese ist inzwischen schon verstorben) wurde von Seiten der Ringgemeinschaft überdies eine Ehrennadel verliehen und ausnahmsweise wurde auf alle Jubilare ein „Alaaf" gerufen- trotz Karnevals-Ruhephase.
Das Publikum durfte sich anschließend aber noch auf zwei weitere Höhepunkte freuen. So spielten Barbara Westphal und Thomas Beys einen Sketch, in dem auf humorvolle Weise u.a. die Präsidenten von Stetternich und Koslar, Willi Goder und Peter Prell, persifliert wurden.
Und zum Abschluss des Abends kamen „die Töchter Kölns" auf die Bühne: die vier Mädels von Colör sorgten für ein fulminantes Finale mit ihren bekanntesten Liedern. Sängerin Ute Geller sorgte dann zum Ende auch noch für eine besondere Überraschung: für Karl-Heinz Wahn sang sie ein Lied, welches sie eigens für ihn geschrieben hatte.
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